Aro's Sicht
Unglaublich erst fliegt meine Tochter mit ihrer Freundin auf ihrem Drachen auf und davon und dann halten meine Frau und meine Schwägerin uns eine Predigt. Nicht zu vergessen, dass sie jetzt auch gegangen sind, um Amelia nachzureisen und wir werden mit dem Auftrag Amelia eine Freude zu machen zurückgelassen. Unfassbar! Während Caius und ich noch leicht bedröpelt zur Tür sahen, lachte Markus. „Das ist nicht witzig Bruder," knurrte Caius. „Für mich ist es schon witzig, eure Mienen waren einfach zu köstlich: Wie Kleinkindern denen gerade gesagt wurde, dass es diesen Monat keine Süßigkeiten gibt," amüsierte er sich weiter. Ich bedachte ihn mit einem genervten Blick und Caius brummte nur irgendwas. Markus beruhigte sich langsam und räusperte sich:„ Nun, wie dem auch sein wir haben von euren Frauen einen Auftrag bekommen." „Ja, aber ich weiß so gut wie nichts über sie, woher soll ich wissen was Amelia freuen würde?", fragte ich ihn. „Du könntest ihr Zimmer gestalten und Jane zu Rate ziehen. Zum einen, weil sie gerne dekoriert und weil sie vielleicht mitbekommen hat, was Amelia so mag," schlug Markus vor. „Oder wir bauen ihr einen feuerfesten Trainingsraum," mischte Caius sich ein. Ich wägte beide Vorschläge ab. Bei der Zimmer Gestaltung kann ich viel falsch machen, wenn ich ihren Geschmack nicht treffe. Beim einem feuerfesten Trainingsraum kann ich eigentlich nichts falsch machen. „Mir gefällt deine Idee Caius. Da können wir nichts falsch machen. Ihr Zimmer kann Amelia dann so gestalten wie es ihr gefällt," teilte ich meinen Brüder meine Entscheidung mit und sie nickten einverstanden.
Nun stehen wir hier im Trainingsraum und überlegten, wo wir eine feuerfeste Ecke machen könnten. „Wir können von dem Raum keine Ecke entbehren," meinte nun Caius. „Du hast recht, Bruder. Für Amelia's Trainingsraum brauchen wir einen komplett freien Raum," pflichtete Markus ihm bei. „Es muss ein großer Raum sein wegen Blaze," warf ich ihm ein. „Entschuldigt Meister, aber ich glaube ich weiß wo der neue Trainigsraum entstehen könnte," unterbrach Felix uns. „Nun dann zeig uns, welchen Raum du am geeignetsten findest," forderte ich Felix auf. Er verbeugte sich leicht und lief voraus. Wir folgten ihm zu einem eher abgeschiedenen Gang, den ich schon längst vergessen hatte. In einer großen Halle blieb er stehen. „Den Raum hatte ich in Aussicht. Eure Tochter kann durch die Abgeschiedenheit dieses Ganges in Ruhe trainieren und ihr Drache hätte auch genug Platz zum mittrainieren," erklärte Felix sich. „Du hast recht, Felix, das ist der perfekte Ort," stimmte ich ihn zu und klatschte einmal freudig in die Hände. „Felix, ein paar untere Wache sollen Trainingsgeräte aus Platin hierher bringen und du, Jane, Alec und Demetri besorgt reichlich Platin für die Verkleidung der Wände," befahl Caius. Felix verschwand mit einem „Ja, Meister," sowie einer Verbeugung und Markus und ich schauten Caius fragend an. „Wieso ausgerechnet Platin?", stellte ich dann auch die unausgesprochene Frage. „Natürlich weil Platin ein sehr feuerfestes Metall ist," erklärte er genervt. Ich nickte zustimmend und wir gingen wieder zurück in den Thronsaal. Hoffentlich wird alles fertig bis Amelia, ihre Freundin und unsere Frauen zurückkommen.
Amelia's Sicht
„Ich finde es wirklich toll, dass du mich mitgenommen hast, aber hast du bei dem überstürzten Aufbruch nicht etwas vergessen?", fragte mich Hailey nach dem wir schon eine Weile geflogen sind. „Nicht das ich wüsste. Sollte ich etwas was vergessen haben?", entgegnete ich fragend. „Ach, ich weiß nicht, vielleicht einen Plan! Wie willst du prüfen, dass der Vampir Doktor gelogen hat, wenn deine Tante gestorben ist?" Den Hauch Ironie am Anfang war nicht zu überhören, aber tatsächlich hatte ich einen Plan. „Mit meiner Gabe, natürlich," erwiderte ich ihr schulterzuckend. „Wie willst du denn an Blut kommen, wenn sie eingegraben unter der Erde liegt?". In ihrer Stimme lag Verwunderung und Skepsis. Blaze schien das zu amüsieren, der er stieß kleine Rauchwölkchen aus. „Wir werden zu einem Freund von mir fliegen. Er wird uns weiterhelfen," erklärte ich ihr, um sie nicht ganz ahnungslos zu lassen. „Jetzt genieße einfach den Flug. Im Gegensatz zu mir kannst du den Mond und die Sterne bewundern," sagte ich nach kurzer Stille und machte eine ausschweifende Handbewegung in den Nachthimmel.
Von Volterra nach Alaska war es ein weiter Flug. Wir kamen nach weiteren 10 Stunden Flug vormittags in Alaska an. Den ganzen morgen über mussten wir hoch über den Wolken fliegen. „Blaze, du landest am besten in dem abgelegenen Wald außerhalb von Kenai," wies ich ihn an. In Kenai wohnt auch der schon erwähnte Freund von mir. Blaze nickte und ging in einen schnellen Sturzflug, damit er nicht zu lange gesehen werden konnte. Sanft landete er auf einer versteckten Lichtung. Hailey und ich glitten von seinem Rücken. „Danke, mein Großer. Jetzt ruh dich schön aus. Das war ein anstrengender Flug," bedankte ich mich bei ihm. Er nickte dankbar und verschloss sich wieder in mir. Ich drehte mich zu Hailey um. „Willkommen in Alaska. Folg mir, das Haus meines Freundes ist nicht allzu weit," meinte ich euphorisch. „Habt ihr auch hier in Kenai gelebt?", fragte sie neugierig, während wir durch den idyllischen Wald liefen. „Ja, sogar am Strand," antwortete ich lächelnd. „Wow, zeigst du ihn mir gleich." „Na klar." „Super danke." Wir unterhielten uns noch über ein paar belanglose Themen, bis wir aus dem Wald raus waren. „Rico, wohnt in der Nähe des Waldes. Er ist ein Vollvampir," klärte ich Hailey auf. „Und dieser Rico kann uns weiterhelfen?", fragte sie argwöhnisch nach. „Ja genau," erwiderte ich schlicht.
Nach 10 Minuten Fußmarsch waren wir dann endlich an dem mir bekannten kleinen blauen Haus angekommen. Zielstrebig lief ich auf die Haustür zu und deutete Hailey mir zu folgen. Ich klopfte dreimal an die Tür. Damals war das immer unser Signal. Nicht mal eine Minute später hörte ich wie die Tür aufging. Durch meine Gabe sah ich einen lächelnden Rico, der mich sofort in eine Umarmung zog. „Wenn das nicht meine Lieblings-Halbvampirin ist. Ich habe dich vermisst, Lia," nuschelte er in meine Haare. Er vergrub bei jeder Umarmung seine Nase in meine Haare. Mich stört es aber nicht. „Ich habe dich auch vermisst Rico," entgegnete ich lächelnd. Langsam löste er sich von mir und betrachtet Hailey. „Wen hast du denn da mitgebracht?", wollte er dann auch schon wissen. „Das ist Hailey, meine neue beste Freundin." „Schön, dich kennen zu lernen." „Freut mich auch Rico." Hailey klang dabei etwas schüchtern. Rico führte uns ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die große Couch niederließen. Wir beide tauschten uns über die letzten Jahre aus. Da ich das letzte Mal vor 4 Jahren in Alaska war zu einer Party von Rico. Nach dem Tod von Zoey habe ich ja angefangen viel zu reisen, aber ich kam immer mal wieder nach Alaska zurück. Hailey erzählte Rico auch viel offener als bei der Begrüßung einiges über sich.
„Du bist aber sicherlich nicht nur zum plaudern gekommen, oder?", wollte Rico nach langer Zeit wissen. Ich schüttelte den Kopf und erzählte dann vom unseren Geschehnissen der letzten Tage. „Wow wow wow, lass mich das nochmal kurz zusammen: Also Aro und Sulpicia Volturi sind deine leiblichen Eltern; du wurdest verflucht weshalb du blind bist und nichts essen kannst und dieser Carlisle meint, es wäre Zoey gewesen," fasste Rico das wichtigste zusammen. „Ja genau," nickte ich bloß. „Krass, also bei dir wird es wirklich nicht langweilig," meinte er leicht schmunzelnd. „Du hast doch noch die Blutfläschen von Zoey, oder?", hakte ich nach. „Natürlich wie damals abgesprochen, hebe ich sie auf." Er stand auf und verließ das Zimmer. Sicherlich um eine der Blutfläschen zu holen. „Er hat Blut deiner Tante aufgehoben?", fragte Hailey mich geschockt. „So wie du denkst ist es nicht. Zoey hat mich vor ihrem Tod gefragt, ob ich nicht etwas Blut von ihr aufbewahren möchte um die schönsten Erinnerungen von uns jederzeit sehen zu können. Da ich aber beschlossen habe nach meinen leiblichen Eltern zu suchen und die Fläschchen nicht verlieren wollte, habe ich Rico gebeten sie zu verwahren." erklärte ich ihr. Ich sah wie sie verstehend nickte dann hörte ich auch schon Rico ins Wohnzimmer zurückkehren.
„Hier, bitte sehr," mit diesen Worten reichte Rico mir eine kleine Flasche. „Danke." Ich schraubte diese sofort auf und hielt mein Finger in die kühle Flüssigkeit. Anschließend konzentriete ich mich auf das, was ich wissen wollte. Im Gegensatz zu Aro konnte ich nämlich bestimmen was ich sehen wollte, dabei bedarf es bei mir nur genügend Konzentration. Meine Mimik wurde neutral und mein Blick abweisend. Ich versank in den Gedanken meiner Tante von damals als ich noch ein kleines Kind war und noch nicht blind war, dabei dachte ich immer ich sei von Geburt an blind gewesen.

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Lost Family || Volturi FF
VampirosZum unsterblichen Leben verdammt zu sein ist hart! Doch für mich ist gleich noch härter. In einem Detail hebe ich mich nämlich von den anderen Vampiren ab und bin deshalb auch auf der Flucht. Vor wem? Vor den Gesetzehütern unserer Welt, den Volturis...