Out of the dark

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„S... Skar?" Leonora fing an zu zittern, wusste nicht, was sie von seinen Worten halten sollte, wagte es kaum zu hoffen. „D... du erinnerst dich an mich?"

„Mich an dich erinnern?" Das Grinsen auf seinen vernarbten Zügen wurde um einen Zahn breiter. Er lachte, vollkommen entspannt, vollkommen sorgenfrei. „Wie sollte ich die Liebe meines Lebens je vergessen? Vor allem nach so einer Nacht?" Er grinste dümmlich und sah sich um, wirkte mit einem mal verwirrt. „Hey, das ist ja gar nicht unser Zimmer ..."

Sie wusste nicht wie, doch einen Moment später lag sie in seinen Armen, umschlang seinen Hals – wenn man die Berge aus Muskeln neben seinem Kopf überhaupt so nennen konnte – und küsste ihn. Küsste sein Gesicht. Seine Stirn. Seinen Mund. Es war ihr egal das er nach Blut und Staub und Dreck schmeckte. Anskar. Ihr Anskar. Er lebte! Finsternis, aber er lebte und erinnerte sich an sie!

„Woah, Frau, verflucht seinen deine unstillbaren sexuellen Begehren, gib einem Mann doch einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen." Seine Stirn legte sich in Falten. „Wir ... wir hatten doch gerade Sex oder nicht?"

Leonora lachte, umarmte ihn erneut – was anhand seiner derzeitigen Dimensionen vermutlich extrem dämlich aussah – und hauchte ihm „Idiot" ins Ohr. Tränen liefen ihr über die Wangen, all die Tränen, die sie seitdem dieser Alptraum begonnen hatte unterdrücken musste. Tränen die ihre Angst, ihre Sorgen, ihren Horror hinwegschwemmten.

Wie? Wie ist das möglich?

Sie hätte nie zu hoffen gewagt, dass die Injektionen ihres Blutes, die sie und Adelmar ihm verpasst hatten, einen so drastischen Effekt haben konnten. Ein riskantes Unterfangen in mehr als einer Hinsicht, aber was blieb ihr anderes übrig nachdem ihr klar geworden war, dass sie es nicht in sich hatte ihn zu ermorden? Monster oder nicht. Eine massive Dosis ihres Blutes war ihre einzige Hoffnung gewesen, der einzige Weg, um diese neue Inkarnation an sie zu binden. Leonora und Adelmar hatten dem Archetypen genug von ihrem Blut gespritzt, um eine Armee von Menschen zu versklaven, doch das hier übertraf all ihre Erwartungen.

„Sag mal ... weinst du etwa?", fragte Anskar zögernd.

Leonora schniefte. „Nein, ich schneide Zwiebeln hinter deinem Rücken."

Ein Lachen, tief aus seiner Brust. „Oh gut, für einen Moment dachte ich, meine sexuellen Fähigkeiten brachten dich zum Weinen. Wäre nicht das erste Mal ..."

Leonora schmunzelte. „Dir ist klar, dass man das sowohl für als auch gegen dich auslegen kann, weißt du?"

Eine Pause. Sie konnte fast hören, wie die metaphorischen Zahnräder in seinem Schädel ratterten. Anskar stöhnte, als die Einsicht dämmerte. „Oh, der Schmerz. Der ging genau in mein Ego, Weib."

„Bei dieser Größe war es nicht schwer zu verfehlen ..."

„Arg. Touché."

Leonora lachte, presste sich gegen ihn, schlang ihre Arme fester um ihn, da ihre Beine sonst wohl nachgegeben hätten. Sie konnte sich nicht helfen. Hier saßen sie, mit Tod und Zerstörung in einem epischen Ausmaß gerade mal ein paar Meter außer Sichtweite und plänkelten. Moralisch verwerflich? Sicher. Unangebracht wie ein Witz auf einer Beerdigung. Zweifellos. Aber es fühlte sich gut an, fühlte sich so verdammt richtig an. Gott, es stimmte wirklich, was ihr Vater ihr einst gesagt hatte: Manchmal merkt man erst, wie sehr man etwas liebt, nachdem es einem genommen wurde.

Ihr Lachen verklang und Stille machte sich zwischen ihnen breit. Leonora schluckte schwer und all die Anspannung flutete in sie zurück wie Wasser durch einen gebrochenen Damm. „S... Skar. Was ist los? Keine Riposte?"

Er murmelte irgendetwas Unverständliches, schmatzte in ihr Ohr. Er wird doch nicht ... Leonora lies von ihm ab und ging auf Armeslänge. Anskars Augen waren geschlossen. Sein Kopf hing zur Seite, sein Mund leicht geöffnet. Er schnarchte.

„Ach Skar", murmelte sie, halb erleichtert, halb enttäuscht.

Ihr Blut hatte es wirklich in sich ...

Ein Teil von ihr wollte sich einfach an ihn schmiegen und ebenfalls die Augen schießen, wollte schlafen und zusammen mit ihm in einer vernünftigen Welt aufwachen. Der größere Teil von ihr fragte sich jedoch, wie zum Teufel sie Anskar in seinem jetzigen Zustand von diesem Ort des Horrors wegbekommen sollte. Letztendlich jedoch, wurde ihr eine Entscheidung abgenommen, als jemand hinter ihr eine Waffe durchlud.

Leonora erstarrte.

„Die Schöne und das Biest. Fast wie in einem verdammten Märchen", sagte eine sanfte – und vage bekannte Stimme hinter ihr.

Langsam, die Hände seitlich ausgestreckt, drehte Leonora sich um, erwartete halb einen dieser bunten Butcher-Boy zu sehen. Kein solches Glück ... Im Eingangstor stand ein halbes dutzend schwer bewaffneter und gemeingefährlich aussehender Kerle, kaum mehr als schwarze Schemen vor einem flammengemarterten Nachthimmel. An ihrer Spitze stand ein Mann, den sie alleine von seiner geradezu obszön muskulösen Körperform wiedererkannt hätte: Thomas Sattler, der Sicherheitschef von Waagen.

Ein Lächeln breitete sich auf seinem hässlichen Gesicht aus. „Fräulein Hagen – ich bin entzückt sie zu sehen."

Hinter ihr schmatzte und schnarchte Anskar.

Finsternis.


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Heya!

Ich hoffe, ihr freut euch auch alle, dass Anskar wieder zurück ist. :)

Leider habe ich aber auch eine nicht so gute Nachricht. Ich hatte euch ja schon vor ein paar Wochen bereits geschrieben, dass ein paar meiner Gesichten ohne mein Einverständnis auf anderen Seiten hochgeladen worden sind. Da bei mir so viel los ist, bin ich immer noch nicht dazu gekommen, mich darum zu kümmern, weswegen ich mit Archetype jetzt erst mal Sommerpause, um mir klar zu werden, wie es am besten weitergeht. 

So oder so wollte ich euch ja noch Kapitel hochladen, bis ein guter Cut kommt. Ich denke, die Stelle hier ist perfekt, da dies hier das Ende des Ersten Teils von ARCHETYPE 3 ist. Was ihr bisher gelesen habt, waren "nur" die ersten 300 Seiten, das gesammte Buch hat aber 750 Seiten.

Wir haben also noch Recht viel Material.

Wünscht mir Glück, dass sich die Sache vielleicht doch noch ohne viel Tam-Tam klären lässt. So oder so werde ich euch natürlich auf dem laufenden halten.Doof, ich weiß, aber ich denke, ihr könnt mich da alle verstehen.

M.

PS: Ach ja *hust-hust*  an dieser Stelle wäre auch Feedback von euch toll, wie euch dieser erste Part als ganzes so gefallen hat, und ob es Stellen gab, die ihr besonders gut fandet oder die nicht für euch funktioniert haben. Archetype 3 ist ja auch der längste der Serie von dem her würde mich auch interessieren, wie das Pacing war - wobei man das wohl nur schwer beantworten kann, über so einen langen Updatezeitraum. Aber wenn einer das in der Zunkunft hier quasi am Stück gelesen hat, wäre es super, etwas dazu zu hören. 

Generel gesprochen, je mehr Feedback desto besser und seid ruhig brutal. :)  



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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 29, 2022 ⏰

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