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„Bist du dir wirklich sicher, Aro? Ich will nicht schon wieder enttäuscht werden," sagte Sulpicia bedrückt. „Ich weiß, Liebling, aber ich bin mir hundertprozentig sicher, dass sie unsere Tochter ist. Vor allem, da sie das Medallion hat. Kannst du dich noch daran erinnern, was du damals zu Zoey gesagt hast?", entgegnete ich ihr feinfühlig. „Das Medallion wird uns mit unserer Kleinen verbinden," sagte sie auf und ich nickte lächelnd. „Jetzt bringt es uns unsere Tochter zurück," ermutigte ich sie und küsste ihre Stirn. „Ich würde mich so sehr freuen sie bald in die Arme schließen zu können," lächelte Sulpicia. „Das wirst du schon sehr bald. Ich werde Demetri, Jane und Alec gleich losschicken um unsere kleine Meisterin so schnell wie möglich herzuholen." „Was wenn sie uns gar nicht kennenlernen will?" Meine Frau sah mich jetzt verzweifelt an. „Sie ist doch selbst auf der Suche nach uns. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Weißt du was du gehst jetzt mit Athenodora shoppen. Nimm aber bitte Corin und Chelsea mit, okay?" „Okay, vielleicht finde ich ja auch ein paar schöne Sachen für unsere Tochter." Sie gab mir noch einen kurzen Kuss und verließ dann unser Gemach.

Ich begab mich in den Thronsaal und setzte mich auf meinen Thron. Meine kleine Prinzessin braucht auch noch einen Thron. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht als ich mir vorstellte wie sie auf ihrem Thron sitzt und mit uns richtet. „Was grinst du so, Bruder?", wollte Caius genervt wissen. „Ich habe meine Tochter gefunden," teilte ich meinen Brüdern mit und überraschenderweise sahen mich sowohl Caius als auch Markus interessiert an. „Und wo ist sie dann?", fragte Caius und versuchte seine Neugier zu verstecken. „Ich habe sie auf Sizilien getroffen und entweder ist sie da noch oder sie ist auf dem Weg nach Italien." „Wieso hast du sie nicht gleich mitgenommen?" „Sie hatte eine Menschen bei sich und da kann ich doch schlecht sagen: 'Hey du brauchst deine Eltern nicht mehr suchen. Ich bin dein Vater und ein Vampir, was übrigens der Grund ist weshalb ich noch lebe'. Außerdem war sie an einem Strand voller weiterer Menschen. Hätte ich sie von da mit weggeschleppt, hätte garantiert irgendjemand die Polizei gerufen allen voran bestimmt ihre Freundin," erklärte ich ironisch. Caius brummte nur und verließ den Saal. Ich wette der geht in die Folterkammer. „Demetri, Alec und Jane ihr macht euch auf die Suche nach meiner Tochter Amelia und bringt sie her - wenn nötig auch ihre Menschen Freundin. Jane und Alec ihr werdet nicht eure Gaben bei ihr verwenden, schließlich wird sie Meisterin," befahl ich. „Ja, Meister. Wir machen uns sofort auf den Weg," entgegnete Jane, verbeugte sich wie die anderen zwei leicht und verließ gefolgt von Alec und Demetri den Saal. „Felix, finde jemanden der einen Thron bauen kann," wies ich ihn an. Er verbeugt sich auch leicht und ging ebenfalls aus dem Saal. „Du scheinst dir sehr sicher, Aro," sagte Markus und verließ ebenfalls den Saal. Ich ging dann auch in mein Büro.

Amelia's Sicht

Hailey und ich waren am Abend noch jagen, da es ungewiss war wann wir es das nächste Mal konnten. In Italien müssen wir womöglich bis zum dem Moment, wo wir unseren Durst nicht mehr unter Kontrolle haben, warten, bevor wir wieder jagen. Ansonsten werden uns die Volturis schneller schnappen als wir jagen können. Seit heute morgen sind wir jedenfalls in Neapel und noch sehr weit weg von der Provinz Pisa, in der sich Volterra befindet. Man könnte mich für paranoid bezeichnen, aber wie sagt man so schön 'Vorsicht ist besser als Nachsicht'.

„Lia, ich glaube es wäre sogar besser wenn wir uns hier in Neapel eine Wohnung mieten," schlug Hailey vor. „Ja stimmt. Dann lass uns mal ein Immobilienbüro finden." Wir liefen einige Zeit planlos in der Stadt umher, bis wir uns schließlich doch entschließten einfach jemand zu fragen. Wir hatten sogar Glück: wir fragten nämlich jemanden der in einem Immobilienbüro arbeitet. Der Mann machte zwar gerade Mittagspause aber da die eh fast zu Ende war nahm er uns gleich mit. In seinem Büro erklärten wir ihm, dass wir möglichst schnell eine Mietwohnung bräuchten und auch direkt einziehen würden. Die vielversprechendste Antwort die wir von ihm bekamen, war:„ Ich werde sehen, was sich machen lässt," und das obwohl wir sagten, dass ich blind bin. Wirklick toll, aber so sind die Menschen. In diesem Moment habe ich mir trotzdem gewünscht die Manipulationsgabe zu besitzen. Hailey gab dem Kerl noch ihre Visitenkarte ehe wir missmutig das Gebäude verließen. Wir setzten uns erstmal in einen Park und überlegten still jeder für sich, was wir jetzt machen sollen. Viel Vertrauen setzten wir nach diesen unmotivierenden Worten nicht in den Makler.

„Hast du Lust auf ein Eis. Vielleicht arbeiten unsere Gehirnzellen dann besser?", fragte Hailey. Am liebsten hätte ich ja gesagt, aber da ich keine menschliches Essen vertrage, musste ich den Kopf schütteln. „Ich vertrag das alles nicht. Du kannst dir aber ruhig eins holen. Ich warte hier auf dich," fügte ich hinzu. Ich hörte wie Hailey ging, hat sie als Antwort dann genickt? Naja auch egal. In solchen Momenten frag ich mich dann immer was es mir bringt ein Halbvampir zu sein?! Ich meine ich bin ein Halbvampir und könnte im Gegensatz zu Vampiren sowas wie Eis, Schokolade, Pizza eben alles essen und dann vertrage ich das einfach nicht??! Wo ist da bitte die Logik? Naja immerhin kann ich dafür schlafen, was Vampire nicht können. Denn Schlaf haben wir Halbvampire zwar nicht nötig, aber es tut hin und wieder wirklich gut.

„Lia!", hörte ich plötzlich Hailey meinen Namen rufen, aber es kam von weiter weg. Alamiert sprang ich auf und folgte ihren Geruch. Ich hörte sie nochmal nach mir rufen, aber da kam ich auch schon in der verwinkelten Seitengasse an, in der sie sich befand. Mithilfe meiner Wärmebild Gabe sah ich neben Hailey noch drei weitere Personen. Ich unterdrückte ein Seufzen. Natürlich waren es Vampire. Hätte ich mir eigentlich auch denken können! „Sehr unauffällig seid ihr nicht sonderlich," sagte ich kopfschüttelnd. Die Vampire drehten sich erschrocken zu mir um. 1:0 für mich. Hailey, die von einem der Vampire gegen die Wand gedrückt wurde, konnte sich dadurch aus dem Griff befreien und stellte sich neben mich. „Danke Lia." Ich nickte nur, denn meiner Aufmerksamkeit galt den Vampiren. „Lia? Ist das zufällig ein Spitzname für Amelia?", fragte eine Frauenstimme. Misstrauisch nickte ich. Woher kennt sie meinen Namen?

„Schön ihr kennt also meinen Namen, woher?", wollte ich kalt wissen und spannte mich an. „Komm mit uns und du wirst es erfahren," konterte eine männliche Stimme. Ich bekam durch diese Antwort eine leise Vorahnung, wer diese Vampire waren. „Wohin?", harkte ich nach. „Nach Volterra," bekam ich die Bestätigung. Na großartig, Volturis. Die haben uns schneller gefunden als vermutet. „Ich muss nicht mit euch kommen. Ihr wollt mich doch töten und das könnt ihr auch gleich hier machen," knurrte ich sie an. „Nein, das werde ich nicht zu lassen," rief Hailey aus. „Hailey, ich wusste, dass dieser Tag irgendwann kommen wird. Ich kenne zwar keine anderen Vampire mit einem Handicap geschweige denn habe ich mal von einem anderen gehört, aber sie werden bestimmt getötet, weil sie als schwach angesehen werden und ich bin nunmal ein Halbvampir mit Handicap," erklärte ich ihr geschlagen. Ich gab auf und war bereit zu sterben. Einer der drei musste mich nur aussaugen und mein Leben war vorbei.

Lost Family || Volturi FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt