My Time ~ My LIFE, my mind (Sugakookie)

♟️°• Frankfurt •°🖤

,,Hyunie, guck mal." Mein Bruder, der mal wieder mit mir in meinem Zimmer hockt, schaut von seinem Handy auf und ließt sich die Anzeigen der Deutschen Bahn durch. ,,Was sind das denn für Preise?" „Die machen kein Sinn. Nehm ich jetzt den ICE oder fahr ich mit der normalen Bahn?" „Nimm die Normale. ICE ist doch Schwachsinnig. Ich meine du fährst nach Berlin das sind nur 1,5 Stunden." ,,Wenn ich aber den ICE nehme muss ich keine 2 Stunden in Berlin auf den FlixTrain warten sondern nur 40 Minuten und er kostet auch nur einen Euro mehr, vor allem dauert die fahrt auch nur 49 Euro." ,,Nimm den ICE." sagt Hyunie plötzlich und amüsiert gucke ich zu ihm. ,,Auf einen Euro kommt es jetzt auch nicht drauf an." ,,Schön das wir uns da einig sind."

Kaum eine Nacht später fährt mich Junghyun zum Bahnhof und ich steige in den ICE ein der mich nach Berlin bringen soll. Erst Berlin und dann endlich Frankfurt am Main. Der Ort an dem Yoongi sein aller letztes Konzert geben wird. Es ist so verrückt wie schnell doch ein Jahr vergangen ist.

Der Zug ist voll weswegen ich mich zu 2 Mädchen hinsetze dessen Abstammung vermutlich Russisch ist. Zumindest klingt es so, sie unterhalten sich und lachen viel was mich wieder wehmütig werden lässt. Die kure Strecke ist nichts im Vergleich zu den 5,5 Stunden die ich noch nach Frankfurt fahren muss, wie schön es wäre auch jemanden zum quatschen zu haben. In Berlin angekommen steige ich aus, besorge mir Schoko Wuppis und gehe dann zum Gleis wo nach einer halben Stunde der FlixTrain kommen soll.

Zumindest steht es so dran. Doch als er verschwindet, werde ich nervös.

Ein anderer Flixtrain kommt auf dem Gleis gegenüber von meinem an und die Panik in mir nimmt noch einmal an fahrt auf. Bitte lass es nich meiner sein... bitte, bitte, bitte nicht.
Kaum ist der Zug abgefahren, fährt ein weiterer ein, diesmal der, der nach Frankfurt fährt, meiner.

Ich steige ein und die irrsinnig lange fahrt beginnt. Nicht zuletzt weil der Flixtrain keine Klimaanlage hat, sondern nur Fenster die man einen spalt weit öffnen kann.

Ohh man doch was tut man nicht alles für die große Liebe...

In Frankfurt angekommen beginnt das gerenne und Schilder lesen für mich. Zunächst der Weg, mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof war schon nicht ohne und dann auch noch der Weg zum Hotel. Egal wohin ich gucke, die Menschen werden immer zwielichtiger. Sie stehen an den Seiten und lauern, so das mir Angst und Bange wird. Ohh Gott, wo zum Geier habe ich mein Hotel nur gebucht?

Angekommen checke ich ein und fahre mit dem Fahrstuhl dessen Türen sich innerhalb der 5 existierenden Stockwerke zweimal wie von Geisterhand geöffnet haben, bis nach ganz oben wo ich im hintersten Abteil mein Zimmer ausmachen kann. Freude und Nervosität überkommt mich mein Zimmer zu sehen, gefolgt von dem Schock, wie klein es doch ist.

,,Naja gut, immerhin ist die Aussicht, wenn man nach oben guckt, ganz hübsch." Zu versuchen sich selbst Mut zu machen ist gar nicht so einfach wie gedacht - vorallem wenn man bedenkt das ich so dumm war ein Hotel im Bahnhofsviertel zu buchen, den gefährlichsten Stadtteil in Frankfurt, wenn nicht sogar in ganz Deutschland.

,,Du hast was?" fragt Yoongi gleichermaßen amüsiert wie fassungslos. Er selbst ist noch in London und kommt erst im Verlauf des morgigen Vormittags. ,,Ja das war vielleicht keine so gute Idee." spreche ich während ich meine mitgebrachten Ramen mit heiß Wasser aufgieße. ,,Check aus, ich buche dir ein Hotelzimmer für eine Nacht." ,,Und wo soll ich morgen hin?" frage ich und er beginnt zu lachen. ,,Ob Morgen schläfst du endlich in meinem Bett."

,,Puhh wer bist du das du entscheiden kannst in welchem Bett ich schlafe?" sage ich und beginne zu lachen. Ich liebe es ihn zu ärgern und bald wird es nicht nur übers Telefon der Fall sein. Ich kann es kaum erwarten. ,,Dein Freund." sagt er und zufrieden lächel ich. ,,Sag das nochmal ... es klingt so schön." Rau lacht er. ,,Ich bin dein Freund und bevorzuge es dich neben mir in meinem Bett zu sehen und nicht irgendwo in einem Zimmer wo ich Angst haben musst du wirst von Drogen Junkies überfallen."

Gleichermaßen amüsiert über dieses Wort, ebenso wie auch beschämt darüber schaue ich hinaus zum Fenster.
Den Weg hier her, lief ich die ganze Zeit auf der Straße weil ich Angst vor den Personen auf den Gehweg hatte. Obdachlose und Junkies beides war gleichermaßen vertreten ebenso wie die Bordell Mitarbeiter welche die Straße hinunter sind. Vermutlich ist es für die Obdachlosen und Junkies die einzige Freude die sie noch besitzen wenn sie Substanzen nehmen die ihren Körper so dermaßen zerfallen lassen das sie aussehen wie wandelnde Leichen doch mir versetzt es einen Stich ins Herz.

,,Keine Sorge, ich gehe Abends nicht alleine raus und morgen" ,,Morgen holt dich jemand samt deiner Sachen ab." sagt er und ich muss lachen. ,,Seit wann sie beschützerisch?" ,,Seit mein kleiner Träumer sich ins gefährlichste Viertel Deutschlands einquartiert hat." Antwortet er und wieder einmal mehr verliebe ich mich in ihn.

,,Ich passe auf. Guck, die Sonne geht langsam unter und eh du dich versiehst bin ich wieder bei dir." ,,Ich kann es kaum erwarten." sagt er und ich lächle. ,,Wann kommt dein Flieger morgen?" frage ich. ,,Um 14 Uhr landen wir und dann geht es gleich zur Arena." ,,Dann muss ich ja nicht all zu lange warten." ,,Nein. Hast du noch etwas für morgen geplant?" ,,Ich will eine Ausstellung von James Jean am Vormittag besuchen, also sollte das ganz gut passen." ,,Allerdings. Wir holen dich gleich ab nachdem ich gelandet bin." ,,Perfekt."

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