𝟎𝟗 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐖𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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Ich hatte die ganze Nacht lang geheult, war müde und meine Augen und Kehle brannten

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Ich hatte die ganze Nacht lang geheult, war müde und meine Augen und Kehle brannten.

Eigentlich war mir keineswegs nach Essen, doch Juanita war sehr überzeugend - oder ich zu willensschwach.

Nachdem ich aus dem Pyjama geschlüpft war, mir eine Leggings und ein T-Shirt übergeworfen hatte, tapste ich die Treppe hinunter in die Richtung, aus der ich das Geschirr klirren hörte.

Als die Hausdame mich entdeckte, nahm sie mich sofort am Arm, um mich an das Waschbecken zu ziehen.

Ich hätte mein Gesicht waschen, mich etwas auffrischen sollen, bevor ich runterkam, jedoch war ich geistlich so abwesend und verwirrt, dass es mir einfach entflog.

Auf die Sekunde genau trat Thiago in die Küche.

Juanita warf ihm einen scharfen Seitenblick zu, während sie mir die Haare hinter die Schultern legte, dann von mir abließ.

Ohne Frage würden die kommenden neun Wochen die schlimmsten Wochen meines Lebens werden, doch diese Frau behandelte mich mit einer Art von Fürsorge, die ich seit dem Tod meiner Mutter nicht mehr zu spüren bekommen hatte und das war alles andere als schlimm.

"Ich habe Pancakes gemacht", verkündete sie in den Raum hinein. "In den Saaten isst man zum Frühstück Pancakes mit Ahornsirup, nicht wahr?"

Abgehackt nickte ich.

Zwar hatte ich den größten Teil meines Lebens in den USA verbracht, doch so wirklich ortsansässiges Essen gab es bei uns nie.

Auch Miguels Köche bereiteten uns vorwiegend mexikanische Gerichte.

Eine starke Bindung zu den Speisen des Landes hatte ich also nicht.

Als ich mich umdrehte, um Platz zu nehmen, kreuzte ich den Blick meines Entführers.

"Wie hast du geschlafen?" Die Frage war eher rhetorisch, denn ich erkannte die unscheinbare Sorgenfalte auf seiner Stirn, in dem Moment, als er meine Augen sichtete.

"Gut."

Schnell senkte ich den Kopf, ging an ihm vorbei.

Nervös rang ich meine Finger, kaute auf der Unterlippe und wartete darauf, dass irgendwas geschah.

Seit einer Ewigkeit saß ich schon, da betraten Juanita und Thiago das Esszimmer.

"Lasst sie euch schmecken." Mit einem breiten Grinsen platzierte sie den Teller Pancakes auf der Tischmitte, während Thiago sich auf dem Stuhl mir gegenüber niederließ.

Ich bemerkte seinen nagenden Blick, ignorierte ihn allerdings so gut es ging und nahm mir zwei der Pfannkuchen, die ich daraufhin regelrecht zu verschlingen begann. Sie waren köstlich. Schon nach dem ersten Bissen war die Appetitlosigkeit abgemeldet.

Als das letzte Häppchen geschluckt war, trank ich einen großen Schluck Wasser. Die vier Pancakes hatte ich nur so in mich hineingeschaufelt. Zeit fürs Trinken fehlte da.

"Fühlst du dich-" Er zögerte. "-jetzt besser?"

Beinahe verschluckte ich mich. Ich hatte total vergessen, dass er am Tisch saß.

Leuchtendrot liefen meine Wangen an.

Ich erwiderte nichts und nahm prompt noch einen zweiten Schluck.

"Möchtest du heute etwas unternehmen?", ergriff er nochmals das Wort. "Wir könnten-"

Ich schüttelte den Kopf.

Seine Lippen überkam ein frustrierter Laut.

Unangenehm berührt blickte ich runter auf meine schwitzigen Hände, die wieder fieberhaft miteinander rangen.

"Lorena, ich sagte dir zwar, dass ich dich keinesfalls drängen möchte, aber wenn wir keine Zeit miteinander verbringen, kannst du mich nicht kennenlernen."

"Das will ich auch nicht", murmelte ich leise und pulte etwas Schmutz aus meinem langen Fingernagel hervor.

Miguel wartete zu Hause auf mich. Ich musste und wollte keinen anderen Mann kennenlernen.

"Ich weiß", seufzte er.

Einen Augenblick herrschte Stille, dann fasste er einen Entschluss und erhob sich.

"Wir gehen heute Abend aus", teilte er mir mit. "Um 20 Uhr ist Abfahrt."

Er drängte und zwang mich.

―⊱❖⊰―

Momentan schreibe ich an Kapitel 45 und bin etwas hin- und hergerissen, wie es weitergehen soll... Ich hoffe, ich finde eine Lösung.

Ayana xx

Lady White DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt