Die Nacht ist schon lange über uns herein gebrochen als wir an einem Parkplatz irgendwo im Süden Deutschlands ankommen. ,,Wir sind schon so lange unterwegs, sicher das wir uns nicht irgendwo verfahren haben? Wieso sind wir immer noch in Deutschland?" fragt mein Bruder und ich zucke mit den Schultern. ,,Deutschland ist groß." ,,Aber so groß? Ich hab das Gefühl München steht schon seit 3 Stunden an diesen Scheiß Autoschildern." ,,Wir fahren ja auch in die Richtung." Erläutere ich. ,,Ja aber sollte München denn jetzt nicht mal bald da sein?" er seufzt. ,,Ist das nervig." ,,Eyy das ist mein Spruch." ,,Jungs ruhe!" sagt mein Vater streng und sofort verstummen wir beide. ,,Wir warten jetzt hier auf die anderen und die Chance nutze ich um etwas zu schlafen. Entweder ihr auch oder ihr geht euch die Füße vertreten." ,,Okay." sagen wir beide und gehen schließlich aus dem Autobus raus.
,,So und jetzt?" ,,Gerade aus?" frage ich und er nickt. ,,Glaubst du das Mama auch nochmal fahren wird?"Eigentlich war es geplant das sich mein Dad und Mama alle 3 Stunden abwechseln doch für Mama ist das fahren recht schnell zu viel geworden. Ihr war sogar so übel das sie dachte sich erbrechen zu müssen, zum Glück ist das bis jetzt noch nicht passiert, Sorgen mache ich mir trotzdem. ,,Ich hoffe es, denke mal nicht das es so gut ist wenn Papa die ganze Strecke alleine fährt." ,,Es ist vor allem dumm. Wir habe alle vier einen Führerschein, wieso fährt nicht einfach jeder von uns ein Stück?" Mein Bruder zuckt nur mit den Schultern und damit ist das Thema gegessen. Es ist mitten in der Nacht und doch nicht spät genug als wir zwischen den ganzen LKW's hindurch gehen und uns über die Situation unterhalten. „Ich hoffe einfach wir machen dieses Mal etwas mehr als das letzte mal." ,,Wir wollen auf jeden Fall rüber nach Venedig fahren." behaupte ich und Junghyun beginnt zu lächeln. ,,Das ist eine schöne Idee." Wir wollen gerade die kleine „Straße" überqueren um auf die andere Seite zu kommen als ein Land Rover vor uns hält. Die abgedunkelten Scheiben gleiten nach unten und ich beginne zu grinsen als ich in das ebenfalls grinsende Gesicht von Bambam blicke. ,,Schade und wir dachten wir wären als erstes da. Sind die anderen schon da?" ,,Tja wir waren schneller." Grinst Hyunie und ich schüttle den Kopf. ,,Nein, die sind noch nicht da." ,,Echt nicht? Das letzte was Schwiegerpapa schrieb war das sie noch eine halbe Stunde von hier weg sind." antwortet Bambam.
,,Kook wo steht ihr?" ,,Gleich dahinten. Warte, wir gehen vor." Ich ziehe Hyunie mit mir mit und langsam gehen wir vor, während Bambam den Land Rover langsam hinter uns her fährt. Kaum sind wir jedoch da, sind meine Eltern auch schon wieder wach. Es wird sich begrüßt, in die Arme genommen und vor allem wird sich über Konstantin, den bald 2 Jährigen Sohn von Lisa und Bambam unterhalten. Mama ist hin und weg von dem Kleinkind, ebenso wie Hyunie. Ich hingegen lehne am Bus und betrachte alles nur mit einem lächeln.
Wenigstens sind sie glücklich.
Etwa 20 Minuten später sind auch die anderen angekommen weswegen unsere Fahrt weiter geht. Doch dieses Mal sitze ich vorne. ,,Schatz, halte deinen Vater wach." sagte Mama eh sie sich mit meinen Bruder nach hinten setzte.
Deutschland haben wir schon bald verlassen und als es irgendwann auch wieder hell wird, sind wir bereits in Österreich. ,,Eyy wie mähen die hier denn den Rasen." sagt mein Papa und amüsiert gucke ich zu den teilweise hohen Berge dessen Gras perfekt getrimmt ist. ,,Ich meine runter verstehe ich ja, aber hoch." ,,Wenn 's zu steil wird fallen die doch trotzdem runter, da verstehe ich ehr noch hoch." erwidere ich und amüsiert guckt mein Papa zu mir. ,,Wir sind schon viel zu lange wach. Unsere Unterhaltungen werden immer bekloppter" Murmel ich. ,,Wieso? Wir unterhalten uns doch schön." sagt er und ich beginne zu lachen. ,,Naja, natürlich aber das ist so Sinnfrei." ,,Deine Bergwale doch auch." ,,Jetzt lass mal meine Bergwale in Ruhe." meckere ich und er beginnt zu lachen.
Manche Berge sehen aus wie als würden an ihnen Seen hinunter fließen, vermutlich sind es nur einzelne kleine Steine die sich durch Wind und Wetter lösten doch durch den hellen Farbunterschied sieht es aus wie ein Fluss, der die Berge hinunter wandert. Durch viele weitere Gespräche habe ich auch meinem Dad davon erzählt das Wale sehr oft in Kombination mit Sternen, Wolken und dem Himmel gezeichnet werden. Hätten wir also die Wale im Wasser, in der Luft, auf der Erde, lediglich Feuer Wale fanden wir beide zu weit her geholt. Ich lehne meinen Kopf an die Scheibe und gucke zugleich raus. Die Alpen, faszinierend und so gefährlich zu gleich. Doch jedes Mal wenn ich in den Bergen bin, frage ich mich wieso wir immer zum Meer fahren und nicht mehr in die Berge. Sie sind wunderschön, vor allem wenn die aufgehende Sonne sich langsam ihren Weg zwischen den höchsten Gipfeln hervor holt.
,,Ist das der Euro Tunnel?" frage ich während wir einem Tunnel vor dem sich bereits Autos stauen, anfahren. ,,Kind, wir sind fast in Slowenien. Das ist der Karavankentunnel." ,,Papa, ich hab beim letzten mal den kompletten Weg verpennt, ich hab keine Ahnung." ,,Ja du da hast du auch nicht viel verpasst." ,,Lass mich raten. Im Tunnel ist es dunkel, da sind Lichter und Autos." ,,Na siehst du, du weißt ja doch wie es hier läuft."
In Slowenien findet unsere letzte Pause statt in welcher Mom und ich tauschen. Ich setze mich nach hinten und kaum sitze ich, fallen mir auch schon die Augen zu.
21 Stunden wach und doch fühle ich mich 3 Stunden später nicht besser.
Ganz im Gegenteil sogar, es geht mir so schlecht das ich auf einer Campingbank liege und schlafe, während die anderen alles aufbauen.
Die Sonne geht bereits unter als ich wieder wach werde und mich desorientiert umgucke.
Es ist derselbe Campingplatz wie vor 2 Jahren.
Die selben Menschen, wenn wir außer acht lassen das Konstantin damals noch in Lisas Bauch war und nicht wie jetzt schon auf 2 Beinen geht und brabbelt was das Zeug hält.
Wie immer haben wir 2 Campingplätze, einen Platz auf den meine Kernfamilie ihre Zelte hat und einen den meine Tante und Co. haben und auf dem das große Gemeinschaftszelt steht, ebenso wie ihr Campingwagen. Ich erhebe mich von der Bank und gehe rüber wo die anderen sitzen und schwatzen.
,,Na Mensch, wer ist denn von den Toten wieder auferstanden." lacht Hyunie und traurig lächelnd gucke ich zu ihnen. ,,Ich geh spazieren." ,,Soll ich mitkommen?" fragt Mama doch ich schüttle den Kopf. ,,Nein, alles gut ich geh nicht weit." Mama nickt, auch wenn sie nicht begeistert aussieht.
Wieso müssen Mütter auch immer so einen guten Instinkt haben wenn es um ihre Kinder geht?
Es ist zum kotzen und doch zugleich ... befreiend. Denn ich muss nicht anfangen ihr zu erklären das ich ein Problem habe, sie weiß es einfach und hört mir zu.
Ich trete den Weg zum Meer an und höre wie Bambam fragt was los ist. Mama, so wie sie ist, sagt schließlich leise und trotzdem deutlich hörbar die Wahrheit: „Vermutlich denkt er an Yoongi."
Die aufkommenden Tränen als ich eben jenen Weg entlang gehe den ich noch vor 2 Jahren mit ihm entlang ging, versuche ich wegzudrücken.
Alles kommt wieder hoch.
Wieso habe ich nur so ein labiles Herz?Wieso weine ich einer Person nach die ich nur 2 Wochen lang kannte. Und die mir danach einfach nicht mehr zurück geschrieben hat.
All diese Gefühle - sie sind so intensiv und zugleich doch so zerbrechlich.
Doch es war einmal.Alles was ich noch vor 2 Jahren war, ist längst Geschichte.
Ich war eine Geschichte, so fühle ich mich zumindest.Geschrieben von einem Träumer und zerstört von der Realität.
Ein gefeierter Autor und nun jemand der alle enttäuscht hat und vermutlich bald vergessen sein wird.
Ein jemand der durch eine Krankheit schrecklich dolle krank wurde und dachte er hätte etwas mit dem Herzen.
Es war eine Erleichterung das dem nicht so war doch der innere Schmerz blieb trotzdem...Und die Ideen für ein neues Buch, sind vermutlich für immer gegangen...
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My Time ~ My LIFE, my mind (Sugakookie)
FanfictionEin Urlaub mit der Familie, für Jungkook ein Alptraum und dennoch gibt es kein Erbarmen für ihn. 2 Wochen Urlaub mit seiner Familie auf einen Campingplatz in Kroatien. Für den jungen Bestseller Autor der Horror doch genau dort trifft er auf jemande...