"In der Liebe gehen Freude und Schmerz Hand in Hand. Manchmal ergänzen sie sich, tanzen wie ein verliebtes Paar und vereinen sich zu etwas Unzertrennlichem.
Aber manchmal kann es dich auch in die Knie zwingen, auf deiner Haut brennen und dich zerstö...
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"Picolini!"
Strahlend hob ich den Zwergspitz auf die Arme.
Er leckte über mein Gesicht und ich kicherte.
"Nach oben", sagte Juanita zu den drei Männern mit Kartons auf den Armen.
Meine Sachen mussten aus Miguels Anwesen in Tijuana weggeschafft werden.
Offenbar hatte mein baldiger Ex-Ehemann es damit äußerst eilig. Sicher brauchte er den Platz für seine Neue.
Jedenfalls wurden die Sachen nun hier nach Monterrey ins Anwesen von Thiago geschafft. Wir wollten es auf keinen Fall überstürzen, aber die Kartons mussten nun mal irgendwo hin, und da ich bei Thiago war, waren sie es nun auch.
"Das ist also Picolini." Thiago schlang auf einmal den Arm um mich und stand dicht neben mir.
Der Hund in meinem Arm reckte den Hals, um ihn zu beschnuppern. "Na. Thiago riecht ziemlich gut, hm?", fragte ich spaßeshalber und kraulte sein Köpfchen.
Der Mann neben mir wollte gerade etwas sagen, da rief man jedoch nach ihm.
"Welches Schlafzimmer?", wollte einer der Möbelpacker wissen.
Fragend richtete Thiago den Blick auf mich.
Im Prinzip war sein Schlafzimmer schon meins geworden.
In den letzten zwei Wochen hatte ich nur ein einziges Mal im Gästezimmer geschlafen, weil ich ihm beweisen wollte, dass seine Kraueleinheiten ihm viel wichtiger als mir waren. Letzten Endes verbrachte ich die Nacht dann doch in seinen Armen. Er kam zu mir gekrochen.
"Das letzte", erwiderte ich grinsend, ehe ich mich auf die Zehenspitzen stellte, um ihn zu küssen.
~
Als die Möbelpacker weg waren und endlich ein wenig Ruhe einkehrte, machte ich mich daran, die Kisten auszuräumen.
Mit Picolini an meiner Seite hüpfte ich die Treppen rauf ins große Schlafzimmer.
Während er mit irgendeinem Stoffkissen aneinandergeriet, nahm ich die Klamotten aus den großen eckigen Pappkästen und lagerte sie in Thiagos Ankleidezimmer.
Es fehlte nur noch ein Karton. Ich reckte mich, ehe ich mich an diesen machte.
Mir sprang ein Zettel entgegen. Stirnrunzelnd nahm ich ihn heraus, klappte ihn auf.
Geliebte Lorena,
ja, Geliebte. Du wirst nie von mir ungeliebt sein. Mir wurde klar, dass die Scheiße, die ich dir angetan habe, die Hölle gewesen sein musste. Das tut mir leid. Ich konnte dir nicht zeigen, wie viel du mir eigentlich bedeutest. Vor dir habe ich nie irgendeine Art von Liebe erfahren, also woher soll ich wissen, wie man sie zeigt? Nun, ich denke, du hast deine Revenge bekommen... Ich weiß jetzt, wie du dich jedes einzelne Mal gefühlt hast, wenn ich dich abgewiesen habe. Ich werde nicht lügen, es bringt mich um, frisst mich von innen heraus auf. Ich frage mich, ob der Schmerz jemals aufhören wird. Hat er aufgehört? Haben seine Umarmungen dich heilen lassen? Keine Sorge, ich erwarte keine Antwort, und ich werde dir auch nicht hinterherlaufen - irgendwann zumindest nicht mehr, wenn ich von meinem Leid erlöst bin. Ich bin ein Narzisst, das weißt du ja, deswegen werde ich nicht verheimlichen, dass ich warte. Ich warte darauf, dass Thiago dich enttäuscht und ich dich heilen kann. Dann wäre ich ein besserer Ehemann, ich verspreche es. Ich werde an mir arbeiten, damit ich, wenn der Tag gekommen ist, dein Herz zurückerobern kann. Du wirst nicht enttäuscht sein. Dieses Mal wirklich nicht!
Bis dahin; lebe wohl. Ich wünsche dir nur das Beste, so wie du es verdient hast. Ich hoffe, Thiago kann dir das geben.
