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  Ich schluckte Wasser

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Ich schluckte Wasser.

Der ekelhafte Geschmack in meinem Mund ließ mich würgen, brachte mich zum Husten, wodurch nur noch mehr Flüssigkeit in meinen Mund und meine Luftröhre strömte.

Ich schluckte nicht nur Wasser.

Die Exodis war ein dreckiger, brauner Fluss, der in einem Bett aus Schlamm und Erde lag, in dem vermutlich über drei Millionen verschiedene Bakterien wohnten und der als inoffizieller öffentlicher Mülleimer für die Stadtbewohner von Eyelas diente.

Ich schluckte Dreck und vermutlich auch diverse Fäkalien, wenn man der Farbe des Wassers Beachtung schenkte.

Irgendeine widerliche Mischung aus Braun, Grau und Gelb.

Ich hustete wieder, was nur dazu führte, dass ich erneut würgen musste, um mich davon abzuhalten, in den Fluten zu ertrinken.

Ich strampelte mit Händen und Füßen, versuchte irgendwie zu schwimmen, obwohl die Strömung der Exodis mich mitriss, mich unter die Wasseroberfläche zog, bis ich kaum noch Luft bekam.

Ich passte meine Bewegungen an die Strömung an, um zumindest irgendwie über Wasser bleiben zu können.

Ich hatte Dreck in den Ohren, in der Nase, in den Augen.

Meine Sicht war von Erde und Wasser getrübt und der einzige Sinn, auf den ich mich noch verlassen konnte, war mein Tastgefühl.

Ich erreichte mit den Füßen nicht den Boden tief unter mir, konnte mich mit den Händen nicht an einem Ufer festhalten, da beide Seiten zu weit entfernt waren, um auch nur an Hilfe von dort zu denken.

Die Masse des Wassers drückte mich nach unten, erschwerte meine Bewegungen, ließ meinen Körper schlaff werden wie Gummi, trübte meine Wahrnehmung bis ins Unendliche.

Bald schon erkannte ich am Rand meines verschwommenen Sichtfelds weiße Punkte, die die anstehende Ohnmacht ankündigten wie blinkende Warnschilder.

Ich musste aus diesem Fluss, bevor ich ohnmächtig wurde und in den endlosen Fluten, dem unbarmherzigen Reißen ertrank.

Ich konnte nicht den Wald, die Wölfe, den Sprung aus dem Fenster überlebt haben, um jetzt hier zu ertrinken.

Merilla und meine Eltern konnten nicht gestorben sein, nur damit ich jetzt hier in den Fluten ertrank.

Ich musste weg von hier, weg aus dem Fluss, weg aus diesem verdammten Königreich.

Mit aller Kraft, die ich nach diesem schrecklichen, schicksalhaften Abend noch in mir hatte, bewegte ich meine Füße, meine Hände, meinen gesamten Körper im Einklang mit den Wellen, um irgendetwas zu fassen zu bekommen.

MIRROR ~ what you really fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt