Lost Family || Volturi FF

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Aro's Sicht

Meine Tochter ist wirklich etwas ganz besonderes. Nicht nur das sie den guten Caius die Stirn bot sondern auch ihre Gabe. Es ist faszinierend, dass sie einen Drache materialisieren kann. Allerdings frage ich mich wie es sein kann, dass sie als Halbvampir normale Kost nicht verträgt. Außerdem ist es eigentlich unmöglich, dass ein Vampir blind sein kann und auch wenn wir sie schon sehr früh weggaben an Zoey bin ich mir sehr sicher, dass sie nicht blind auf die Welt gekommen ist. Ich denke ich werde später mal meinen alten Freund Carlisle anrufen und ihn herbitten, damit er sich Amelia einmal anschauen kann. Nun müssen wir ihr aber erstmal die frohe Botschaft überbringen, dass Sulpicia und ich ihre Eltern sind.

Nur wenige Sekunden, nachdem Amelia zu ihrer Freundin in den Feuerkreis getreten ist, betrat meine geliebte Frau mit Felix den Saal. Als sie das Feuer sah, blieb sie geschockt stehen ehe sie in einem kleinen Bogen auf mich zu lief. „Wieso brennt hier ein Feuer?“, fragte sie dann auch sogleich. Gerade als ich zu einer Antwort ansetzen wollte, ergriff Amelia das Wort:„ Das Feuer gehört zu mir und es tut mir Leid sie enttäuschen zu müssen, aber das beste von meiner Gabe haben sie schon verpasst.“ Sulpicia schaute mich an und deutete unauffällig mit dem Kopf auf Amelia dazu hatte sie einen fragenden Gesichtsausdruck. Ich nickte ihr kaum merklich zu und sie grinste mich glücklich an. Markus hatte mir als sie reinkam sofort bestätigt, dass sie wirklich unsere Tochter ist. Meine Frau begann unsere Tochter zu mustern und schaute sie dann mit großen Augen an. „Du bist ja blind,“ rief sie schockiert aus. Ich wünschte sie hätte das jetzt nicht gesagt.

„Ihr Volturis seit ja solche Blitzmerker,“ spottete Amelia zurück und reagierte somit zum Glück nicht wie ich eigentlich gedacht hätte. „Ich bin allerdings nicht hier um euch zu belehren oder meine Feuer Gabe zu zeigen,“ meinte sie in einem genervten Tonfall. „Ihr drei habt mir gesagt, dass ihr mich zu meinen Eltern bringt. Also wo sind sie?“, wandte sie sich anklagend an Demetri, Alec und Jane. Deren Blick huschte unsicher zu mir mit der stummen Frage 'Sollen wir darauf was sagen'. Ich nickte ihnen nur kurz zu. Zwar hat Amelia mir jetzt schon eine gute Vorlage geliefert, aber wenn einer von den dreien mir einen Elfmeter legt, muss ich nur noch das Tor schießen. Allerdings kann ich ihre Reaktion nicht wirklich vorhersagen. Sie scheint uns gegenüber eine Abneigung zu pflegen.

„Das haben wir. Deine Eltern sind hier im Saal,“ antwortete Jane ihr nun zögerlich. Ich beobachtete Amelia's Reaktion. Nun war sie ein wenig geschockt. Es war also nun Zeit mit der Sprache rauszurücken. „Amelia bitte rege dich jetzt gleich nicht auf,“ bat ich sie vorsichtshalber denn nochmal konnte ich auf ihren Drachen verzichten. Sie nickte leicht verwirrt. „Sulpicia und ich sind deine leiblichen Eltern,“ sprach ich es einfach aus. Jetzt war sie endgültig schockiert und fing zudem noch an zu zittern. Passend dazu fingen auch die Flammen von Kreis an wie wild zu flackern. Es sah fast aus als würde sie gleich kollabieren. Am liebsten würden wir beide zu ihr gehen und sie in unsere Arme schließen. Nach all den Jahren hatten wir sie schließlich endlich wieder bei uns. Jedoch hielt uns so das lodernde Feuer ab.

„Was ihr..? Wieso abgegeben...? Warum Zoey...?“, stammelte sie unvollständige Fragen. Doch dann schien sie sich wieder gefasst zu haben und schaute mich entschlossen an. "Davon möchte ich mich selbst überzeugen," sprach sie mit fester Stimme. Verwirrt blickte ich sie. Wie meint sie das? "Ich habe mehr als nur eine Gabe," offenbarte sie seufzend. Ich sah sie erstaunt an und klatschte dann begeistert in die Hände. Meine Tochter wird immer besonderer. "Was kannst du denn noch?", fragte ich neugierig. "Sehe ich so aus als ob ich alles ausplaudere?", konterte sie und zog eine Augenbraue hoch. "Das war nicht die Antwort auf meine Frage." "Pech, eine andere Antwort werden sie aber nicht erhalten." Ich knirschte frustriert mit den Zähnen. Das meine eigene Tochter so frech gegenüber mir ist, hätte ich nicht erwartet.

Doch den Spieß kann ich auch drehen. "Ich nehme mal an du willst mit deiner anderen Gabe überprüfen ob ich die Wahrheit sage. Also musst du uns schon sagen, was deine zweite Gabe ist," entgegnete ich und grinste selbstgefällig. "Schön, ich kann wenn ich das Blut einer Person trinke oder berühre einige Lebensausschnitte sehen," sagte sie durch zusammen gepresste Zähne. Ich war stolz, dass sie eine ähnliche Gabe wie ich hatte und wollte mich gerade schon selbst in den Arm beißen als sie "Stopp," rief. Verwundert sah ich sie an. "Ich möchte nicht eure Lebensabschnitte sehen sondern die von ihr," sagte sie bestimmt und deutete auf Sulpicia. "Ich bin schließlich nicht blöd. Während ich ihre sehen würde, könnten sie einfach meine Hand nehmen und meine Gedanke lesen," fügte sie noch hinzu und verschränkte die Arme vor der Brust. Damit hat sie leider recht. Das hatte ich tatsächlich vorgehabt.

Sulpicia sah kurz zu mir und ich nickte ihr zu. Somit näherte sie sich unserer Tochter und blieb kurz vor dem Feuerkreis stehen. Amelia trat nun auch aus dem Feuerkreis und holte ein kleines Messer aus ihrem Schuh. Damit schnitt sie einen keinen Schnitt an Sulpicia's Unterarm. Schwarze Bluttropfen floßen aus der Wunde und Amelia legte ihre Hand auf das Blut.Ihr Blick ging ins Leere bis sie aufkeuchte und in den Feuerkreis zurück stolperte.

"Lia, ist alles in Ordnung?", fragte ihre Freundin Hailey erschrocken. Benommen nickte sie und mir wurde bewusst, dass sie nicht nur ihre Geburt gesehen hat sondern noch etwas was sie sehr mitnahm. "Wer war dieser Mann?", fragte sie zittrig. "Das meine Kleine ist dein Großvater gewesen," erwiderte meine Frau traurig und schlagartig wurde mir bewusst, was sie gesehen hat. Die Misshandlung von Sulpicia durch ihren eigenen Vater. Wieder keuchte sie auf und presste sich die Hände an den Kopf. Wahrscheinlich hoffte sie dadurch die Bilder loszuwerden. Doch aus eigener Erfahrung wusste ich, dass das nicht einfach ist. Als ich das in ihren Gedanken sah, spuckte dies noch Wochen in meinen Kopf umher. In dieser Hinsicht sind solche Gaben der reinste Fluch.

Plötzlich kippte Amelia um und Hailey konnte ihre Freundin geradeso noch auffangen. Schlagartig erlischte auch der Feuerkreis und sofort waren Sulpicia und ich an ihrer Seite. Sie ist ohnmächtig, das war wohl zu belastend für sie. "Alec bring meine Tochter bitte auf ihr Zimmer. Hailey du darfst bei ihr bleiben," bestimmte ich. Alec nickte und nahm Hailey meine bewusstlose Tochter ab und deutete ihr ihm zu folgen.

Ich setzte mich derweil wieder auf mein Thron und Sulpicia setzte sich auf meinen Schoß. "Ich hoffe sie verkraftet die Bilder von meinem Vater," seufzte sie. "Da bin ich mir ganz sicher," flüsterte ich ihr beruhigend ins Ohr. "Ich kann deine Kleine ganz gut leiden. Zwar für meinen Geschmack ein bisschen zu Vorlaut, aber ihre tödliche Gabe gefällt mir," sagte Caius auf einmal. "Ich mag sie auch. Endlich mal jemand der Caius zügeln kann," meinte auch Markus ein wenig belustigt. Ich lächelte glücklich und war unglaublich froh meine Tochter wieder zu haben.