Retrospektive:
Anschließend an 20Sanfte, musikalische Klänge erfüllten den Raum, während Amelie gedankenverloren mit den feingliedrigen Fingern spielte, die sich zuvor noch sachte an ihre Taille geschmiegt hatten. Sie lag auf dem großen Sofa in der obersten Etage von Silvers riesigem Bürogebäude, den Kopf hatte sie auf Jonas Schoß gebettet. Er selber saß in die weichen Kissen gelehnt, hielt ein Whiskeyglas in der Hand und betrachtete sie still. Seine feine Herrenweste hatte er feinsäuberlich über die Sofalehne gelegt, sein Hemd trug er an den obersten drei Knöpfen geöffnet. Und Amelie musste sich selbst heimlich gestehen, dass sie aus mädchenhafter Neugier bereits einen verstohlenen Blick auf das so freigelegte oberste Stück seiner durchtrainierten Brust geworfen hatte. Dabei war sie insgeheim froh gewesen, kein einziges Haar entdeckt zu haben. Seine Haut wirkte seidig glatt und glänzte in dem dämmrigen Licht verwunschen.
Sie hätte lügen müssen, hätte sie es nicht interessiert mehr von seiner bloßen Haut zu sehen, denn der Mann, den sie nunmehr über mehrere Stunden und gemeinsame Gespräche hinweg kannte, war äußerst attraktiv und sprach sie - so musste sie mittlerweile zugeben - in vielerlei Hinsicht sehr an.
Gerade als Jona den letzten Schluck von seinem Whiskey nahm, konnte sie ein ausgiebiges Gähnen nicht mehr unterdrücken. Er lächelte sanft, als er ihre Müdigkeit bemerkte.
,,Du kannst dich ruhig schlafen legen", sagte er und strich ihr bedächtig eine Strähne aus dem Gesicht. Sie sah ihn mit geröteten Wangen verlegen an.
,,Keine Angst, du kannst dich hier ganz wie Zuhause fühlen. Ich werde dir das Bett herrichten und auch nicht im Schlaf über dich herfallen. Das verspreche ich", schmunzelte er. Sie nickte sachte und rappelte sich vorsichtig auf, woraufhin er sein leeres Glas auf dem Tisch abstellte und sich langsam erhob. Gemeinsam gingen sie die schmale Wendeltreppe zu dem gemütlichen Schlafplateau hinauf - er voraus; sie hinterher.Kaum waren sie oben angekommen, bat Jona sie kurz zu warten und verschwand daraufhin in seinem begehbaren "Kleiderschrank". Amelie kam seiner Bitte nach und ließ sich erschöpft auf seinem Bett nieder.
Ihr Blick schweifte dabei aus dem gigantischen Fenster, hinter dem sie beinahe ganz New York in seinem bunten allnächtlichen Farbenspiel leuchten sehen konnte. Noch nie hatte sie diese Stadt aus einem solchen Blickwinkel betrachtet und es kam ihr so vor, als würde sie diese Metropole das erste Mal in ihrem Leben bewundern. Sie hätte nie damit gerechnet, dass sie eines Tages New York, die Stadt die sie nie richtig zu lieben gelernt hatte, mal mit solch faszinierten Augen bestaunen würde. Der Anblick, der sich ihr bot, war wirklich wunderschön und atemberaubend, so wie der, der sich ihr bot, als sie ihren Kopf wieder zur Seite schweifen ließ.
Jona kam wieder aus seinem Ankleideraum heraus. Er hatte seine enge Anzugshose gegen eine bequeme, lässig fallende Yogahose ausgetauscht und war gerade dabei sich ein weißes T-Shirt überzuziehen. Dabei bekam Amelie eine gute Gelegenheit seinen Oberkörper zu inspizieren, der, wie sie sich zuvor schon hatte denken können, nur aus lauter fein definierten Muskeln bestand. Er besaß einen ausgeprägten Sixpack sowie zwei wunderschöne Brustmuskeln, die von starken, sehnig muskulösen Armen umrahmt wurden und bei jeder Bewegung zuckten. Ein großflächiges Tattoo befand sich auf seiner rechten Brusthälfte und verlieh ihm etwas geheimnisvolles. Was es allerdings darstellen sollte, konnte sie bei dem gedämpften Licht leider nicht erkennen.
Als er sie beim Starren erwischte, lief sie sofort feuerrot an und wandte rasch beschämt den Blick ab. Aus dem Augenwinkel heraus konnte sie ein mildes Schmunzeln über seine Lippen huschen sehen.
Konnte er mal damit aufhören, so liebreizend zu sein?
Das machte sie ja noch ganz verrückt. Und dann kam er ihr auch noch mit einem Mal so nahe und kniete sich zu allem Übel vor ihr nieder...
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©Eine Milliarden Gründe
RomanceJede Nachrichtenagentur rauft sich allein bei seinem Namen schon die Haare; jeder Journalist lässt ergeben die Schultern hängen. Jona Anderson, milliardenschwerer CEO der Firma seines Vaters und ein Gentleman der Extraklasse durch und durch, ist un...