Kapitel 17: catch me if you can

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Bei dem mörderischen Blick war ich mir nicht sicher, ob ich nicht doch auf Knien um Vergebung bitten sollte, doch es war zu spät. Mikey nahm sich noch einen Augenblick bevor er anfing hinter mir her zu rennen.

Shit. Shit. Shit.

Und ich dachte unsere Brüder hätte sich kindisch verhalten.

Aber ich rannte gerade über einen Friedhof um mein Leben und Mikey hinter mir her um dieses Leben zu beenden. Wieso war ich jetzt schon wieder in so einer Situation.

Meine Beine waren nicht schnell genug und ich kam mir vor wie in einem schlechten Horrorfilm, in dem das Opfer bescheuert stolpert und offensichtlich vom Mörder erwischt wird. Ich verdrängte diesen Gedanken! Ich wollte wirklich nicht erwischt werden.

Auf gerader Strecke hatte ich nur keine Chance, also bog ich alles andere als elegant und höhst moralisch verwerflich in die Wege zwischen den Gräbern ab. Links und Rechts erstreckten sich Grabsteine, als ich wimmernd versuchte meinem Schicksal zu entkommen.

Mikey hatte nicht gelogen, den kleinen Vorsprung hatte er schnell eingeholt und so verlor ich das Rennen- sehr absehbar. In einer unfassbar schnellen Bewegung welche ich nicht kommen sah, packte mich Mikey am Handgelenk. Mir entwich ein kleiner Schrei und aus Reflex kniff ich die Augen zu.

Mikey beförderte mich schwungvoll auf meinen Rücken und warf mich zu Boden. Ich landete auf grünem Gras und kickte noch kurz um mich, wurde aber professionell von Mikey auf den weichen Boden gepinnt.

Zudem hatte ich plötzlich ein erstaunlich großes Messer an meinem Hals. Fuck.
Wieso werden mir immer irgendwelche spitzen Gegenstände an den Hals gehalten?

Meine Augenlieder flatterten aufgeregt auf und zu, ich konnte mich nicht mehr bewegen, die Klinge des Messeres gefährlich nah an meiner Haut.

"Oh...okay. Komm schon...bitte.",stammelte ich überfordert mit der ganzen Sache.

"Mach das noch ein einzige Mal und ich lass dich an meinem Schwanz ersticken.".

Meine Augen weiteten sich, bei dieser Ansage.

"Okay.", mehr fiel mir nicht ein. Das Messer machte mich nervöser als ich zugeben würde. Ich war völlig außer Atem und dieses verfluchte Messer half mir nicht, runter zu kommen. Meine Brust hob und senkte sich sehr rapide. Mir war viel zu warm und all diese kleinen Details machte mich nur noch unsicherer.

"Ich sollte dir einen Finger oder irgendwas abscheiden, für diesen Tritt.", düster zischte er die Worte auf mich herab.

"Ni-nicht. Bitte. Tut mir Leid.", flehte ich und hoffte er meinte es nicht ernst. Aber ich konnte seine Mimik nicht wirklich lesen. Seine Augen waren so dunkel wie die Nacht. Ich versuchte den Blickkontakt nicht abzuwenden, aber die Situation sah wirklich nicht rosig aus.

"Oh, jetzt heißt es bitte und tut dir Leid? Wieso kannst du dich erst benehmen, wenn ich dir ein Messer an den Hals halte?", wollte er pikiert wissen.

"Shit. Was erwartest du auch nach allem und wenn du mich einfach so mit zerrst?", wollte ich ehrlich verstört wissen.

Sein Blick so herablassend wie immer, er sah wortwörtlich mit aller Arroganz auf der Welt auf mich hinab.

"Ich müsste dich nicht mit zerren, wenn du einfach mitkommen würdest?". Ich verkniff mir die Beleidigungen. Verfluchter Mistkerl.

"Das ist doch- also- ich will aber nicht mit!", protestierte ich.

"Bedauerlich. Dabei leg ich so viel Wert auf deine Meinung.", er lachte auf, wodurch ich sauer seufzte.

Mikey stand auf und hob mich hoch, verdrehte aber meinen Arm auf den Rücken und führte uns wortlos bis an den Rand des Friedhofs zu einer schwarzen Limo mit verdunkelten Scheiben. Keiner war weit und breit zu sehen, ich brauchte noch kurz um diesen Schock richtig zu verarbeiten und die Lage etwas besser einzuschätzen.

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