Kapitel 3: Sit Back and Watch

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„Sis, ich geb dir das Geld zurück..."
"Eddy hör auf mir auf die Nerven zu gehen.", zischte ich meinen Bruder an, welcher mir bereits den ganzen Tag hinterher lief. Er würde mich für immer an einem kleinen Welpen erinnern. Eddy war zwar wie auch Lou einen Kopf größer als ich, doch für mich blieb er immer eine Nervensäge. Er hatte seine Haare nicht gemacht, bei den Brünetten Locken und seinem treuen Blick dachte ich mir ein Labrador würde meine Aufmerksamkeit wollen.

Was er nicht verstand und nicht verstehen konnte, war dass ich kein Geld für den Austausch bezahlt hatte. Er hatte gegenüber Lou dicht gehalten und hing aber deshalb seit er heute morgen seinen Rausch ausgeschlafen hatte mit mir ab. So würde ich in der Wohnung durchdrehen.
Obwohl wir mit der nächsten Lieferung mehr als genug zu tun hatten, ging mir eine Sache nicht aus dem Kopf. Mikey.
Dieser widerliche, ehrlose Mistkerl und sein verfluchtes Grinsen suchten mich Heim. Ich konnte die Demütigung nicht auf mir sitzen lassen. Es nagte an meinem Verstand. Mikey eins rein drücken über eine größere Aktion ging nur nicht, weil Lou dies natürlich hinterfragen würde. Aber einfach da sitzen und nichts tun konnte ich auch nicht.
Mikey hatte mich bereits zwei mal vorgeführt. Und das mit einer solchen Leichtigkeit-
"Sis, dann lass mich dir in der Buchhaltung helfen. Oder ich kann mich kümmern, um irgendwas?"; Eddy rollte sich mit dem Hocker vor meinen Tisch und sah mir mit großen Augen entgegen. Erst wollte ich ihn genervt abweisen, doch dann ging mir ein kleines Lichtlein auf. Wieso eigentlich nicht?

"Du willst helfen?"; meine Augen blitzten vor Freude auf und ich klappte den Laptop zu.
"Ja, ich- was hast du vor?".
"Ich will mich rächen. An Mikey.", erklärte ich.
"Aber Lou wird-
"Na, ohne Lou. Inoffiziell. Ohne das man es uns anhängen kann. Nur ein kleiner Streich."; verdeutlichte ich. Eddy grinste mich nun an und nickte. Er war bei solchen Aktionen immer dabei.
"Fuck, ernsthaft? Ich lieb's wenn du hinterhältige Pläne schmiedest. Also wie machen wir's?".
Auch wenn Eddy es vorher klein geredet hatte, so war mir nicht entgangen wie ehrfürchtig er von Mikey geredet hatte. Der Bastard hatte ihn mehr als nur eingeschüchtert. Eigentlich war es ein Wunder, dass Mikey ihm nichts getan hatte. Aber an sowas durfte ich überhaupt nicht denken. Es brach mir das Herz mir vorzustellen was Mikey meinem kleinen Bruder alles hätte an tun können. Eddy war glücklich noch am Leben zu sein.

"Seine Clubs. Du kennst dich aus, in welchen hängen die wichtigen Leute ab?"; ich würde mir Eddy's Wissen über das Nachtleben zu Nutzen machen. Zum Glück war Eddy leicht zu begeistern und für jeden Scheiß zu haben.
"Mikey und seine Jungs sind immer im Sin. Die ganze obere Ebene. Dort wird auch der Stoff in größeren Mengen vertickt.", Eddy fing an mit seiner Uhr zu spielen.
"Im Lager steht eine alte Waffenlieferung. Wir machen eine Tasche voll und platzieren sie im Club, dann geben wir einen kleinen anonymen Hinweis an die Cops.", ich wusste dass die Waffen vom Käufer nicht mehr benötigt wurden, da dieser im Knast saß.
"Das reicht doch nicht um Mikey festzunehmen?"; Eddy strich die Uhr entlang und sah mich zweifelnd an. Ich verkniff es mir die Augen zu verdrehen.

"Natürlich nicht, das ist auch nicht der Plan. Aber es wird seinen Abend ruinieren, dem Geschäft schaden und die Cops werden den gesamten Laden auseinander nehmen, was schlecht ist fürs Publikum. Und wenn wir Glück haben werden ein paar seiner Leute festgenommen."; nickte ich und stand energisch auf. Das Lager der Galerie war auf zwei Stockwerken, im unteren lagerten die wirklich guten Sachen. An Max vorbeizukommen war kein Problem. Sowohl Max wie auch Eddy würde mich nie an Lou verraten, wir ließen aber dennoch die Handys mit der Ortungsapp in der Wohnung.

Eddy sah sich die Waffen an und wir wischten sie ab und packten sie in eine unauffällige Tasche.
"Und wie kriegen wir die in den Club?"; Eddy lehnte sich an die Treppe, während ich auf mein Handy sah.
Samstagabend und das bedeutet, der Höhepunkt der Party würde sicherlich erst so zwischen 1 Uhr und 2 Uhr erreicht sein.
"Hintertür. Wir brauchen nur ein Ablenkungsmanöver.",beschloss ich und nahm eins der Wegwerfhandys. Eddy und ich bestellten Essen und ich rief eine unserer Mädels von der Straße an. Ihr Spitzname war Peppermint, sie hatte in der Schule schon mit Süßigkeiten gedealt. Zwar hatte Lou sie rekrutiert doch hatte ich ein wesentlich besseres Verhältnis zu ihr, ich lies sie all die Dinge erledigen von denen Lou nichts mitbekommen sollte.
Sie war verlässlich und beinah sowas wie eine Freundin für mich.
"Ok, hinterer linker Eingang, die zwei Jungs werden den Türsteher weg locken und unser schnellster Renner wird die Tasche rein bringen und abstellen. Die Kids wissen nicht was drin ist und hinten gibt es keine Kameras."; versicherte mir Peppermint, während wir zu Dritt in Eddy's Wagen saßen.

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