Kapitel 33: in the end.

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"Bist du bereit?", wollte Eddy leise aber aufgeregt wissen. Ich sah an mir runter, mein weißes Kleid reichte bis zum Boden. Der Schleier reichte meterlange hinter mich und dieses Korsett war nicht wirklich gemütlich, aber ich liebte es trotzdem.

Doch war ich bereit?

Bereit Mikey zu heiraten? Dieses Mal freiwillig und nicht weil es politisch gut wäre oder weil unsere Familien es verlangen, sondern nur weil wir es wollten.

Mikey hatte mich in dem Restaurant in dem ich ihm den Deal vorgeschlagen hatte gefragt ob ich seine Frau werden will. Ihn auf den Knien vor mir zu sehen, war jederzeit ein Anblick den ich sehr genoss, schließlich war ich diejenige die meisten zu seinen Füßen lag.

"Absolut.", gab ich meinem Bruder zurück, welcher mich zum Altar führte. Eddy war nervöser als ich, schon seit einer Woche, wollte er dass wir den gang zum Altar üben. Aber ich war mehr als nur bereit. Ich liebte Mikey mehr als Worte ausdrücken konnten und ich wollte für immer an seiner Seite sein. Das bedeutet natürlich nicht, dass er mir nicht permanent auf die Nerven ging.

Wie diese ganze Hochzeit. Ich mochte Party's und ich hatte definitiv nichts dagegen ein Kleid zu tragen, welches dem Titel Prinzessin gerecht wurden, aber Mikey hatte den Drang mit allem zu übertreiben.

Er hatte wirklich jeden Gangster der Stadt inclusive 60km Umkreis eingeladen und ein viel zu großes Ding draus gemacht. Ich verstand nicht warum er sich diesen Stress geben wollte, für mich hätte es auch eine kleine Trauung nur mit uns sein können. Aber Mikey hatte eine Vision- ich befürchtete nur, dass es ihm dabei nicht um Romantik ging, sondern nur darum der ganzen Welt zu verkünden, dass ich seine Frau wurde.

Außerdem waren die ersten zwei Weddingplaner spurlos verschwunden, nachdem sie Mikey in seiner extravaganten Planung widersprochen hatten.

Ich hielt mich bei Eddy am Arm gut fest, da meine Schuhe nicht unbedingt für sicheren Stand sorgte und wir liefen mit der Musik los. Schon nach zwei Schritten erkannte ich Mikey's breites Grinsen ganz vorne am Altar. Neben ihm stand Vinny und in der vordersten Reihe erkannte ich auch Papa Nino und seinen Gehstock. Auch wenn die Horrorgeschichten über ihn wahr waren, hatte ich ihn ins Herz geschlossen. Nicht zu Letzt weil er immer nett, höflich und zuvorkommend war und ich offensichtlich sein absoluter Liebling war. Spätestens als er mir zustimmten und Mikey bei einer Diskussion in die Pfanne haute hatte er mein Herz erobert.

Obwohl ich die ganze Zeit diese Hochzeit runtergespielt hatte, so war ich nun doch etwas nervös. Meine Augen flatterten aufgeregt durch den Raum, erst Mikey's Blick fing mich magisch ein, alles auf was ich mich konzentrieren musste war er. Eddy überreichte meine Hand ganz vorsichtig und sobald ich Mikey berührte fühlte ich mich wieder zuhause.

Die ganze Zeremonie über sah ich einfach nur Mikey an. Meinen Ehemann.

Was auch immer der Mann vor uns redete zog mich in eine Art magischen Tagtraum.

Mikey Marchetti. Mein Ehemann. Eine Vorstellung welche mich damals fast das Leben gekostet hätte. Auch wenn unsere Geschichte nicht unbedingt sehr harmonisch und romantisch war, so mochte ich sie doch. Unsere gegenseitigen Mordanschläge und Folterversuche, gehörten eben zu uns.

So wie ein sarkastisches Augenverdrehen während des viel zu wilden Kusses nach dem Ja- Wort. Die ganzen Glückwunschbekundungen zogen sich eine halbe Ewigkeit, da Mikey wie bereits gesagt die halbe Unterwelt eingeladen hatte. Erstaunlicherweise waren unsere beiden Familien ziemlich glücklich über die Vereinigung gewesen. Ich wusste nicht was genau sie sich davon erhofften, aber vielleicht dachte sie auch nur, dass so der vereinbarte Frieden gefestigt wurde.

Ich atmete erleichtert durch als Mikey und ich endlich nebeneinander Platz nehmen konnten und ich mich dem beobachten der Leute widmen konnte.

"Du siehst so bezaubernd aus, ich kann es kaum erwarten dir das Kleid runter zu reißen.", flüsterte Mikey in mein Ohr und legte seinen Arm um mich. Menschen tanzten um uns herum, unterhielten sich und aßen, doch meine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf meinen neuen Ehemann.

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