"In der Liebe gehen Freude und Schmerz Hand in Hand. Manchmal ergänzen sie sich, tanzen wie ein verliebtes Paar und vereinen sich zu etwas Unzertrennlichem.
Aber manchmal kann es dich auch in die Knie zwingen, auf deiner Haut brennen und dich zerstö...
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Der Ausflug muss ziemlich aufregend für sie gewesen sein. Fast die gesamte Autofahrt über schlief Lorena.
Auch wenn ich gerne noch so viel mehr über sie erfahren hätte, glaubte ich, dass es gut so war. Sie sollte sich ausruhen, denn der Tag war noch nicht vorbei.
Unterwegs hielt ich bei einem chinesischen Schnellrestaurant und besorgte uns zwei Asia-Boxen.
Als ich zurück zum Auto joggte, weil ich sie nicht so lange alleine lassen wollte, war sie wach. Müde rieb sie sich die Augen, während ich einstieg.
"Wo sind wir?", fragte sie leise.
"Ich habe uns zwei Mal asiatische Nudeln gekauft", tat ich ihr kund und schloss den Sicherheitsgurt. "Du magst doch Asiatisch, oder?"
Ich hatte sie nie Essen aus dem Osten speisen sehen, doch das musste nichts heißen.
"Ja", bestätigte sie schläfrig, als ich den Motor wieder startete.
Zurück zu Hause war das erste, was wir beide taten, eine Dusche zu nehmen.
Lorena brauchte etwas länger, also wärmte ich schonmal die inzwischen wieder kalten Bratnudeln auf und suchte einen Wein raus.
Ich checkte meine E-Mails, da trat sie gekleidet in einem kurzen Tanktop und rosa Shorts auf die Terrasse. Die dunklen Locken über ihren Schultern waren feucht, sodass das weiße Oberteil leicht transparent wurde.
Mit einem Lächeln heftete ich den Blick auf ihre braunen Bambiaugen, die in dem dämmernden Licht glänzten. Ich hielt ihr die Flasche entgegen. "Rotwein?"
Zögernd nickte sie und kletterte zu mir in die runde Sonneninsel, während ich die rote Flüssigkeit in die Gläser goss, ihr eines daraufhin anreichte.
"Cheers." Wir stießen an, tranken mallorquinischen Rotwein, aßen die gebratenen Nudeln und führten ein Gespräch über Gott und die Welt. Zugegebenermaßen war ich derjenige, der vorwiegend redete.
Als sie mir dann doch voller Stolz von ihrem eigenen Ferrari erzählte, bemerkte ich die Gänsehaut auf ihren Armen.
Ich entschuldigte mich kurz. Eine Minute später kehrte ich mit einer Decke zurück.
Sachte legte ich ihr diese um die Schultern, zog sie an mich, allerdings rutschte sie schnell von mir weg.
Gekränkt sah ich zu ihr rüber. Heute lief es zwischen uns so gut. Es verletzte mich, dass sie mir nun wieder die kalte Schulter zeigte.
Seufzend ließ ich den Blick über ihre wunderschöne Gestalt gleiten. Auf der glatten Haut schimmerte das Mondlicht sowie in ihren dunklen Augen.
"Lorena."
Sie sah zu mir.
"Du bist das Schönste, was ich je gesehen habe."
Schnell schaute sie wieder weg.
Frustriert blickte ich runter, da fing eine seltsam aussehende Vernarbung auf ihrem Oberschenkel mein Augenmerk. Mir war sie schon vorhin am Strand aufgefallen, jedoch hielt ich den Zeitpunkt für unpassend.
"Was ist das?", fragte ich mit den Augen stur auf ihrem Bein.
Sie hatte das nicht schon immer. Das war passiert, als sie mit Miguel zusammen war.
Lorena schob die Decke über die Stelle und sah auf in den Nachthimmel. Meine Frage ignorierte sie vollkommen.
"Er liebt mich", war das Einzige, was sie sagte und was mich zur Verzweiflung brachte.
Dieser Mann liebte sie auf die falsche Weise. Sie musste das endlich kapieren.
"Lorena, Liebe kann hässlich sein."
Es machte mich so wahnsinnig furios und deprimiert zugleich, dass sie es nicht von selbst erkannte.
"In der Liebe gehen Freude und Schmerz Hand in Hand. Manchmal ergänzen sie sich, tanzen wie ein verliebtes Paar und vereinen sich zu etwas Unzertrennlichem. Aber manchmal kann es dich auch in die Knie zwingen, auf deiner Haut brennen und dich zerstören. Du musst es nicht einmal merken."
Systematisch richtete ich den Blick auf die vernarbte Haut. Sie kennzeichnete die hässliche, schmerzhafte Liebe.
"Es war ein Unfall", verteidigte sie ihren Ehemann sofort mit Tränen in den Augen. "Miguel würde mir niemals wehtun!"
Genau das hatte er getan.
Aufgewühlt schlug sie die Decke um und stürmte auf ihr Zimmer.
Möglicherweise hatte sie endgültig eingesehen, was für eine kranke Liebe es war, die ihr Mann ihr entgegenbrachte.
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Ich hoffe, ihr alle habt ein schönes Wochenende:) Genießt den Tag heute noch.
