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  „Bist du hier, um mich umzubringen?"

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  „Bist du hier, um mich umzubringen?"

Die Frau lehnte sich auf dem Sofa lässig zurück und legte ihre schlanken, durchtrainierten Beine auf den kleinen Tisch aus schwarz lackiertem Holz. Sie kreuzte die Füße an den Knöcheln, was bewirkte, dass die schwarze Cargohose, die sie trug, leicht nach oben rutschte und mir einen kurzen Blick auf die vielen Narben an ihren Beinen ermöglichte.

„Wie wäre es denn mit einem Drink?", fragte sie, ohne meine Frage zu beantworten. „Irgendetwas Starkes, bitte."

Mein Gesichtsausdruck gefror, als ich ihr den Rücken zuwandte und so entspannt wie möglich zu dem kleinen Eckschränkchen schlenderte, in dem sich diverse alkoholische Getränke stapelten.

Natürlich hätte ich ihre Bitte einfach ablehnen können, aber das wagte ich nicht.

Erstens, weil ich wusste, dass das für mich nicht gut ausgehen würde.

Und zweitens, weil meine verdammte Neugier dafür sorgte, dass ich wissen wollte, wieso sie hier war. In meiner Suite, in meinem Palast.

„Brandy?", fragte ich über meine Schulter.

„Vodka klingt gut", erwiderte sie nur.

Ich verdrehte die Augen, griff aber nach der durchsichtigen Glasflasche mit dem verzierten Verschluss.

Anschließend ging ich mit möglichst ruhigem Herzschlag in die kleine Küche, die sich mein Eigen nannte, und holte zwei Gläser hervor, in die ich den Alkohol goss.

Danach schlenderte ich mit etwas künstlichem Hüftschwung zurück ins Wohnzimmer und reichte der Frau auf meinem Sofa eines der Gläser. Sie lächelte mich katzenhaft an.

„Also dann", murmelte sie. „Zum Wohl."

Ich hob mein Glas und stieß mit ihr an. Ich konnte nur hoffen, dass das versprochene „Wohl" auch noch anhielt, bis sie wieder verschwunden war.

„Zum Wohl", sagte ich, meine Stimme ruhig und viel entspannter als mein Herzschlag, der trotz aller Bemühungen raste.

Ich hob das Glas an die Lippen und nahm einen Schluck. Die kühle Flüssigkeit glitt meinen Rachen hinunter und verursachte dort ein vertrautes Brennen.

In meinem Magen breitete sich angenehme Hitze aus und ich atmete sofort ruhiger.

Schließlich stellte ich das Glas ab und richtete meinen Blick auf die Frau mir gegenüber.

Sie hatte das ganze Glas leergetrunken, bevor ich auch nur blinzeln konnte, und stellte es nun leer auf den Tisch neben mein volles.

Dann lehnte sie sich zurück und verschränkte die zarten, aber tödlichen Hände hinter dem Kopf. 

Sie lächelte. Wartete.

Nach gut einer Minute drückte die Stille so heftig auf meine Schultern, dass ich mich fragte, wie lange ich noch still sitzen konnte.

MIRROR ~ what you really fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt