3 Jahre nach der Hochzeit"Ella, wo sind die Umschläge? Du weißt schon, diese Großen?", ich hob meine Augenbraue und sah Lou an. Er stand vollkommen verloren im Lager meiner Kunstgalerie.
"Bruderherz. Sie sind direkt vor deiner Nase."; ich deutet auf den Tisch vor ihm. Lou blinzelte mit seinen dunkelbraunen Augen als hätte ich ihn mit einem Eimer Wasser erwischt.
"Ich weiß gar nicht was du hier machst, alles läuft smooth- wie immer.", betonte ich extra sanft und lies dabei weg, dass er die Abläufe nur unnötig durcheinander brachte, wenn er uns durch seine Anwesenheit beehrte. Lou rümpfte die Nase und sah mich dann doch amüsiert an.
Lou hatte die Dinge im Griff. Nachdem Vater verstorben war hatte Lou die Führung übernommen. Ohne Lou wären wir sicherlich Tod gewesen. Doch auch das hatte seinen Preis.
Dennoch braucht ich seine Hilfe nicht, beim Verpacken. Die Kunstgalerie war reine Tarnung zur Geldwäsche von Deals mit Großankäufern oder Lieferanten. Lou hatte keine Zeit verschwendet mich mit ins Geschäft einzubinden. Ob ich wollte oder nicht.
Nachdem ich aus einem zweiwöchigem künstlichen Koma erwacht war, wurde schnell klar wie kreativ wir werden mussten um zu überleben. Vater war tot und der Frieden durch die Hochzeit war Geschichte. Die Kämpfe erreichten ein neues Level an Brutalität- wir gaben den Marchetti die Schuld für den Angriff während der Hochzeit. Ich konnte mich an kaum etwas erinnern außer die kleinen Engel an der Decke.
"Smooth? Die letzte Lieferung wurde drei Straßen weiter angegriffen. Diese Marchetti Dreckssäcke wittern, dass wir aus diesem Stadtteil ausliefern und ich verliere keinen Meter Gebiet an diese dreckigen-
"Schon gut."; unterbrach ich ihn bevor er sich in Rage reden konnte.
"Ich weiß auch, dass sie in letzter Zeit immer mehr in unsere Gebiete vordringen.", gab ich zu, ich wusste wie wichtig es Lou war, dass ich diese Sachen ernst nahm. Immerhin war es nicht leicht gewesen die verlorenen Gebiete zurück zu erobern. Nach der Hochzeit waren wir schwach und leichte Beute gewesen, wir waren auch heute nicht so stark wie zu unsere besten Zeit doch wir waren auf dem Weg dorthin. Straße um Straßen wurde mühevoll erobert.
"Ich will unter keinen Umständen riskieren die Galerie zu verlieren."; sagte er und blickte mir streng entgegen. Er strich seine dunklen Haare zurück, während ich ihm noch einen Umschlag mit Geld reichte. Die Männer waren mit dem Verladen beinah fertig, wir versteckten die Ware in den Bilderrahmen.
Lou hatte immer das Geschäft im Kopf, nichts anderes. Er war manchmal noch obsessiver als Vater. Er musste immer alles unter Kontrolle haben, weil er sonst durchdreht.
"Hast du was von Eddy gehört?".
Ich schüttelte den Kopf.
"Es ist Freitagnachmittags. Ich bin mir sicher, er ist schon unterwegs.", sagte ich und Lou verdrehte die braunen Augen. Ich hatte mich damit abgefunden, dass in dieser Familie das Recht der Doppelstandards herrschte.
"Er hat einfach keine Disziplin."; stellte Lou überflüssiger Weise fest. Wir wussten beide, wie gerne Eddy feiern ging. Er trieb sich eigentlich nur im Nachtleben herum, während wir uns um das Geschäft kümmerten. Wir hatten drei Clubs und Eddy kümmerte sich um diese, doch eigentlich war er dauernd nur high oder betrunken oder beides. Und wenn er sich mal der Arbeit widmete dann endete es meistens im Chaos, von daher hatte Lou auch nichts gegen den Partylifestyle unseres jüngsten Familienmitglieds.
"Wenn ihr euch sprecht, sag ihm er soll sich aus den Clubs im Osten fern halten, die gehören fast alle den Marchetti seit letzter Woche. Und wenn die das mitbekommen, dann ist hier die Hölle los."; Lou fuhr sich wieder durch die Haare und obwohl wir alle selbstverständlich falsche Ausweise benutzten, so waren unsere Gesichter bei den oberen Rängen nicht unbekannt. Vorsicht war unser bester Verbündeter.
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Hard Candy
Lãng mạn'Langsam zog er seine Hand vor mein Gesicht und drückte die Zigarette auf meiner Zunge aus.' 'Es tat nicht weh. Aber ich wünschte es würde weh tun.' Zwei auf den Tod verfeindete Familien. Eine Hochzeit soll den Frieden bringen. Doch für Ella läuft...