Das Weihnachtsfest war prunkvoll und wirkte auf Jimin sehr heimisch. Er sah Yoongi oft an diesem Tag lachen und hin und wieder konnte er ihn dabei erwischen, wie er verstohlen zu seinem Geliebten schielte. Irgendwie.. löste seine Art etwas in Jimin aus. Zu Jimin's jetzigen Zeit, so wie er es wahrnahm, zeigte man sich gegenseitig deren Liebe mit materiellen Dingen, Küssen oder Intimitäten. Aber das was zwischen Yoongi und Jong-Hun war, lag viel tiefer. Es war.. anders. Ungewohnt in Jimin's Augen und gleichzeitig wünschte er sich, dass er auch eines Tages diese Bindung, wie sie zwischen ihnen war, bekommen könnte.Sie behandelten sich gegenseitig so liebevoll und vorsichtig, wie Yoongi Jong-Hun umarmte und anlächelte war.. so schön mit anzusehen. Leicht lächelnd stand Jimin hinter Yoongi, welcher sich mit der ganzen Familie in der Bibliothek befand und sich mit seiner Schwester unterhielt. Jimin setzte sich irgendwann auf die Armlehne, ganz dicht neben Yoongi, welcher sich kurz schüttelte und über seine Oberarme rieb. »Puh, hier ist es aber ganz schön kalt.«, grinste er seine Schwester an und Jimin schmunzelte wegen dieser Reaktion. »Ich gehe kurz hoch und hole mir warme Kleidung.« Seoyoung nickte, woraufhin Yoongi aufstand und aus der Bibliothek eilte. Jimin lief ihm schnell hinterher, stieg die Treppen mit ihm hoch und dann betraten sie oben die rechte Hälfte des Hauses. Yoongi ging mit schweren Schritten den Flur entlang, öffnete die Tür zum Badezimmer hinten rechts und schaltete dort das Licht an.
Neugierig sah sich Jimin um, größtenteils sah das Bad genauso aus wie das auf der anderen Hälfte, welches er benutzte, nur mit dem Unterschied das es größer war und mehrere Fenster besaß. Yoongi schloss hinter sich die Tür, seufzte schwer auf und schritt zum Waschbecken. Er musterte sein Spiegelbild, rieb sich über seine Augen und hielt sich am Waschbecken fest, lehnte die Stirn an den Spiegel. Jimin sah ihn zittern, leise schluchzen und dann tropfte die erste Träne in das Waschbecken. Yoongi wimmerte leise, sackte etwas in sich ein und dann begann er zu weinen.
Jimin weitete seine Augen, er hockte sich zu ihn runter und legte wieder seine Arme um ihn, versuchte dabei ihn zu umarmen. Yoongi rieb sich mit dem Ärmel über sein Gesicht, zog sich nach kurzer Zeit wieder in eine gerade Position und sah sich im Spiegel an. Sein gerötetes Gesicht, die gereizten Augen und die glitzernden Perlen, die seine Wangen ganz nass machten. Jimin versuchte ihm die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, jedoch glitt seine Hand immer wieder durch Yoongi hindurch und dies hinterließ bei ihm nichts als Kälte.
Mehrere Minuten standen sie nur da, Yoongi hatte sich wieder beruhigt und schniefte hin und wieder, während er sich selber umarmte. Er rieb sich über seine Arme, da ihm immer kälter wegen Jimin wurde. Die Raumtemperatur sank ebenfalls und als Yoongi seinen Kopf hob, um wieder in den Spiegel zu blicken, begann sein Atem diesen zu beschlagen. Er zuckte zurück, sah schnell zu den Fenstern um sicherzugehen das keines von ihnen irgendwie offen war, aber alle von ihnen waren verschlossen.
Jimin hob seine Hand, legte diese vorsichtig auf den beschlagenen Spiegel und hob überrascht seine Augenbrauen, als sie nicht hindurch ging wie sonst auch bei allem. Er drückte seine Haut an das Glas, ehe er die Hand vorsichtig runter nahm und seinen Handabdruck auf dem Spiegel entdeckte. Yoongi hielt inne, starrte diesen an und atmete weiterhin kleine Wölkchen aus, welche die Oberfläche beschlugen. »Was..? Was soll das?«, hauchte er, zitternd vor Kälte und unter Schock stehend. Jimin lächelte und wartete einige Sekunden, bis sein Handabdruck langsam verblasste und begann dann mit seinem Finger zu schreiben: 'Du musst diese Nacht wach bleiben.'
Yoongi schritt zurück, er hatte seiner Augen weit aufgerissen und starrte auf die Buchstaben, die wie aus dem Nichts dort hin geschrieben wurden. Jimin stand am Spiegel und er begann seine Worte zu unterstreichen. Immer und immer wieder. Er musterte Yoongi eindringlich und die Raumtemperatur sank erneut rapide. Yoongi zitterte stärker, seine Zähne begannen leise zu klappern und verängstigt rannte er aus dem kalten Raum, flüchtete vor seinem Schicksal, welches Jimin verhindern wollte.
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The legend of the Min family ✓
FanficDas erste Haus, in das Jimin einzog, musste auch unbedingt das Spukhaus schlechthin sein: gruselige, dunkle Räume, komische Schatten in den Ecken und dieser eine Traum, der ihn jede Nacht seitdem verfolgte. Und dann war da noch diese Gestalt, die ih...