Aus welchem Grund auch immer, hatte Lou ein Treffen mit Mikey vereinbart.Ich war sprachlos gewesen. Doch Lou meinte nicht nur, dass diese Verhandlungen eine gute Idee seien, sondern ich mitkommen sollte.
Seit dieser Ankündigung hatte ich nicht mehr geschlafen.
Eigentlich hatte ich seit der Casino Sache nicht mehr geschlafen.
Was dachten sich die Beiden eigentlich? Niemals würden diese Friedensverhandlungen erfolgreich sein? Es musste eine Falle sein, doch für wen? Hatte Mikey einen Plan? Ich hätte mir die Haare raufen können, ich durchschaute die ganze Sache nicht. Lou teilte mir keinen geheimen Plan mit, dabei war ich mir sicher er hatte einen. Er musste einen haben?
Und ich war gewiss, dass Mikey jede Möglichkeit nutzen würde meinen Bruder zu töten.
Eddy war immer noch nicht wach, die Ärzte hielten es für am besten ihn im Wachkoma zu halten um seinem Körper die Zeit zu geben zu heilen. Wahrscheinlich war es so auch besser. Ich wusste nicht wie Eddy sich verhalten würde wegen der ganzen Maggie Sache.
Wieso hatte Mikey überhaupt zugestimmt? Er hatte deutlich gemacht, dass er an Frieden kein Interesse hatte. Also wozu das Treffen? Und was hatte Lou angeboten um überhaupt ein Treffen zu bekommen? Geld, Ware? Einen Waffenstillstand? Oder wer weiß was, Lou hielt mich seit uns Mikey frei gelassen hatte vor einer Woche alles geheim und erzählte mir so gut wie nichts mehr.
Es musste eine Falle sein. Aber das Treffen und der Ort waren von einer dritten Partei aus der Nachbarstadt unter Kontrolle. Soweit ich wusste waren weder die Marchetti noch wir besonders gut mit ihnen. Eine Bevorzugung schloss ich somit aus.
Lou war selten so in Gedanken vertieft, außer vielleicht als Papa an der Hochzeit gestorben war und ich aus dem Koma erwacht war. Wer weiß was er sich überlegt hatte.
Ich seufzte als mein Kopf einfach auf keine Lösung kam. Wir hatten nichts anzubieten für einen Frieden oder ein Arrangement und Mikey hatte ohnehin nur an Gewalt Interesse. Gott, ich hasste Mikey. Ich wollte ihn wirklich nicht wiedersehen, nicht nach seinem Abgang aus dem Casino. Er bezahlt mich für einen Kuss und lässt mich dann einfach sitzen. Was sollte das? Ich wollte mir einfach nicht eingestehen, dass er in mir nichts weiter als ein Sex-Spielzeug sah. Ich war nichts für ihn. Auch wenn er gesagt hatte, er könne sich in meiner Nähe nicht beherrschen, so machte er auf mich nicht diesen Eindruck.
Ich war so schrecklich verunsichert und verwirrt durch die ganze Lage. Mein Körper reagierte magisch angezogen auf Mikey, auch wenn es falsch war, so beeinflusste jede seiner Berührungen meine Gefühle für ihn. Ich konnte das eine nicht vom anderen trennen.
Es war zum verzweifeln.
Lou klopfe an mein Zimmer und wir machten uns gemeinsam auf den Weg, ich fühlte mich als würde man mich zur Schlachtbank bringen.
Auch wenn Lou entschlossen schien, musste ich einfach nochmal versuchen etwas zu unternehmen.
"Bist du sicher, dass ist keine Falle?"; hakte ich nach.
Lou saß im Wagen hinten neben mir. Er schien nicht nur gelassen, sondern sogar ganz voller Vorfreude. Sein Blick fuhr abschätzig über mein Gesicht. Er wirkte so viel kälter als gewöhnlich.
"Selbstverständlich ist es eine Falle. Ich werde Mikey in die Knie zwingen.", verkündete Lou, während ich bloß schlucken konnte.
"Und wie genau hast du das vor? Mikey will uns Tod sehen...uns alle Drei."; sagte ich und versuchte irgendwie Vernunft in dieses Gespräch zu bringen.
Nicht nur weil ich ehrlich nicht wusste wie ich auf Mikey's Anblick reagieren sollte. Ich hatte nicht damit gerechnet ihn so schnell wieder zu sehen. Ich hatte auch definitiv nicht damit gerechnet es unter solchen Umständen tun zu müssen?
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Hard Candy
Romance'Langsam zog er seine Hand vor mein Gesicht und drückte die Zigarette auf meiner Zunge aus.' 'Es tat nicht weh. Aber ich wünschte es würde weh tun.' Zwei auf den Tod verfeindete Familien. Eine Hochzeit soll den Frieden bringen. Doch für Ella läuft...