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Ich hatte mich also mit meiner Badehose, einem weichen Pullover, Sonnencreme, einem Handtuch, einem Volleyball, den ich von Zuhause mitgebracht hatte, und Tyler zum Strand begeben. Tyler trug eine Picknickdecke mit sich umher, die er für uns am Strand ausbreitete. Hier war es als wären wir auf einem Privatgrundstück, nur unsere Klasse war an diesem Abschnitt des Sees. Keine kleinen nervigen Kinder oder irgendwelche Bodybuilder mit ihren vergleichsweise zerbrechlichen Frauentrophäen. Einige Minuten vergingen, ehe ich mich mit der Sonnencreme eincremte und Tyler mit seinem Rücken half, als Cole sich uns anschloss. Freudestrahlend marschierte er ganz alleine auf uns zu, ohne seine Fußballfreunde oder seine Zimmerkameraden. Nur er. Lügen sollte man nicht, also sage ich es gerade heraus: Ich hoffe, man hat mich nicht sabbern sehen! Gestern hatte ich jede Umrandung seines prachtvollen Körpers einstudiert, doch jetzt in der Sonne, halbnackt, war er es, der mich mehr verbrannte als die Sonne. Mit jedem Schritt den er machte, zogen sich seine Bauchmuskeln zusammen und öffneten sich wieder, seine Brust zuckte einige Male und die unübersehbare Beule in seiner Hose wackelte. "Halt den Augenkontakt! Nicht runtersehen!", dachte ich nervös. Meine Hand krallte sich irgendwo im Sand fest und meine Augen wurden wie Kleber. Sie versuchten wegzuzucken, aber ein Fehler bedeutete den Tod, ein Blick nach unten und etwas ganz anderes würde nach oben gehen! Das galt es zu verhindern. Zu meinem Glück (oder Pech?) Setzte er sich neben mich, presste jeden einzelnen seiner sechs Muskeln zusammen.

"Hey", begrüßte er uns fröhlich.

"Heiß." FUCK! Habe ich das gesagt? Habe ich das wirklich gesagt? Meine Augen bahnten sich blitzschnell wieder ihren Weg nach oben zu den wunderschönen, perfekten blauen Augen meines Gegenübers.

"Es ist heiß, meinte ich - du, eh, du solltest dich eincremen!", rettete ich mich. Ich war tot. Das war der Fehler! Alles in meinem Leben war vorbei! Ich war geliefert, am Ende!

Da nahm Nicholas die Flasche und sagte: "Danke dir."

Warte, er sagte danke? Das war alles? Ich war nicht tot? Erleichtert atmete ich aus. Meine Augen waren fixiert auf die Flasche, die er gerade zerdrückte, wodurch sein Biceps sich kurzzeitig anspannte und meine Aufmerksamkeit stahl. Im nächsten Moment klatschte es und ich schrie erschrocken auf.

"Was bist du heute so verträumt? Hat Tyler dich zu spät geweckt?", scherzte Cole.

Was verdammt tat er da? Wie sollte ich mich konzentrieren? Er massierte mich, verdammt, meinen Rücken, mit der Sonnencreme. Wäre ich eine Katze hätte ich vermutlich jetzt geschnurrt. Sein Griff war so stark und gleichzeitig glitt er so sanft über meine Schultern und entlang meines Nackens. Fuck, ich musste das unterbinden.

"Jetzt bist du dran, Tyler habe ich schon eingecremt", drängte ich ihn.

Kurzerhand ließ er mich los und drehte sich um. Ich kniete mich hinter ihn, hoffentlich schaute Tyler nicht, aber meine Beule war ziemlich offensichtlich - ich schnappte mir mein Handtuch und wischte mir meine Hände ab, um es auf meinen Schoss zu legen. Cole reichte mir die Flasche über seine Schulter. "Hier." Irgendwie machte es das noch schlimmer - jetzt glitten meine Hände über seinen Rücken, ertasteten jeden seiner Muskeln, Stück für Stück. Anscheinend gefiel es Nicholas, so ruhig wie er war. Meine Hände glitten zu seiner Hose, in dieser Position konnte ich ein Stück von seinen Pobacken sehen, verdammt, das hier war pure Folter. Ich wollte ihn anfassen, und konnte es nicht.

"Fertig", sagte ich laut und zog meine Hände zurück. Langsam drehte er sich zu mir um und lehnte sich zurück auf die Decke.

"Henry, kannst du vielleicht auch meinen Bauch eincremen? Ich will nicht, dass meine Hände so voller Creme sind", verlangte Cole ruhig.

Ich zuckte kurz. "Was?"

Tyler schaute mich verwirrt an.

"Eh, du musst deine Hände aber auch eincremen, das ist wichtig. Genau wie deine Ohren", ergänzte ich nach kurzer Stille.

Ich wippte etwas hin und her, dieses Gefühl in meinem Bauch, in meinem Unterleib, frass mich förmlich auf!

"Nur ein Scherz, ich kann mich selbst eincremen", lächelte er und nahm die Sonnencreme.

Danke lieber Gott, danke, dass ich noch einen Tag leben darf! Ich blickte aufs Wasser, um nicht noch mehr von Cole erregt zu werden und mich etwas zu beruhigen.

Nervös mit dir [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt