Hilflos stand ich in meinem Hotelzimmer. Ich hatte kaum noch Geld auf dem Konto, keinen Job und keine Wohnung. Auch die Beziehung zu meinem Bruder hatte sich verändert. Ich atmete tief ein und versuchte mich damit zu beruhigen. In meiner Tasche klingelte es, aber es war ein anderer Klingelton, als sonst. Es war mein Handy! Mein eigenes. Stürmisch lief ich zur Tasche und kramte es raus. Es zeigte mir etliche Anrufe und Nachrichten. Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass sich meine Freunde sicher Sorgen machten. Als ich die Nachrichten las, wurde mir klar, dass Aleks ihnen geschrieben hatte. Er hatte sich für mich ausgegeben und ihnen erzählt, dass ich einen Todesfall in der Familie hatte und erstmal Zeit für mich bräuchte.Genervt schüttelte ich den Kopf. Jetzt musste ich auch noch meine Freunde belügen.
Aleks
"Du hast sie gehen lassen? Du bist ein noch größeres Weichei, als ich dachte!" Elias stand vor mir und sah mich spöttisch an."Das Weichei hat, im ihm Gegensatz zu dir, dass sagen. Also verpiss dich und Nerv jemand anderes!"Elias hatte mir gerade noch gefehlt. Es schmerzte mich, dass sie gegangen war, aber am meisten, dass sie mit ihm gegangen war. Keine Ahnung, wie ich überhaupt auf die Idee kam, dass sie bleiben würde. Bei mir, der sie entführt hatte und ihren Bruder umbringen wollte.Ich hätte ihn einfach direkt umbringen sollen, dann wäre mir das alles erspart geblieben. "Hast du sie wenigstens gefickt?" Zorn stieg in mir auf. "Bring ihn weg, sonst bringe ich ihn um", befahl ich Chris.Am liebsten hätte ich ihm sein höhnisches Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Sie war mit Victor gegangen. Ob sie gerade bei ihm war? Dachte sie an mich? Noch immer wartete ein Problem im Keller auf mich. Victors Cousin, den meine infantilen Männer entführt hatten.
Er saß auf den Boden und sah mich aus dunklen Augen an. Seine Wut war ihm ins Gesicht geschrieben. "Macht ihn los." Irritiert sah Ivan mich an. "Bist du taub oder was?" Sofort setzte er sich in Bewegung und schnitt die Fesseln durch. Ich half ihm aufzustehen. "Du weißt, dass Victor dich dafür umbringen wird, oder?"
"Halt dein Maul oder ich überlege es mir nochmal anders und jage dir doch eine Kugel in den Kopf!" Sofort hob er abwehrend die Hände. "Bringt ihn weg."
Wahrscheinlich wäre es am besten gewesen, wenn ich ihn umgebracht hätte, aber ein Gedanke hielt mich davon ab. Was würde Stella darüber denken? Wütend schlug ich mit meiner Hand gegen die Wand. Was hat diese Frau nur mit mir gemacht? Es hatte mich nie gekümmert, ob jemand getötet wird.
DU LIEST GERADE
Zwischen den Fronten
RomanceDurch die Abhängigkeit ihres Bruders, gerät Stella in eine Welt voller Gewalt, Blut und Hass. Sie gerät zwischen die Fronten zweier Drogenkartelle, aber waren wirklich alle von ihnen schlecht? Triggerwarnung: Gewalt, sexueller Missbrauch, Traumatisi...