Kapitel 2: Nightlife

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"Und was hat er noch gesagt?"; Lou lief mit besorgtem Blick die Wände hoch. Die Männer welche er da gelassen hatten waren alle tot, nur Max nicht. Erschossen mit jeweils drei Kugeln. Mein Bruder befand sie hatten ihren Job nicht richtig gemacht, dabei waren sie nun wirklich nicht Schuld.

"Bruderherz, genau das was ich dir gesagt habe. Wir sollen uns aus seinem Revier raus halten, dass die freundlichen Zeiten vorbei wäre- Verdammt, du weißt schon die klassischen Drohungen!", ich atmete genervt aus. Nicht weil Lou jedes Detail wissen wollte, sondern weil ich mich wie ein Opfer fühlte. Ich hasste dieses Gefühl und ich hatte es lange Zeit geschafft mich nicht mehr so zu fühlen.

Ich hatte den Teil mit dem Bordell weggelassen, es war nur eine leere Drohung und ich wollte Lou nicht noch mehr aus der Bahn werfen. Ich befürchte dann wäre er vollständig durchgedreht. Die Vene an seiner Schläfe pochte und ich hatte es gerade so geschafft seinen Zorn einigermaßen in Zaun zu halten.

Zudem verdrängte ich den letzten Teil der Drohung, denn dabei lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Dieser irre Psycho konnte das wohl kaum ernst gemeint haben. Immerhin wusste ich jetzt was für ein gestörter Bastard Mikey war. Es war unsere erste Unterhaltung und sie würde mir wohl noch eine ganze Zeit lang im Gedächtnis bleiben.

"Damit hätte ich nicht gerechnet. Wir müssen uns auf das Schlimmste vorbereiten."; Lou überschlug die Hände hinter dem Kopf und stellte sich vor das Panoramafenster. Die Stadt lag in Dunkelheit. Es war bewölkt wodurch weder der Mond noch die Sterne zu sehen waren.

"Das Schlimmste?"; wiederholte ich fragend.

"Krieg. Er wird es bereuen dich aufgesucht zu haben und bedroht zu haben. Ich werde ihn eigenhändig umbringen. Haben wir inzwischen endlich Eddy erreicht?"; er war weit nach Mitternacht und Eddy ging nicht an sein Handy. An sich war das nicht ungewöhnlich, aber diese Nacht hatte etwas seltsames. Als hätte der Ärger gerade erst angefangen.

"Marc, Terry und Max ab sofort höchste Sicherheit. Und findet meinen Bruder."; wies er Marc an, welcher für den persönlichen Schutz von Lou zuständig war.

Die Männer agierten wie Ameisen, immer einig und mit System. Mein Bruder schätzte sie gerade für dieses taktische Kalkül.

"Eddy geht es sicher gut, ich kann mir nicht vorstellen, dass-

"Ella. Er wusste wer du bist, er wusste über die Galerie Bescheid und er wusste wann wir angreifbar sind. Und vor allem wusste er, dass es mich am meisten treffen würde wenn er gegen dich vorgeht. Das hier wird hässlich. Dieser Mensch hat Papa umgebracht und dich beinah auch. Er wird vor nichts zurückschrecken. Ella.", Lou legte beide Hände auf meine Schultern und zog mich in eine feste Umarmung.

"Ab sofort gehts du keinen Schritt mehr alleine. Ich will das du ständig dein Handy dabei hast und ich weiß wo du bist. Keine Ausflüge. Du bleibst hier.", Lou sah mich mit fast schon benebeltem Blick an.

"Ich- aber ich bin doch keine- also du kannst mich hier doch nicht einsperren?".

"Ella, du machst was ich dir sage. Ich diskutiere nicht mit dir.", sein Griff verstärkte sich bevor er mich los lies. Sauer sah ich ihm entgegen.

"Ich kann helfen, was soll ich hier den ganzen Tag?", beschwerte ich mich, versuchte es aber in einem weicheren Tonfall.

"Du weißt wenn es um Logistik, Buchhaltung und deine kreativen Steuertricks geht dann vertraue ich dir blind. Aber das hier wird blutig. Es wird erst aufhören, wenn wir Mikey umgebracht haben. Ich kann dich nicht verlieren."

"Bleib hier und warte bis sich Eddy meldet. Ruf mich dann an.", er drückte meine Schultern und schritt dann mit Marc und Terry raus, während mir Max kurz und knapp zunickte und sich mit den anderen Männern positionierte.

Hard CandyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt