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  Ich stand vor einer Hütte

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  Ich stand vor einer Hütte.

Es war fast zu einfach gewesen, meine Wellen, meine Magie auszustrecken und diesen hässlichen, giftgrünen Kern aufzuspüren, ihm zu folgen, bis ich hier stand, vor dieser kleinen, unscheinbaren Hütte im Wald.

Das Pulsieren seiner Macht war stark, jagte mir einen Schauder über den Rücken und ließ meine Übertragungsmagie schmerzerfüllt zischen, als die Wellen von seinem giftigen Talent verätzt wurden.

Daher rief ich sie schließlich zurück, verstaute das magentafarbene Licht in meinem Herzen, verbarg die Energie und die Kraft unter meiner Haut, sodass nichts mehr leuchtete, schimmerte oder pulsierte.

In diesem Moment war ich nicht mehr Aria, die unglaublich starke Meisterin, sondern wieder einfach Aria, das Mädchen mit dem ungewöhnlichen Talent.

Ich war schwach, fühlte mich verletzlich und hieß die wiederkehrende Furcht willkommen, die sich in meiner Brust breit machte, sobald ich die Hütte genauer betrachtete.

Meine Kehle schnürte sich zu und all meine Haare standen zu Berge.

Auf den ersten Blick war es nur ein einfaches kleines Häuschen aus Holz, das hier mitten im Wald, vor der ganzen Welt verborgen erbaut worden war.

Wenn man einmal von der Tatsache absah, dass kein einziger Weg hierher führte und man die Hütte deshalb nur durch das Dickicht erreichen konnte, durch welches ich mich soeben gekämpft hatte, war es eigentlich wirklich ganz normal.

Aber es hatte etwas an sich, dieses Haus. Etwas Gruseliges. 

Eine hässliche, dunkle Aura, die nicht nur von dem Kern aus grüner Macht in seinem Inneren auszugehen schien.

Die Bretter, die das Fenster vernagelten.

Das dunkle Holz, in das hässliche Gesichter, riesige Krallen und scharfe Zähne geschnitzt worden waren.

Die einzige Tür, die im Gegensatz zur restlichen Hütte aus massivem Eisen bestand.

Ich schluckte, um die Trockenheit in meinem Hals loszuwerden.

Schließlich wiederholte ich den Versuch, als der erste kläglich scheiterte.

Erneut vergeblich.

Die Blätter der Bäume raschelten leicht, entweder aufgrund des Windes oder der Waldbewohner, die sich einen Unterschlupf vor dem anstehenden Sturm suchten.

Ein Sturm, der nicht nur aus Regen, Donner und Blitzen bestand.

Als ich einen Schritt auf die kleine Hütte zu machte, raschelte es zu meinen Füßen.

Ich blickte nicht nach unten, als es knackte.

Das Geräusch erinnerte mich viel zu sehr an das Brechen meiner eigenen Knochen.

Ein weiterer Schritt. Ein weiterer Atemzug. Ein weiterer Herzschlag.

Die Angst in mir wurde größer, wuchs fast ins Unendliche und ließ mich zittern.

MIRROR ~ what you really fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt