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"Whew, ich bin so voll!", keuchte Tyler, während er sich auf mein Bett fallen ließ. Gemeinsam mit Cole waren wir wieder in meinem Zimmer gelandet und es war mittlerweile schon kurz vor sechzehn Uhr.

Wir blieben aber nicht lange im Zimmer, da Amanda uns ja zu den Mädchen ins Zimmer eingeladen hatte, denn so wie es aussah, war ihr Plan, vorzuglühen, wenn es heute Abend diese Feier gab. Unsere Lehrer hätten Alkohol vermutlich nicht erlaubt, also war es ihre Idee, sich einfach vorher zu betrinken und dann richtig abzugehen, sobald die Party anfing. Keine Ahnung, warum sie ausgerechnet mich dazu mit eingeladen hatte, war ja nicht so, dass ich vorhatte, was zu trinken. Dachte ich zumindest. Darum zog ich mich noch schnell um, um auf der Party nachher gut auszusehen. Selbstverständlich gehörte ein buntes Hemd zu besagtem Outfit, doch hatte ich für solch einen Anlass extra eine Kette mitgebracht. An ihr hing ein kleiner blauer funkelnder Delfin. Die hatte mir meine Mutter aus einem ihrer Urlaube mitgebracht und zugegeben, sie war echt schön.

"Wow, du siehst echt gut aus!", gab Cole mir ein Kompliment als ich aus dem Badezimmer kam. Meine oberen drei Knöpfe waren aufgeknöpft, damit man die Kette sehen konnte. Nicholas machte einen Schritt auf mich zu und griff vorsichtig nach ihr. Sein Gesicht war so nah vor meinem, nur seine Augen waren auf meinen Hals gerichtet. Plötzlich blickte er nach oben und lächelte mich zufrieden an. Irgendwie schaute er mich etwas zu lange an, das schien schon fast nicht mehr natürlich, ehe er einen Schritt nach hinten machte.

"Schöne Kette", sprach er nur ruhig.

"Danke!", freute ich mich und wandte mich geschmeichelt von ihm ab, zog mir meine Schuhe an und war bereit zu gehen.

"Mir gibst du nie Komplimente", beschwerte sich Tyler lautstark bei Nicholas, während ich aus der Tür hinaus trat.

"Tja, dafür musst du halt gut aussehen", roastete er ihn.

"Arschloch", entgegnete er nur und drückte Cole aus dem Zimmer.

Das Mädchenzimmer war echt eine ganz andere Nummer als das der Sportler, wo ich immer abhing. Auch wenn es nicht viel ordentlicher war als bei ihnen, roch es wenigstens nicht ganz so unangenehm. Neben Amanda und den anderen Mädchen waren natürlich auch Justin und die anderen Sportler da. Nicht, dass es mich gewundert hätte, aber Sam und Marcus waren nicht hier. Natürlich nicht, neben mir, dem Nerd, waren sie die anderen Außenseiter, die Clowns. Versammelt saßen sie alle auf dem Fußboden und in ihrer Mitte standen einige Flaschen Alkohol, Korn, Wodka, Cola, Sprite, was man halt so trank. Während die Mädchen ein mir allzu bekanntes Spiel vorbereiteten, mischten die Sportler den Alkohol mit den Softgetränken und es dämmerte mir bereits, dass ich aus dieser Situation nur betrunken herauskommen würde, zumindest, wenn ich kein Spielverderber oder Feigling sein wollte.

"Da sind sie ja!", lud uns Amanda in die Gruppe ein und strahlte regelrecht. Neben Justin war noch etwas freier Platz, also setzten wir drei uns neben ihn. Cole zu meiner linken und Justin zur rechten Seite.

"Was spielen wir?", fragte ich gerade heraus.

"Vampire vom Leuchtwald, aber mit ein paar Extraregeln: Um zu sterben, muss man am Hals geküsst werden und wer stirbt, muss trinken!", erklärte Amanda, was die Jungs zum Jubeln brachte. Sie waren ziemlich schnell zufrieden zu stellen, sobald sie Alkohol bekamen, wie es schien. Im Gegensatz dazu freute ich mich einfach nur auf das Spiel. Ich liebte es, doch leider machte es immer nur in großen Gruppen Spaß und ich hatte ja kaum Freunde. Aber Amandas Extraregeln bereiteten mir ziemliche Sorgen! Was waren das überhaupt für komische Ideen? Wer stimmte da freiwillig zu?

"Wer ist Spielleiter?", fragte Amanda aufgeregt. Das war die perfekte Gelegenheit, um mich aus dieser Situation zu retten, mich freiwillig zu melden, doch Tyler kam mir zuvor.

"Ich mach das", unterbrach er mich, noch bevor ich meinen Satz richtig aussprechen konnte.

"Super, danke dir", fügte sie hinzu und übergab Tyler die Karten. Jede Runde des Spiels diente dazu, die Vampire auszulöschen, die unter uns lauerten, bevor sie die gesamte Gemeinschaft ausgesaugt hätten. Tyler verteilte an jeden von uns zufällig eine der Karten, die alle spezielle Fähigkeiten hatten. Zum Beispiel gab es die Spionin, die die Vampire beobachten konnte, sobald sie einen Angriff tätigten, oder das Ehepaar, dass nur gemeinsam leben, entscheiden oder sterben konnte. Außerdem gab es den Trickster, der die Gemeinschaft hereinlegen musste, sodass sie ihn opferten, um das Spiel für sich zu gewinnen und noch viele weitere Rollen.

Nervös mit dir [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt