Nachdem Blaze jetzt wieder verschwunden war, wandte ich mich wieder Aro zu. Dieser zeigte mit einer auffordernden Geste auf die Feuerkreise. Mit einer Handbewegung ließ ich alle Feuerkreise erlischen. Allerdings musste ich mich daraufhin an der Wand abstützen und fühlte mich ein wenig ausgelaugt. Verdammt! Ich habe zu viel Feuer in den letzten Tagen genutzt und vor allem Blaze brauchte ich in letzter Zeit öfter. Adora stellte sich direkt in unmittelbarer Nähe zu mir auf. Aro kam ebenfalls sofort zu mir. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt nach und ein Hauch von Panik schwang in seiner Stimme mit. Das konnte ich auch sehr nachvollziehen. Er konnte schlichtweg nicht einordnen, warum ich jetzt in diesem Zustand bin, wenn ich bis gerade noch... herumkragelt habe. „Alles bestens, nur ein bisschen erschöpft. Ich habe zu oft in viel zu kurzer Zeit mein Feuer benutzt,“ versuchte ich ihn zu beruhigen. Sein Blick nach zu urteilen schlug der Versuch fehl, aber er sah mich auch fragend an. „Das Feuer ist zwar in mir, aber wenn ich es zu oft in sehr kurzen Abständen benutze, stoße ich da auch irgendwann an meine Grenzen und Blaze ernährt sich auch von meinen Feuer,“ erläuterte ich etwas genauer. Das schien ihm einigermaßen einleuchtend zu sein, denn nach einer kurzen Zeit änderte sich seine Mimik in eine entschlossene. „Du wirst bis Blaze mit der Hexe zurück ist und bis fünf Tage danach dein Feuer nicht benutzen. Das heißt, es wird auch nicht damit trainiert,“ legte er streng fest. Entsetzt sah ich ihn an. „Aber-,“ „Keine Diskussion,“ unterband er einen Einwand. „Adora, du wirst darauf achten,“ befahl er meiner Wächterin. „Jawohl, Meister,“ bestätigte sie ergeben.
Grimmig sah ich zu ihm auf. „Brauchst du jetzt gerade etwas gegen die Erschöpfung?“, fragte er mich, doch ich ignorierte ihn stur. Ich verstehe ja, dass er sich Sorgen macht, aber mir zu verbieten meine Gabe zu benutzen, ist unerhört. Außerdem habe ich eingesehen, dass ich mich zu sehr verausgabt habe. Aro seufzte. „Amelia, ich will dich damit nicht ärgern. Nur will ich nicht, dass du zusammenbrichst, weil du zu häufig dein Feuer benutzt,“ erklärte er einfühlsam. „In Ordnung,“ gab ich einsichtig nach. Zumal mich diese Seite an Aro überraschte und zum anderen, da ich selbst nicht scharf darauf bin mich völlig zu verausgaben. Das habe ich einmal gemacht und mich dann so elendig gefühlt, dass ich meine jetzige Erschöpfung nicht ignoriere und ernst nehme. „Und nein, ich brauch gerade nichts,“ beantwortete ich seine vorherige Frage, während ich mein Feuer tief in mir verschloss. „Ich hätte jetzt gerne Erklärungen. Wer ist Serena?“ lenkte ich danach von mir ab. „Lass uns dafür in einen anderen Raum gehen und Sulpicia dazu holen,“ schlug Aro vor und ich nickte einverstanden. Meine Familienprobleme will ich nämlich ungern vor allen hier im Thronsaal zur Schau stellen, auch wenn bestimmt jede Wache schon mindestens einen Streit zwischen Aro und mir mitbekommen hat. Trotzdem ist es privat!
Also stieß ich mich von der Wand ab und folgte Aro. Meine Hände wurden etwas schwitzig. Generell merkte ich eine gewisse Nervosität in mir aufsteigen gepaart mit Neugier aber auch Angst. Jetzt kommen wir zu der Aussprache, die wir schon eine Weile vor uns hergeschoben haben. Aro führte uns in einen Art Salon. Dieser ist lediglich mit einer Sofa Ecke in wesen Mitte ein kleiner runder Tisch steht und einem Kamin ausgestattet. Der Kamin brannte allerdings nicht, weshalb ich kurz mit dem Gedanken spielte ihn zu entfachen besann mich dann aber eines besseren. Während ich mich auf einem Sofa setzte, fragte ich Aro:„Könnte der Kamin bitte eingeheizt werden?“ Wohlwollend sah er mich an. Dann schickte er Adora, die wie ich jetzt erst bemerkte uns gefolgt ist los, um Sulpicia und eine niedrige Wachen zu holen. „Solange Sulpicia noch nicht da ist, können wir ja mal über dein Verhalten mir gegenüber vorhin im Saal sprechen,“ meint er ernst als er sich auf das gegenüberliegende Sofa niederließ. Innerlich seufzte ich. Ich wusste, dass das noch Konsequenzen haben würde!
„Auch wenn du meine Tochter bist hast du mir ein gewisses Maß an Respekt entgegen zu bringen. So eine Form des Umgangs wie im Saal dulde ich nicht!“, belehrte er mich sogleich und ich nickte zunächst stumm. „Mir ist auch schon die perfekte Idee für eine Strafe gekommen. Außerdem wird dir dadurch hoffentlich auch deine Rolle als Meisterin mehr bewusst,“ fuhr er fort und angespannt sah ich ihn an. „Du wirst von Athenodora und Sulpicia Benimmunterricht bekommen und falls du nicht tanzen kannst, sollen sie dir auch gleich Tanzunterricht geben. Solltest du dich an deinem Willkommensball tadellos verhalten, bist du die Strafe los,“ offenbarte er mir meine Strafe. Entgeistert sah ich ihn an. Das kann doch nicht sein Ernst sein! Reicht nicht schon mein Feuer Verbot? „Das kann nicht dein Ernst sein?“, verlieh ich meiner Fassungslosigkeit Ausdruck. „Doch, ist es. Vielleicht hilft dir das auch dabei nicht immer sofort alles mit deinem Feuer klären zu wollen,“ entgegnete er streng. „Reicht nicht schon das Feuerverbot? Damit nimmst du mir schließlich schon einen Teil meines Wesens,“ redete ich weiter auf ihn ein. „Das Feuerverbot ist zu deinem eigenen Wohl und mein Entschluss steht fest,“ erwiderte er mit schneidender Stimme, die jeglichen Raum zur Diskussion unterband.
Passand danach kam Sulpicia gefolgt von Adora und einer niedrigen Wache in den Saal. Die Wache machte sich sogleich daran den Kamin einzuheizen, während Adora sich mit einem diskreten Abstand in eine Ecke stellte, um uns die Privatsphäre für dieses Gespräch zu bieten. Meiner Meinung nach könnte sie auch den Raum ganz verlassen. Sulpicia setzte sich derweil neben Aro auf das Sofa. „Liebling, du wirst Amelia mit Athenodora ein bisschen Benimm- und wenn nötig Tanzunterricht geben,“ teilte Aro seiner Frau direkt meine Strafe mit. Missmutig blickte ich drein. „Das wird toll, Amelia also schau nicht so," bemerkte Sulpicia lachend. Schön, dass sie sich auf meine Kosten amüsiert. Um meine Haltung zu diesen Anstandsunterricht zu unterstreichen verschränkte ich meine Arme vor der Brust, sagte aber nichts mehr dazu.
„Wer ist nun Serena?", fragte ich nach einer Weile der Stille. Aro scheint nicht recht mit der Sprache rausrücken zu wollen. Sulpicia entgleisten alle Gesichtszüge. „Se-Se-Serena?", stotterte sie. Aro nahm sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Wo-Woher hast du diesen Namen?", fragte sie dann ein wenig gefasster. „Aus Renesmee Gedanken. Sie ist die Hexe, die mich verflucht. Sie hegt irgendeinen Groll gegen euch und deswegen will ich jetzt endlich wissen, wer das ist," erklärte ich bestimmt allerdings um einen ruhigen Ton bemüht. Der Name nimmt Sulpicia sehr mit, da will ich nicht allzu viel Salz in die Wunde streuen. Doch ich bin diejenige, die verflucht wurde. Da ist es doch nun mein gutes Recht endlich zu erfahren warum überhaupt?!
Aro strich Sulpicia weiterhin beruhigend über den Rücken. „Liebling soll ich es ihr sagen?", fragte er seine Frau liebevoll. „Nein danke. Ich schaffe das schon," entgegnete sie und schien sich tatsächlich langsam von dem Schock zu erholen. Dann wandte sie sich mit unsicheren Blick mir zu. Auch wenn sie das gar nicht muss, atmete sie tief durch, bevor sie antwortete. Ehrlich gesagt wusste ich nicht mit welcher Antwort ich gerechnet hatte, aber sicherlich nicht mit der. „Serena ist deine Tante, meine Schwester."
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Lost Family || Volturi FF
VampiriZum unsterblichen Leben verdammt zu sein ist hart! Doch für mich ist gleich noch härter. In einem Detail hebe ich mich nämlich von den anderen Vampiren ab und bin deshalb auch auf der Flucht. Vor wem? Vor den Gesetzehütern unserer Welt, den Volturis...