Stella
>Du hast meine Frage nicht beantwortet. Tat es nun weh oder nicht?<
Chris sah mich verwirrt an, als er die Nachricht sah. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ich will mit Aleks sprechen." Chris deutete mit dem Kopf zur Tür und führte mich dann zu Aleks Büro. Ich klopfte an und ging rein. "Guten Morgen", sagte ich leise und Aleks hob überrascht den Kopf, als er mich sah. "Guten Morgen, was machst du denn hier?""Kann ich mit Nick sprechen?" Doch bevor er antwortete klingelte das Handy. Victor hatte geantwortet.
> Verrate ich dir bei einem Essen. Heute Abend? <
Aleks las die Nachrichten und fing an zu lächeln. "Der findet dich richtig gut, aber wer kann es ihm verübeln?" Verlegen sah ich auf meine Füße. "Komm ich bringe dich zu deinem Bruder."Nick saß auf dem Bett und hob den Kopf, als er uns sah. An seiner Nase klebte getrocknetes Blut und sein Auge war Blut unterlaufen. Sofort lief ich zu ihm und umarmte ihn. "Wie geht's dir?", fragte er mich. "Es tut mir so leid, Stella." "Bei mir ist alles okay." Auf den zweiten Teil ging ich nicht ein dafür war ich noch zu verletzt."Er muss duschen", sagte ich zu Aleks. Dieser nickte Chris, welcher in der Tür stand, zu. Chris löste die Fesseln und brachte meinen Bruder ins Bad. "Ich warte auf dich", rief ich noch hinterher.Chris ging wieder und ich und Aleks standen im Raum. Ich spürte seinen Blick auf mir. "Ich mache das nur für dich. Nicht weil ich so ein gutes Herz habe." Ich nickte. Wäre ich nicht da, hätten sie ihn vielleicht schon umgebracht. Sofort musste ich an Antonio denken und mein Magen zog sich zusammen.Die Tür ging auf und Nick kam raus. Er sah zum Glück wieder wie ein Mensch aus. "Ich lasse euch kurz alleine", sagte Aleks und ging Richtung Tür. Plötzlich holte mein Bruder den Gürtel eines Bademantels hervor und legte ihn Aleks um den Hals. Dieser war so überrascht, dass er kurz aufgrunzte.Nick zog den Gürtel zusammen und das Gesicht von Aleks wurde immer röter. "Nick! Hör auf! Du bringst ihn um!" Mein Bruder zog nur noch fester zu. Ohne zu überlegen schlug ich ihm gegen den Kehlkopf. Ich wusste, dass ich zu wenig Kraft hatte, um ihn anders aufzuhalten. Nick ließ röchelnd los und fiel zu Boden. Ich lief zu Aleks der dabei war aufzustehen. Sein Gesicht war rot und er hustete und röchelte. "Ist alles okay?", fragte ich und nahm sein Gesicht in die Hände. Chris stürmte ins Zimmer und sah uns verwirrt an. "Ich werde ihn umbringen", knurrte Aleks. "Bring sie weg!"Ich bekam solche Panik, dass mir schlecht wurde. "Nein! Nein, bitte nicht!" Er ging auf Nick zu und schlug ihm mit voller Kraft ins Gesicht. Ich hörte wie Nicks Knochen brachen. Ich kämpfte mich aus Chris Griff und stürmte auf die beiden zu. Aleks holte gerade wieder aus, als ich mich zwischen die beiden stellte und deswegen einen Schlag ab bekam und zu Boden fiel. "Ach Fuck!", rief Aleks. "Was ist denn so schwer daran sie festzuhalten?" Sein Gesicht war voller Zorn. "Bring ihn wieder in den Keller!"Er kniete sich zu mir und half mir dabei mich wieder aufzurichten. "Was tust du denn?", fragte er schockiert. Ich zuckte nur und hielt mir meinen schmerzenden Kiefer. "Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht weh tun." Behutsam strich er mir über die Wange. "Tut es sehr weh?" Ich schüttelte den Kopf. Ich war so voller Adrenalin, dass ich es gar nicht richtig spürte. "Geht's dir gut?", fragte ich und blickte auf den blauen Striemen an seinem Hals. Er nickte und half mir dabei aufzustehen. Ich warf mich förmlich in seine Arme. "Ich dachte er bringt dich um", flüsterte ich und klammerte mich an ihn. Er drückte mich an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Meine Sorge um ihn war Echt. Ich wollte nicht, dass ihm etwas passierte. Ich sah ihm in die Augen und er wollte mich gerade küssen, als er inne hielt. "Du wirst mein Untergang sein", flüsterte er und legte seine Stirn an meine. Das Handy klingelte. Victor hatte mir erneut geschrieben.
> Ich hole dich um 18 Uhr ab. Schick mir deine Adresse.Victor <
"Wir bringen dich in die Wohnung deines Bruders. Da kann er dich abholen." Irritiert sah ich ihn an. Eben wollte er mich küssen und nun war er wieder eiskalt und schickte mich auf ein Date mit seinem "Erzfeind"."Mach dich hübsch.""Versprich mir, dass du meinem Bruder nichts tust." Er nickte leicht und ging dann aus dem Raum. Ich atmete tief aus und fing dann an mich fertig zu machen. Ich entschied mich für ein weinrotes Kleid und offene Haare.
Aleks
Als ich sie sah blieb mir die Luft weg. Sie war wunderschön. "Ich bringe sie dann jetzt weg", sagte Chris. Stella sah mich fragend an, aber ich ignorierte sie. Ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich wollte derjenige sein, für den sie sich hübsch macht. Trotzdem schickte ich sie auf ein Date mit Victor Rossini. Es war meine beste Chance an ihn heranzukommen und mich zu rächen. Für den Tod meiner Männer. "Ich werde nicht mit ihm schlafen", sagte sie und sah mich eindringlich an. Ich hoffte sie würde es nicht tun. "Okay", antwortete ich knapp und ging in mein Büro.Den ganzen Abend konnte ich an nichts anderes denken, als an sie. Was würden sie wohl machen? Würde er sie gut behandeln? Würden sie sich nahe kommen?Ich hasste mich dafür, dass ich dabei war mich in sie zu verlieben. In die Frau die ich entführt hatte und deren Bruder ich am liebsten töten würde.
Stella
Als Chris mich an der Wohnung meines Bruders abgesetzt hatte, atmete ich Tief ein und schloss dann die Tür auf. Es herrschte noch immer ein heiloses durcheinander. Als ich die Blutflecken sah, stockte mir kurz der Atem. Ich fing an so gut es geht aufzuräumen, als mein Handy wieder klingelte.
> Ich freue mich auf dich. Victor. <

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Zwischen den Fronten
RomanceDurch die Abhängigkeit ihres Bruders, gerät Stella in eine Welt voller Gewalt, Blut und Hass. Sie gerät zwischen die Fronten zweier Drogenkartelle, aber waren wirklich alle von ihnen schlecht? Triggerwarnung: Gewalt, sexueller Missbrauch, Traumatisi...