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Aleks:

Ich saß in meinem Arbeitszimmer und dachte über das Mädchen nach, welches in meinem Gästezimmer war. Sie war wie man so schön sagt, zur falsche Zeit am falschen Ort.

Ich hätte sie nicht mitnehmen müssen, aber so würde ich mein Geld eher wieder bekommen. Nick hatte meine Geduld schon viel zu lange auf die Probe gestellt. Einmal hatte ich mich bereits vertrösten lassen. Ich wollte mein Geld und noch viel mehr wollte ich das die Leute wussten, dass mit mir nicht zu spaßen war.

Ich dachte an den gestrigen Abend. An die Ohrfeige, daran, dass ich sie gegen die Wand gedrückt hatte, an die blaue Flecken an ihren Hals. Aber vor allem dachte ich an die Angst in ihren Augen. Warum war mir das nicht einfach egal?

Ich stöhnte laut auf und machte mich, in der Hoffnung mich von diesen Gedanken ablenken zu können, an die Arbeit. Sie machte mich wütend, aber sie reizte mich auch mit ihrem Temperament. Schon lange hatte sich niemand mehr getraut so mit mir zu sprechen.

"Boss, Sie sind da." Ich stand auf und folgte Chris. Er war einer meiner besten Männer. Treu und ergeben. Wir gingen in den Keller und ich blickte auf die zwei Männer die gefesselt auf Stühlen saßen.

"Wo ist mein Kokain", fragte ich bedrohlich und die Augen der Männer weiteten sich vor Angst.

"W-w-wir h-haben e-s-s n-nicht", stotterte der dickere von beiden.

"Und warum habt ihr es nicht? Dachtet ihr, ihr könntet mich bescheißen?", meine Augen verdunkelten sich vor Wut. "Wir haben es verloren!" Ich nickte Chris zu und dieser schlug dem dicken ohne lange zu überlegen mitten ins Gesicht. Dieser stöhnte laut auf und krümmte sich auf seinem Stuhl. "Ihr habt es also verloren? wie verliert man denn 30kg Kokain?". "Wir wurden von den Männern der Rossis überfallen."

"Und warum erfahre ich erst jetzt davon", schrie ich die Männer und trat gegen einen der Stühle. Beide ließen den Kopf hängen und bekamen einen Schlag in die Magengrube.

 "Beseitigt sie."

Die Rossinis und die Salvinis waren sein Jahren verfeindet. Beide Familien arbeiteten im selben Geschäft. Drogenhandel, Waffenhandel und Geldwäsche. Natürlich kommt man sich da in die Quere. ich hatte es mit Verhandlungen versucht, aber diese liefen jedes mal ins leere. Nun war Schluss damit und es sollte ihnen richtig weh tun!

Stella


Ich war wütend. Wütend auf Nick, dass er mich in so eine Situation gebracht hatte. Das er etwas mit Kriminellen zu tun hatte und das er mir nichts davon erzählt hatte. Ich nahm die Vase, die neben meinem Bett stand und warf sie an die Wand. Das tat gut, deswegen flog die Lampe gleich hinterher. Mit einer Armbewegung wischte ich alles von der Kommode und schrie. Die Tür flog auf und Aleks und ein weiterer Mann standen im Zimmer und sahen mich fragend an. Ich nahm einen Stuhl und wollte mich damit auf Aleks stürzen. Doch dieser riss mir den Stuhl aus der Hand und packte mich an den Haaren. "Raus", knurrte er seinen Mann an, dieser verließ sofort das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

"Was soll die Scheiße?", schrie er mich an und griff mich nun an den Oberarmen und schüttelte mich. Ich kämpfte mich aus seinem Griff und schrie nicht weniger laut: "Lass mich verdammt nochmal gehen!", "Das mache ich, sobald ich mein Geld habe." Sein Blick war finster und seine Stimme kalt. "Bedank dich bei deinem Bruder!". Ich nahm einen Stifte Halter vom Schreibtisch und warf diesen nach ihm. Aleks wich gekonnt aus und kam auf mich zugestürzt "Du solltest etwas mehr Respekt haben!"

"Was sonst" Sperrst du mich in ein Zimmer ein? Würgst du mich? " Meine Unterlippe bebte vor Wut. Die Muskeln an seinem Kiefer spannten sich und er kam noch einen Schritt auf mich zu. Ich hielt seinem Blick stand. "Oder ich lasse dich verschwinden", sagte er bedrohlich. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und fing an zu weinen. Vor Wut und vor Angst. Scheiße, ich wollte nicht das er mich so schwach sieht. Ich versuchte mich von ihm abzuwenden, doch er hielt mich an der Schulter fest und wischte mir sanft die Tränen weg. Ich ließ es zu und wir sahen uns in die Augen. Sein Blick wurde sanfter und er legte seine Stirn an meine. "Fuck", sagte er plötzlich und verließ fluchtartig mein Zimmer. Ich blieb regungslos stehen. Was war das schon wieder?

Einen Augenblich später kam Iwan, mit zwei anderen Männern, in mein Zimmer. "Du kommst mit!", sagte er barsch und einer der Männer packte mich am Arm. Er roch nach Zigarette und herben Aftershave. "Wo bringt ihr mich hin?", ich versuchte meine Stimme fest klingen zu lassen, aber es gelang mir nicht. Keiner antwortete mir.

Sie brachten mich in den Keller, ich sah Blut auf dem Boden und bekam Panik. Mit all meinen Kräften versuchte ich mich aus dem Griff des Mannes zu befreien. Ich schlug um mich doch traf nur ins Leere. Gewaltsam wurde ich auf einen Stuhl gedrückt. Er zog mir die Arme auf den Rücken und fesselte sie mit Kabelbindern an den Stuhl. Sie wurde so fest zugeschnürt, dass sie mir in die Haut schnitten. "Nächstes mal denkst du besser darüber nach wie du dich benimmst!" Mit diesen Worten verließen die drei Männer den Keller und schalteten das Licht aus. 

Zwischen den FrontenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt