𝟑𝟔 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐖𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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Sie hatte mich kein einziges Mal angesehen und auch kein einziges Wort an mich verloren

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Sie hatte mich kein einziges Mal angesehen und auch kein einziges Wort an mich verloren.
Ihre Augen lagen stets auf ihm. Thiago Lezcano.

Dieser Bastard hatte ihr irgendwelche Flausen in den Kopf gesetzt. Lorena war nicht mehr dieselbe.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich stürmte aus dem Krankenzimmer hinaus, wartete mit einem Kaffee - obwohl ich ihn eigentlich hasste - darauf, dass alle verschwunden waren und ich sie alleine fassen konnte.

Schließlich war es soweit.
Lezcano verließ als letztes die Krankenstation.

Ich versenkte den Plastikbecher in einer Mülltonne, peilte dann das Zimmer an.

Lorena verkrampfte regelrecht, als mein Kopf hinter der Tür hervorlugte. Still schweigend beobachtete sie meine Schritte.

Sie sah mich mit so einer Verschrecktheit in den Augen an.

Hatte sie Angst vor mir?

Seufzend blieb ich neben ihrem Bett stehen, sah betrübt auf sie hinunter.

"Was ist los?", wollte ich wissen, aber sie schreckte nur kurz zusammen, blieb fortwährend leise.

"Mierda", murmelte ich frustriert.

Aus ihrem Augenwinkel floss auf einmal eine Träne, die sie allerdings beiseite wischte, ehe ich es thematisieren konnte.

Ich wollte, dass es so wie früher war, so wie an dem Tag, bevor dieser Mistkerl sie mir weggenommen hatte.
Ich wollte einfach nur meine Frau zurück.

"Lorena." Aufgewühlt nahm ich ihr glänzendes Gesicht in meine Hände. "Was auch immer er dir eingeredet hat, vergiss es. Ich liebe dich und ich möchte mich wieder über die nervigen Klingeltöne und deine Haare überall im Haus aufregen. Ich möchte dich beim Schlafen beobachten, ich möchte endlich wieder mit dir schlafen."

Mein Griff wurde etwas fester, als ich verzweifelt meine Stirn an die ihre lehnte.

"Komm einfach zurück."

Ehe ich mich versah, presste er seinen Mund an meinen

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Ehe ich mich versah, presste er seinen Mund an meinen.

Seine Lippen auf meinen taten weh und seine Zunge in meinem Hals ließ mich blau anlaufen.

Ich versuchte, ihn von mir du drücken, doch die Kraft dazu fehlte, und bevor mein Arm erschlaffte, krallten sich meine Finger in sein Hemd.

Der Kuss wurde intensiver.

Eine Träne nach der nächsten perlte aus meinen Augen, während ich alles daran setzte, ihm zu entkommen.

"Miguel", wimmerte ich in seinen Mund.

"Scht", machte er und vertiefte den Kuss abermals.

Ich wollte ihn anschreien, von mir stoßen, meinen Schmerz fühlen lassen, aber er ließ nicht ab.

Dann endlich; die Tür ging auf.

"Geh sofort weg von ihr!", brüllte Papá und riss ihn von mir. "Verschwinde!"

Ich kniff die Augen zusammen, als mein Vater einen Schritt auf meinen Ehemann zumachte.

Kurzdarauf klatschte die Tür wieder in den Rahmen. Vorsichtig öffnete ich die Augen.

"Lo siento mucho, mi pequeñita." Papá trat auf mich zu. "Ich hätte viel früher etwas sagen sollen. Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören, dich ihn nicht heiraten lassen sollen."

Sachte strich er über meinen Kopf. Seine Augen funkelten.

"Er wird dir nie wieder zu nahe kommen, ich verspreche es."

Arturo nahm auf dem Sessel neben dem Bett Platz. Er sah genauso fertig aus, wie der Rest, der mich heute besucht hatte.

Eine Ewigkeit genossen wir beide die Stille.
Ich war einfach froh, ihn wiederzusehen.

"Was ist das mit Lezcano?", fragte er irgendwann in die Ruhe hinein und sah zu mir rüber. "Liebt ihr euch?"

Diese drei Worte drehten sich in meinem Bauch wie ein Wirbelsturm.

Ich erinnerte mich zurück an Thiagos Worte über die Liebe.

"In der Liebe gehen Freude und Schmerz Hand in Hand. Manchmal ergänzen sie sich, tanzen wie ein verliebtes Paar und vereinen sich zu etwas Unzertrennlichem.
Aber manchmal kann es dich auch in die Knie zwingen, auf deiner Haut brennen und dich zerstören. Du musst es nicht einmal merken."

Wir waren das tanzende Liebespaar. Das wusste ich tief in mir drinnen.

"Vielleicht", beantwortete ich mit Vorsicht die Frage.

Miguel hatte mich verarscht.
Wer konnte garantieren, dass Thiago mir nicht auch nur etwas vorspielte?

―⊱❖⊰―

Der Test gestern war nicht Bombe, aber ich bleibe weiterhin optimistisch haha

Lady White DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt