»Wow, Jimin!« Jimin fing an zu platzen. »Der Boden glänzt ja richtig!« Der -ehemalige- Student drehte sich zu Yoongi, welcher mit den Knien auf dem Boden hockte und mit seinen Händen über den frisch geputzten Boden patzte, obwohl er das nicht einmal spüren konnte. Yoongi war schon ziemlich schräg.. »Was habe ich gesagt? Beim Putzen sollst du mich in Ruhe lassen!«, keifte Jimin den Geist an und hörte von diesem dann ein lautes Lachen. Ja, ihn nervte dies so sehr! »Raus hier!« Yoongi lief noch einmal im Saal herum, ehe er dann unter die Treppen lief und dann verschwand. Hä? »Yoongi?« Der Geist antwortete nicht. Was sollte denn das jetzt? Jimin lehnte den Wischmop an die große Haustür und lief über den geputzten Boden, ehe er dann auf die Hälfte des Eingangsbereich, welche er noch nicht gereinigt hatte, trat. »Sag mal, bist du taub oder was?«, rief er und verspürte einen leichten, kalten Windzug direkt in sein Gesicht.Verwirrt deswegen ging er an der edlen Treppe links vorbei und warf einen Blick unter diese. Anstatt seiner Erwartungen, das dort alles zugemauert oder der Platz als Stauraum genutzt wurde war dort aber eine Tür an der Wand der Treppe angebracht, ähnlich aussehend wie die schwere Eingangstür. Sie stand einen Spalt offen, aus dem der Luftzug wohl entwichen war. Prüfend sah er sich um, trat unter die Treppe und drückte die Tür auf, ging dann langsam in den Raum dahinter. Es war eine Bibliothek. Links und rechts neben der Tür waren Bücherregale an die Wand gelehnt, der linke Schrank war jedoch doppelt so lang wie der andere. Mehrere Meter von der Tür entfernt standen zwei antike, sich gegenüber stehende Sofas, zwischen ihnen ein schmaler Tisch.
Jimin hielt sich die Nase, hustete wegen dem schimmeligen Geruch, der sich durch den Raum zog. Dieser kam von der metallischen Schüssel auf dem Tisch, in dem sich das verschimmelste Obst befand was er jemals gesehen hatte. Zumindest glaubte er es war Obst, er war sich aber nicht sicher ob es wirklich das war was er dachte. »Yoongi..?«, bibberte er leise und trat weiter in den Raum, die Nase zugedrückt und die Beine etwas wackelig. Es war seltsam kalt in diesem Raum, obwohl es draußen doch recht angenehm sein müsste. Er blieb an dem rechten Sofa stehen, musterte die dicke Staubschicht auf diesem und sah dann weiter nach vorne.
An der Wand gegenüber ihm befand sich eine gläserne Tür, dessen eine Glasscheibe eingeschlagen war und die Kälte hinein ließ. Etwas zitternd ging Jimin auf diese zu, sah dann direkt in den großen, wunderschönen Wintergarten. Er war übersät mit Kletterpflanzen an der Decke und den großen Fensterscheiben, die die Sicht auf den ungepflegten Garten freigaben. »Jimin.«, hörte er ein leises Flüstern was ihn zuammenzucken und herumwirbeln ließ. »Hm?!« Aber da war weder Yoongi, wie er es sich erhofft hatte, sondern niemand. Und jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als diesen blöden Geist bei sich zu haben, der ihm sagte das er ihn nur erschrecken wollte. Aber da war kein nerviger Yoongi-Geist und dies beunruhigte ihn zutiefst.
»Yoongi! Das ist nicht lustig!«, versuchte es Jimin erneut schwer schluckend und sah sich hastig um, spürte die Glasscheibe der Tür zum Wintergarten an seinem Rücken. »Yoongi!« Er hörte etwas raues, was sich aneinander rieb und dann aus dem Nichts wieder aufhörte. Und dann flog plötzlich ein Buch aus einer der Schränke auf ihn zu. Er konnte noch rechtzeitig ausweichen, ehe der Gegenstand mit einem dumpfen Knall gegen das Glas knallte und zu Boden fiel. »Yoongi, ganz ehrlich, wenn du das bist dann mache ich dich später zur Sau!«, schrie er, hatte dabei eine wackelige Stimme und die Augen etwas geweitet. Erneut ertönte ein Rascheln und das nächste Buch flog auf ihn zu, doch diesmal schaffte er es nicht zur Seite zu treten.
Es traf ihn an seinem Oberschenkel, fühlte sich an als hätte man einen großen Felsen auf ihn geworfen. Vor Schmerz zischend hielt er sich seinen Oberschenkel, roch direkt den schimmeligen Geruch und hustete angewidert auf. Und mit dem einen Buch folgten dann noch etliche weitere. Sie trafen ihn direkt in sein Gesicht, sein Hals, Brust und die Beine, direkt auf seine Knochen. Jimin fühlte sich als würde er verprügelt werden und er versuchte wirklich angestrengt sich von der gläsernen Tür zu entfernen und wieder zur Tür unter der Treppe zu gelangen, was sich jedoch als sehr anstrengend herausstellte. Ihm tat der Kopf weh, seine Gliedmaßen fühlten sich schwer wie Blei an und die ständigen Bücher, welche immer wieder gegen seine bereits getroffenen Stellen stießen, machten ihm generell jede Bewegung schwer.
Mit Mühe stolperte er über den Bücherhaufen um ihn herum, hielt sich seinen Arm und spürte das harte Trommeln der Bücher auf seinen Rücken, wie sie wie Regen auf seinen Körper prasselten. Er fiel über seine eigenen Füße, krachte etwas gegen die Tür und zog und rüttelte wie wild an ihr. Als sie dann mit einem lauten Quietschen auf ging, quetschte er sich durch den Spalt in die Eingangshalle zurück, schlug die Tür hinter sich zu. Schmerzerfüllt keuchend stolperte er auf den Boden und kam erstmal nicht auf seinen pulsierenden Körper klar. Alles schmerzte, fühlte sich taub und trotzdem unerträglich an und hinderten Jimin daran aufzustehen. Schwer atmend robbte er zur Tür, welche zur Bibliothek führte und hiefte sich an der Türklinke hoch, weswegen die Tür wieder auf ging und den Raum erneut entblößte. Jimin sah durch den breiteren Schlitz in das Zimmer hinein, welches aber auf einmal so aussah wie er es betreten hatte. Die Bücher standen ordentlich in den Regalen, waren verstaubt und von Spinnennetzen übersät. Komplett fertig zog er wieder die Tür zu und rutschte an dieser herunter, ehe er sich auf den kalten Boden setzte. »Scheiße alter..«
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The legend of the Min family ✓
FanficDas erste Haus, in das Jimin einzog, musste auch unbedingt das Spukhaus schlechthin sein: gruselige, dunkle Räume, komische Schatten in den Ecken und dieser eine Traum, der ihn jede Nacht seitdem verfolgte. Und dann war da noch diese Gestalt, die ih...