Lost Family || Volturi FF

[Prolog]

Hungrig schlich ich durch die engen Gassen eines kleinen Dorfes. Meine letzte Mahlzeit war schon gut 5 Tage her und mein Körper wurde zunehmend schwächer. Ich bin zwar nur ein Halbvampir und könnte eigentlich auch Menschennahrung zu mir nehmen, schließlich bin ich ja halb Mensch, aber jetzt kommt der Witz bei der ganzen Sachen: Ich vertrage das Essen nicht. Meine Vampir Seite ist also ausgeprägter, warum weiß ich nicht. Aber das war auch noch nicht alles! Auch von anderen Vampiren unterscheide ich mich, denn zum einen habe ich zwei, okay eigentlich drei Gaben, aber die eine Gabe ist für mich keine wirkliche Gabe, eher eine Hilfe. Zum anderen bin ich blind. Ich habe mich damit abgefunden und wegen meiner Hilfgabe komme ich auch so ganz gut klar.

Allerdings flüchte ich wegen diesem Handicap von Dorf zu Dort, von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent. Meine größte Angst ist es nämlich wegen meiner Blindheit umgebracht zu werden. Von wem soll ich als Untote umgebracht werden können? So eigentlich jeder andere Vampire könnte das, aber ich rede nicht von Vampiren allgemein sondern von ganz bestimmten. Nämlich von dem Volturis. Sie sind sowas wie die Gesetzeshüter der Vampire. Ich habe gehört sie sollen gnadenlos sein und immer auf einen Kampf auf sein. Bestes Beispiel dafür soll ein Aufeinandertreffen der Volturis mit einem anderen Clan, den Cullens sein. Die Cullens sollten angeblich ein unsterbliches Kind erschaffen haben. Für die Volturis die größte Straftat überhaupt. Allerdings kam es dann doch nicht zum Kampf, weil die Cullens wohl belegen konnte, dass das Kind ein Halbvampir ist. Ich selbst weiß nicht ob das alles so stimmt, aber so habe ich das von anderen Vampiren aufgeschnappt. Und wenn die Volturi deswegen schon so einen Aufstand machen, will ich nicht wissen, was sie mit mir, einem blinden Halbvampir, machen werden.

Gelächter ertönte nicht weit von mir entfernt und meine Jagdsinne schärften sich. Durch meine Hilfgabe, das sehen von Wärmesignaturen, fand ich den jemanden schnell. Es war ein junger Mann soweit ich das feststellen konnte mit einem Ding am Ohr. Ich ging mal davon aus, dass es ein Handy war, doch wissen konnte ich es nicht. Meine Gabe zeigte mir nur das von dem Ding ein bisschen Wärme ausging, aber zu schwach um es zu festigen. Diese Gabe finde ich auch mehr als ironisch, aber ich bin froh sie zu haben. Lautlos schlich ich mich an der Mann heran und konnte sein frisches, warmes Blut schon regelrecht schmecken. Dann machte ich es ganz schnell. Ich legte meine eine kalte Hand auf sein Mund und zerrte ihn in die nächste Gasse. Dort drückte ich ihn gegen die Wand. Ein Vorteil des Blind seins. Ich kann meine Opfer nicht sehen somit nicht durch ihre Blicke weich werden und es mir doch anders überlegen. So machte ich es für meine Opfer eigentlich immer kurz und schmerzlos. Auch jetzt versenkte ich meine Zähne direkt in seinen Hals. Ungewollt aktivierte sich meine andere Gabe und so sah ich vor meinem geistigen Auge Ausschnitte aus seinem Leben, während ich sein Blut trank. Gewissensbisse überkamen mich, denn ich sah, dass er eine Frau und zwei kleine Kinder hatte. Doch ich konnte kein Rückzieher machen, ich musste ihn töten sonst ist das Geheimnis der Vampire in Gefahr und ich hätte erst recht die Volturis am Hals.

In diesen Momenten verfluchte ich diese Gabe immer eigentlich hasste ich sie regelrecht. Noch nie war sie praktisch. Vielleicht wäre sie praktisch, wenn ich sehen könnte, aber da haben wir ja wieder die Ironie. Als ich fertig war mit trinken, suchte ich einen Friedhof und vergrub dort die Leiche. Das war ich dem Familienvater schuldig. Vor allem nach dem er mir durch sein reines Blut wieder unglaublich viel Kraft gegeben hat. Reines Blut ist für unseren Gaumen mit am besten. Blut von einen Alkoholiker oder Junkie oder von jemanden mit einer Blutkrankheit schmeckt nämlich nicht so gut und gibt uns auch nicht genug Kraft. Der Familievater war nichts von allem und sowas bezeichnen wir als reines Blut.

Gestärkt machte ich mich wieder auf dem Weg. Denn Griechenland ist auf meiner Flucht ein Risikogebiet, weil hier Spione der Volturis leben. Sicher fragt ihr euch jetzt, warum ich dann überhaupt nach Griechenland gegangen bin. Naja es ist so, dass ich nach meinen leiblichen Eltern suche. Ich bin bei meiner Patentante aufgewachsen, aber sie erzählte mir trotz unserer engen Bindung nichts über meine Eltern. Ich weiß nicht mal den Namen meiner Eltern noch sonst irgendwas was mir als Anhaltspunkt dient. Das einzige was ich weiß ist, dass sie Vampire sein müssen, da ich ja ein Halbvampir bin. Damals habe ich meine Patentante Zoey gefragt, wie ich meine Eltern mit so wenig Wissen jemals finden soll. „Ihr werdet euch gegenseitig finden und dazu hast du alle Zeit der Welt schließlich hast du die Ewigkeit auf deiner Seite," lautete ihre Antwort. Als sie das sagte habe ich gedacht sie wollte mich für dunm verkaufen. Du hast die Ewigkeit auf deiner Seite' wie witzig. Es hat mich ja noch nichtmal jemand gefragt, ob ich dieses ewige Leben überhaupt will. Doch Zoey meinte es nicht böse sondern wollte mir nur Mut zusprechen.

Im Gegensatz zu mir hatte Zoey allerdings nicht die Ewigkeit auf der Seite. Sie wurde schwer krank und da in dem Jahrhundert die Medizin noch sehr am Anfang war, gab es kein Medikament was die Krankheit bekämpfen konnte. Schlussendlich verstarb Zoey an der Krankheit. Für mich war es der schlimmste Tag in meinem ganzen Leben. Ich trauerte tagelang und verfluchte mich selbst Zoey nicht vorher schon in ein Vampir verwandelt zu haben. Denn Vampire werden nicht krank und sie hätte mir dann bei der Suche nach meinen Eltern helfen können. Zoey war aber immer so glücklich und da sah ich kein Grund sie zu verwandeln. Bevor sie starb gab sie mir dann noch eine Schatulle und meinte liebevoll lächelnd:„Dadurch werdet ihr gegenseitig zu einander finden." In der Schatulle befand sich eine silbernes Medallion. Wie mir das weiterhelfen sollte wusste ich aber nicht. Dennoch trug ich es seit dem Tag immer um den Hals und ich glaubte fest an die Worte von Zoey. Sie hatte sich nämlich noch nie geirrt.

Schon viele Länder habe ich abgeklappert. Doch in einem Land war ich bis jetzt noch nicht gewesen: Italien. Aber wenn ich nach Italien gehen würde, würde das einem Selbstmord nahe kommen. Schließlich bin ich nur ein blinder Halbvampir!