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Bumm!

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Bumm!

Ich runzelte die Stirn.

Das Geräusch klang, als wäre es weit entfernt, aber ich war mir sicher, dass ich etwas gehört hatte.

Ich sah Calin an und wusste sofort, dass auch er das Geräusch eindeutig vernommen hatte.

Es war ihm deutlich an der Haltung abzusehen, den verwirrten Ausdruck in seinen Augen mal außer Acht gelassen.

„Hast du das gehört?", wollte er im selben Moment wissen, als ich fragte: „Was war das?"

Unter normalen Umständen hätte ich vielleicht gelacht.

Aber in diesem Moment konnte ich nichts anderes tun, als mir unerträgliche Sorgen zu machen, die sich in meinen Magen und mein Herz bohrten, bis es schmerzte.

Calin zuckte in einer stummen Antwort die Achseln. „Vielleicht ist irgendjemandem etwas auf den Boden gefallen? Ich meine, bei uns in Minidiae ist es nicht unwahrscheinlich, dass ein Küchenjunge einen Topf fallen lässt."

Minidiae war der Palast, in dem die cyltische Königsfamilie lebte. Er stand im Herzen von Methildrae, der Hauptstadt des Inselreichs, welche auf der südlichsten Insel Scyvrars befindlich war.

„Und das macht so einen Lärm? Ich glaube kaum", entgegnete ich, wobei ich die Angst und die Sorgen nicht aus meiner Stimme heraushalten konnte.

In Zeiten wie diesen – Zeiten des Krieges und Zeiten der Albträume – war es nie gut, einen unergründlichen Lärm auf einen heruntergefallenen Topf in irgendeiner Küche zu schieben.

Vor allem nicht, wenn erst wenige Tage zuvor ein mörderischer Clown hier aufgetaucht war und die Person, die den Clown geschickt hatte, vor einer weiteren Attacke nicht zurückschrecken würde. Niemals.

„Es gibt mit Sicherheit eine logische Erklärung für all das hier", versuchte Calin mich zu beruhigen.

Erfolglos.

Die Dornen und Stacheln, die wie heiße Nadeln in meine Adern zu stechen schienen, ließen nicht zu, dass ich das Geräusch einfach als Zufall abtat.

Ich hatte schon vor langer Zeit aufgehört, an Zufälle zu glauben.

Ich wollte gerade den Mund aufmachen, um ihm zu erklären, dass diese „logische Erklärung", wie er sie genannt hatte, mit Sicherheit nichts Gutes war, aber das musste ich nicht.

Bumm! Bumm!

Es knallte zwei weitere Male, diesmal deutlich näher als vor wenigen Minuten. 

Was ging hier nur vor?

„Wir müssen nachsehen, was da los ist", sagte ich nur, während ich schon den Raum verließ und in den Flur trat, Calin dicht hinter mir.

„Ich bin bei dir", murmelte er, in seiner Stimme ebenfalls eine Anspannung, die von Sorgen und Unwissen gespickt war.

MIRROR ~ what you really fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt