~21

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Hatten diese Worte gerade wirklich seine Lippen verlassen? What the fuck! Was sollte ich denn jetzt machen? Ja sagen? Nein sagen? Tyler hatte recht gehabt! Verdammt, ich hatte nicht so viel Zeit darüber nachzudenken, irgendwas musste ich sagen. Ich wollte ihn nicht küssen, aber ich wollte seine Gefühle auch nicht verletzen. Außerdem hatte ich noch nie jemanden geküsst! Noch nie! Vielleicht war es gerade dann so wichtig, dass ich jetzt nicht nein sagte, um dafür zu üben, jemanden zu küssen, den ich wirklich mochte. Ach, verdammt!

"Eh, wenn du willst..."

Was war das denn für eine Antwort? Offensichtlich hatte ich damit auch Justin verwirrt, aber nicht allzu lange. Er richtete sich auf, also tat ich es auch. Vorsichtig legte er seine Hand an meinen Hals und kam auf mich zu. Ich schloss meine Augen und ließ ihn einfach machen. Gott, ich war so ein schlechter Küsser. Es dauerte nicht lang, da hörte er direkt wieder auf.

"Ist dir das peinlich?", fragte er direkt.

Anscheinend hatte er auch gemerkt wie schlecht ich im Küssen war.

"Nein, nein, gar nicht", lächelte ich ihn an.

"Ich wollte eigentlich fragen, ob du Lust hast, was mit uns zu machen, aber du siehst beschäftigt aus", unterbrach uns plötzlich eine Stimme.

Erschrocken sprang ich auf, sodass Emma weglief. "Tyler!", keuchte ich. Er schien sauer, fuck, diese Situation war komplett aus dem Ruder gelaufen. Verdammter Justin, warum musste er ausgerechnet in diesem Moment zu mir kommen, wo ich so leicht angreifbar war?!

"Tyler, warte!", rief ich und rannte ihm schnell hinterher, wodurch ich Justin alleine auf der Weide zurückließ.

"Ich dachte, du magst Cole?", fragte er verwirrt. "Wieso machst du dann mit Justin rum?"

Natürlich hatte er recht, ich hatte mir einfach nichts dabei gedacht, es ging viel zu schnell.

"Es tut mir leid, okay -", fing ich an und hielt ihn am Arm fest. "Er hat mich einfach gefragt, ob er mich küssen kann und du meintest gestern, dass er auf mich steht, also wollte ich seine Gefühle nicht verletzen und ... und ich hab gedacht, also weißt du - ich hab noch nie jemanden geküsst und ich dachte, wenn ich mit Justin üben könnte..."

Tyler schaute mich skeptisch an. "Dass du dann bessere Chancen mit Cole hast?", beendete Tyler meine Worte.

"Ja."

Er verdrehte die Augen.

"Komm her", sagte er und zog mich in eine Umarmung. "Und ich dachte immer, ich wäre der Dumme von uns", spottete er. Dafür hasste ich ihn gerade, denn er hatte Recht. Ich hatte einen Fehler begangen und den musste ich jetzt auch wieder richten.

"Dann sag Justin jetzt wenigstens, was Sache ist, sonst wirst du ihn nie wieder los", forderte er mich auf.

"Ja, sorry", entschuldigte ich mich.

"Alles gut, beruhig dich und geh, bevor es das nicht mehr ist!", bekräftigte er seine Worte.

Justin saß noch auf der Weide, streichelte eines der Schafe.

"Hey", fing ich an.

Plötzlich zuckte er zusammen, als hätte ich etwas in ihm ausgelöst.

"Alles in Ordnung bei dir?", fragte ich vorsichtig.

"Ja, ja, alles gut", antwortete er, doch irgendwie hatte seine Stimme so einen schluchzenden Ton.

"Es tut mir leid", sagte ich ruhig und umarmte ihn.

"Du bist wirklich ein guter Mensch, Justin", vervollständigte ich meinen Satz. "Aber ich hab nicht die gleichen Gefühle für dich, wie du für mich. Tut mir leid", erklärte ich sanft.

Wenige Sekunden später löste er sich aus meinen Armen. "Sorry, es ist okay, da kannst du ja nichts für, kannst dir ja nicht aussuchen, wen du magst und wen nicht", stimmte er zu und wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Ich hätte mich dir nicht so aufdrängen sollen."

Zufrieden schaute ich ihn an. "Ach was, so ein schlechter Kuss war es nun auch wieder nicht!", antwortete ich sarkastisch, weshalb wir beide lächeln mussten.

"Danke", ließ er raus und stand auf.

"Alles gut", reagierte ich und hielt ihn noch einen Augenblick zurück. "Lass uns zur Küche gehen, wir sollten doch heute das Essen kochen", fiel mir wieder ein.

"Richtig - Was ist mit deinem Handy?", bemerkte Justin.

"Fuck, eh, sag einfach ich musste noch auf Klo", dachte ich mir aus.

"Alles klar, bis gleich", verabschiedete er sich kurz bevor wir wieder in die Herberge hineingingen. Im Handumdrehen brachte ich mein Handy wieder in mein Zimmer und rannte zur Küche, wo Cole und Tyler vermutlich schon auf mich warten würden.

Nervös mit dir [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt