Kapitel 11- sweet nights

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-Mikey's Sicht-

Nur in einer Jogginghose und weißen Shirt lief ich ins Erdgeschoss, in den kleinen Wintergarten. Die meisten Pflanzen hier waren nicht im besten Zustand, aber das war ungefähr das Letzte worüber ich mir Gedanken machen würde.

"Papa?", ich blieb in der Tür stehen und traf auf die dunkelgrauen Augen meines Vaters, welcher mit einer Tasse Tee in seinem Sessel saß. Er legt den Kopf schief und wies mich an mich zu setzen. Auf dem Tisch stand bereits eine zweite Tasse Tee mit Honig.

Ich zog tief die Luft ein und seufzte laut.

"Du wusstest ich würde kommen?"; es war eigentlich keine Frage, sondern eine Feststellung.

"Ich hatte so eine Ahnung.", er zuckte mit den Schulter. Ich setzte mich ihm gegenüber und rührte den Honig in den warmen Tee. Es war mir nie peinlich Papa um Hilfe oder einen Ratschlag zu bitten. Er war ein Genie, verlässlich und schon immer mein Mentor und Vorbild gewesen. Ich war der festen Meinung, man sollte immer die Besten um Hilfe bitten. Papa hatte es vorgemacht, er hatte uns zu dem gemacht was wir heute waren.

"Es geht... nehme ich an, um die junge Dame oben, in deinem Zimmer?", er zog seine dicke Brille nach unten um mich schelmisch anzusehen.

Auch wenn ich wusste Papa würde mir wie immer einen guten Rat geben, so konnte ich dieses mal nicht richtig den Anfang finden. Ich wusste einfach nicht wo in diesem Chaos ich beginnen sollte.

Ich überkreuzte die Arme und sah meinen Tee an, als würde ich darin eine Lösung finden.

"Du hast heute ziemlich schnell alle Informationen bekommen, die ihr gebraucht habt. Du hast zwei der drei Geschwister in deiner Gewalt. Die Vergeltung läuft insoweit reibungslos, oder nicht?", führte er dann aus.

"Ja. Schon.", ich seufzte erneut, auf der Suche nach den richtigen Worten.

"Du scheinst dich gut mir deiner Braut zu verstehen. Sag mir, wenn die Zeit gekommen ist...Wirst du Ella töten können?", er legte seine Brille ganz ab und drehte den Familiensigel Ring auf seinem Finger umher.

"Natürlich."

"Du hast schon mal besser gelogen.", Papa fing an zu lachen und brach dann einen der Kekse in zwei und aß die erste Hälfte. Ertappt fuhr mein Blick skeptisch durch den Raum.

"Sie hat...Ella hat mich vor der Autobombe gewarnt. Sie hat mir eine Nachricht geschickt, die ich in letzter Minute gesehen habe. Ohne ihre Warnung wäre ich wie Onkel Leon...puff.", ich öffnete und schloss meine Faust wieder. Papa legte die zweite Hälfte des Keks hin und sah mich entgeistert an.

"So... ist das also.", murmelte er und ich wartete gespannt ab.

"Ich schulde ihr mein Leben.".

"Hm. In der Tat.", Papa schüttelte lachend den Kopf und nahm die übrige Hälfte des Keks.

"Sie hat verlangt, dass du sie gehen lässt. Und jetzt weiß du nicht was du machen sollst! Oh, was für ein herrliches Dilemma.", halb verwirrt über seinen fröhlichen Tonfall sah ich stumm zu wie er in die Hände klatschte.

"Und sie, hat sie dir vorher etwas geschuldet oder warum rettet die Tochter des Mannes auf dessen Grab ich nicht mal mit Salzwasser spucken würde dein Leben?". Shit.

"Keine Ahnung."

"Keine Ahnung. Hat sie dir so sehr den Kopf verdreht?".

"Was? Ich kann sie überhaupt nicht ausstehen. Sie ist stur, leichtsinnig, anstrengend- sie ist absolut unerträglich. Sie macht mich irre. Ich weiß nicht ob ich sie erdrosseln soll oder-

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