Prolog

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  Der schwarze Panther mit den amethystfarbenen Augen lag auf dem schattigsten Ast des Baumes, um der ewigen Hitze zu entgehen

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  Der schwarze Panther mit den amethystfarbenen Augen lag auf dem schattigsten Ast des Baumes, um der ewigen Hitze zu entgehen.

Träge leckte er sich mit der großen rauen Zunge die dunkle Pfote mit den riesigen Krallen, an denen noch immer ein wenig Blut hing.

Langsam ließ er den aufmerksamen Blick über den goldenen Sand vor sich gleiten und sog jede noch so kleine Bewegung gierig mit seinen wunderschönen Augen in sich auf.

Er hatte den Körper eines schwarzen Panthers, aber in ihm schlummerte der Geist und der Verstand eines Menschen.

Gelassen fuhr er sich mit der nassen Pfote über den Kopf, um diese Stelle zu reinigen, an die er mit seiner Zunge nicht herankam.

Oft schon hatte er es bei anderen Katzen beobachtet und die Eleganz bewundert, mit der sie diese Bewegungen ausführen konnten.

Als er den Kopf drehte fing sich das Licht der untergehenden Sonne in einem der beiden kleinen Amethyste, die den schwarzen Anhänger zierten, welcher um seinen Hals lag.

Der Panther legte anmutig den dünnen Schwanz neben seinen Körper, nur um ihn anschließend wieder von dem breiten Ast baumeln zu lassen, weil das die Hitze etwas verringerte.

Die riesige Raubkatze leckte sich über die Lefzen und stieß eine Art Seufzer aus.

Für die Hitze der ewigen Wüsten waren das dichte schwarze Fell und die riesigen Tatzen einfach nicht geeignet, obwohl die große Akazie an dieser schönen Oase einen angenehmen Schatten und damit eine willkommene Abkühlung lieferte.

Der Panther wetzte die gebogenen Krallen in einer typischen Katzenbewegung an dem Baumstamm, an dem er heraufgeklettert war und streckte seine Glieder, bis er sich von seiner abendlichen Ruhepause erholt hatte.

Er wusste, dass er bei Tagesanbruch mit einem Schiff aus diesem Königreich verschwinden würde und er wusste nicht, wann oder ob er überhaupt zurückkommen würde.

Er drehte den gewaltigen Kopf einmal nach rechts, dann einmal nach links, um sich auf das anstehende Ereignis vorzubereiten.

Er hatte keine Angst.

Mit einer Bewegung, die fließender war als die Wellen im Meer, die er die nächsten drei Wochen wie treue Begleiter immer um sich haben würde, sprang der Panther von dem schattigen Ast auf den goldenen Sand unter sich.

Bis zum Hafen, an dem das Schiff ablegen würde, war es von der Mitte der Wüste mindestens eine einwöchige Reise, selbst wenn er sich beeilte.

Der schwarze Panther stieß ein Fauchen aus, das all die schlafenden Vögel um die Oase herum aufschreckte.

Mit ihnen erhob sich ein kleiner Turmfalke und machte sich auf den Weg in Richtung Meer.

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