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  Es war ein Horrorszenario

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  Es war ein Horrorszenario.

Die Statue stieß ein Zischen aus, das mich stark zusammenzucken ließ und mir einen kalten Schauder über den Rücken jagte, der dank der feurigen Hitze auf dem Marktplatz nicht lange anhielt.

Schweiß trat auf meine Schläfen, sammelte sich dort und an allen anderen Stellen meines Körpers.

Auch meine Hände wurden schwitzig und ich musste mich bemühen, das Schwert an meiner Seite überhaupt aus seiner Scheide zu ziehen, so nass waren meine Handflächen.

Ich taumelte einen Schritt rückwärts, die Augen in dem ganzen Schock weit aufgerissen und auf die leeren Augenhöhlen der zehn Meter hohen Frau vor mir gerichtet, in denen die rubinroten Flammen nur so funkelten.

Die rasiermesserscharfen Zähne glitzerten teuflisch im goldenen Licht der Straßenlaternen und dem roten Schein der flackernden Flammen, die sich nun von den Haaren der Frau auf eine der Baracken ausbreiteten.

Ira zischte und ich hörte ein Lachen, das nicht aus dieser Welt stammen konnten.

Es war ein Lachen, das sich durch meine Haut, mein Blut, meine Muskeln fraß und mich dort traf, wo es am meisten Schmerz verursachte.

Ein Lachen, das meine Knochen abwetzte wie ein Schleifstein, der nicht aufhörte, sich zu drehen, der kein Erbarmen zeigte und schliff, bis nichts mehr von meinen zerbrechlichen Knochen übrig war.

Ich zitterte so heftig, dass ich meine Gedanken auf nichts anderes fokussieren konnte als auf meine Muskeln und meine Gelenke. Sie mussten mir wieder gehorchen, mussten aus ihrer Schockstarre erwachen, sonst wäre alles umsonst, alles zu spät.

Ich atmete schwer, als mein Kopf begann, stechend zu schmerzen und sich ein seltsamer Druck auf meinen Rippen aufbaute, den ich so noch nie gespürt hatte.

Rauch drang mir in die Nase und ich musste husten, aber ich konnte nicht, weil mein Kopf immer noch von dem Anblick vor mir lahmgelegt und mein Körper zu sehr mit herumstehen beschäftigt war, als dass er von alleine hätte handeln können.

Ich wusste nicht, wo ich war oder was ich hier tat.

Für einen kleinen, schockierenden Augenblick wusste ich nicht einmal, ob ich noch atmete, ob ich noch lebte.

Da war nur dieser Schock, der mich getroffen hatte, sobald ich die Augen der Frau, der Kreatur vor mir gesehen hatte.

Dieser Schock, den ich nicht abschütteln konnte, egal was ich versuchte, egal wie sehr ich kämpfte.

Meine Glieder fühlten sich an wie gelähmt, wie vereist und teil eines anderen Körpers, über den ich keinerlei Kontrolle hatte.

Ich konnte nichts machen.

Ich konnte absolut nichts machen, außer meinem Körper zu folgen, die Schritte zu machen, die mich rückwärts lenkten und schließlich auf eine der schmalen Gassen zu, die vom Marktplatz wegführten.

MIRROR ~ what you really fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt