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  Chandra brauchte eine ganze schreckliche Minute, bis sie es auch nur schaffte zu zittern

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  Chandra brauchte eine ganze schreckliche Minute, bis sie es auch nur schaffte zu zittern.

Kaya stand die ganze Zeit nur breit lächelnd da und musterte ihre Schwester.

Ich nutzte die Zeit, um all mein Hintergrundwissen über die gemeinsame Geschichte der beiden Schwestern zu sammeln und zu sortieren.

Wie hatte ich nur so blind sein können?

Ich hatte weder Chandra noch Kaya in letzter Zeit selten gesehen und mir war nicht aufgefallen, dass sie einander quasi wie aus dem Gesicht geschnitten waren.

Dieselbe Nase, auch wenn die von Chandra gerade war und Kayas ein kleines bisschen schief. Dieselbe Hautfarbe. Dieselben vollen Lippen.

Und dieselben goldenen Sprenkel in den Augen.

Vielleicht hatte ich diese Tatsache bei Kaya verdrängt, weil ihre Schwester so viele davon besaß, dass die ganzen Augen golden schimmerten, während bei Kaya die anderen Farben dominierten.

Plötzlich kam ich mir unglaublich dumm vor.

Ich hatte Chalency O'Brian in dieser Zeitschleife sogar gesehen und mir war nicht aufgefallen, dass sie aussah wie die Assassinin, die mich in der Gegenwart heimsuchte.

Ich hatte ihre Augen einmal golden, ein anderes mal silbern und ein drittes mal violett funkeln sehen, wie Kayas graue Augen mit den zweifarbigen Highlights.

Tupfen aus Gold und Violett.

Seltsamerweise ergab plötzlich alles einen Sinn.

Chalency hatte fast zwei Jahre lang auf den Straßen von Cyltis gelebt, wo sie eine Ausbildung zur Assassinin absolviert hatte, genau wie Kaya.

Anschließend hatte sie Chandras Liebhaber getötet, weil er in ihren Augen die Schuld an allem trug und sie einen anderen Sündenbock gebraucht hatte als sich selbst.

Ich hatte gesehen, wie Chalency Chandras Macht einfach in Luft auflösen konnte... und ich hatte gesehen, wie Kaya sich selbst einfach in Luft auflösen konnte.

Es musste beides zu ihrer Magie gehören.

Als ihre große Schwester Chalency schließlich aus dem Fenster gestoßen hatte, war sie nie bei den spitzen Felsen unten angekommen.

In ihren Jahren auf der Straße hatte sie ganz einfach lernen können, ein Geist zu werden und war dank dieser heute perfektionierten Fähigkeit vor dem Aufprall aus der Existenz verschwunden...

Es war einfach zu schrecklich, um wahr zu sein.

Anschließend war Chalency wohl von Scyvrar nach Iliris gereist und hatte sich dem erstbesten Königshof angeschlossen, der ihr in den Sinn gekommen war.

Synth.

Es musste ein zu leichtes Spiel für sie gewesen sein, sich einen neuen Namen zu verschaffen und ihre psychopathische Ader als legendäre Assassinin endlich frei ausleben zu können.

MIRROR ~ what you really fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt