Amelia's Sicht
In der Nacht störte man mich zum Glück nicht mehr und ich nutzte die Zeit um auch mal ein bisschen zur Ruhe zu kommen. So kam es, dass ich auf dem Sessel im Wohnzimmer einschlief. Allerdings schlief ich nicht sonderlich lang, da ich durch mein sensibles Vampirgehör mitbekam wie das Mädchen aufwachte. Sofort ging ich zum Bett und setze mich am Fußende hin. Ich hörte ihren hektischen Atem und nahm wahr wie sie ihre Finger in die Decke krallte. „Hey, alles ist gut. Hier bei mir bist du in Sicherheit,“ versucht ich sie zu beruhigen. „W-Wer bi-bist du?“, stotterte sie mit zitternder Stimme. „Mein Name ist Amelia und wie heißt du?“ „Catlyn,“ entgegnete sie leise. Doch natürlich war es für mich kein Problem sie zuverstehen. „Ein schöner Name,“ lächelte ich. „Wo bin ich hier?“, fragte sie. Ihre Stimme ist zwar immer noch leise, doch ich sah es schon mal als gutes Zeichen, dass sie nicht mehr stotterte. „In dem Schloss, dass du mit deiner Familie besichtigt hast,“ antwortete ich freundlich. Beim Wort 'Familie' zuckte sie leicht zusammen, weshalb ich ihre Hand nahm. „Keine Sorge deine Familie wird dir nichts mehr antun! Sie können dir weder weh tun noch dich zu irgendwelchen Hausarbeiten zwingen,“ redete ich sanft auf sie ein. „Woher weißt du das?“, hakte sie nach. Wie erkläre ich ihr das jetzt?
Doch bevor ich ansatzweise auch nur anfangen konnte irgendwas zu erklären, musste es natürlich wieder an der Tür klopfen. „Jetzt nicht,“ rief ich. „Aber...,“ „Ich sagte jetzt nicht und nun geh,“ würgte ich denjenigen ab und wartete darauf, dass er tatsächlich ging. „Bist du sowas wie eine Prinzessin,“ fragte Catlyn neugierig. „Wie kommst du denn darauf?“, entgegnete ich. „Bei mir wird nie angeklopft und er hat auf dich gehört dazu sagtest du sind wir in einem Schloss. Außerdem trägst du ein sehr elegantes Kleid,“ erläuterte sie ihre Annahme. Ich mochte sie jetzt schon wegen ihrer guten Auffassungsgabe. Da könnten sich die ein oder anderen Vampire eine Scheibe von abschneiden. „Ich denke man könnte es so sehen, ja,“ lächelte ich. Sie wirkte nun super aufgeregt. „Wie ist das denn so? Bekommst du alles was du willst? Ist es wie in einem Märchen?“, sprudelte es aus ihr heraus und schon war das Thema mit ihren Eltern vergessen. „Ich bin auch noch nicht lange hier. Ich bin nämlich bei meiner Patentante aufgewachsen, deswegen kann ich es dir nicht beantworten,“ wich ich allerdings aus. „Wie alt bist du eigentlich?“, lenkt ich das Thema um. „Ich bin 14, und du?“ Ähm...
Wieder klopfte es und auch wenn ich diesmal über die Unterbrechung dankbar bin, öffnete ich trotzdem genervt die Tür. Wiedereinmal stand Jane mir gegenüber. Wenigstens habe ich diesmal die Tür nicht vor den Kopf bekommen. „Meisterin, ihr sollt unbedingt in den Thronsaal kommen und ein 'Nein' akzeptiert Meister Aro nicht!“, sagte sie eindringlich. Resigniert seufzte ich. „Ist ja gut. In zehn Minuten werde ich da sein. Ich zieh mich nur noch um,“ entgegnete ich ihr um etwas Zeit noch zu schinden und da das Kleid ungemütlich wurde. Sie nickte und ging zum Glück wieder. Schnell schloss ich sie wieder. Was mache ich jetzt wegen Catlyn? Hmm, Hailey. Ja Hailey kann auf sie aufpassen. Ich sag ihr gleich Bescheid. Jetzt ziehe ich mich erstmal um. „Warum nannte sie dich Meisterin und nicht Prinzessin?“, wollte Catlyn wissen. „Hier sagt man zu den Herrschern Meister oder Meisterin,“ erklärte ich ihr kurz und holte mir Sachen aus dem Kleiderschrank. „Muss ich dich auch so nennen?“ „Nein, natürlich nicht,“ versicherte ich ihr. „Du kannst mich gerne Lia nennen,“ lächelte ich. „Du mich dann Cat,“ lächelte sie ebenfalls und das machte mich glücklich.
„Willst du wirklich ein rote Leggings mit einem gelben Top anziehen? Darfst du hier sowas überhaupt tragen?“, fragte Cat auf meine Kleiderwahl hin. Wahrscheinlich eher nicht. Aro erwartet sicher wieder ein Kleid. „Schätze nicht,“ entgegnete ich ihr nüchtern. „Wie wäre es denn damit?“ Ich erkannte, das sie ein Kleid hochhielt, aber da hört es bei mir ja auch schon wieder auf. Hoffentlich beeilt sich Carlisle. Ich will endlich sehen können! „Du, Cat. Ich kann nicht sehen, was du hoch hältst. Ich bin blind,“ merkte ich unsicher an. Wieso bin ich jetzt unsicher? „Oh tut mir leid. Ähm, das ist ein schwarzes Petticoat Kleid,“ beschrieb sie es mir. Ich nickte ihr zu und auch wenn es wie bei Hailey gestern befremdlich war, half sie mir beim umziehen. „Wie lange bist du schon blind und wie kommst du sonst so zurecht?“, wollte sie währenddessen neugierig wissen. „Schon seit ich klein bin und irgendwann entwickelt man eine Routine,“ erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. Dann kämmte ich nochmal meine Haare durch und Cat bestand darauf mir wenigstens ein bisschen Make-up aufzutragen. „Damit du hier nicht so alleine bist, kommt gleich meine Freundin Hailey zu dir, okay?“ teilte ich ihr danach mit. „Okay,“ stimmte sie zu und ich lächelte sie nochmal an, bevor ich mein Zimmer verließ und zu Hailey ihres ging.

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Lost Family || Volturi FF
Про вампировZum unsterblichen Leben verdammt zu sein ist hart! Doch für mich ist gleich noch härter. In einem Detail hebe ich mich nämlich von den anderen Vampiren ab und bin deshalb auch auf der Flucht. Vor wem? Vor den Gesetzehütern unserer Welt, den Volturis...