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  Ich war mir sicher, dass ich träumte

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  Ich war mir sicher, dass ich träumte.

Ein Albtraum.

Ich wollte aufwachen, doch ich konnte nicht.

Weil ich nicht träumte.

So absurd die Situation sich auch anfühlte, sie war real.

Jasmine, die hinter mir anfing, herzzerreißende Geräusche von sich zu geben. Die schwarzen Kreaturen, die sich aufrichteten und ihre Köpfe in unsere Richtung drehten. Der seltsame Mann, der die Türe aufgestoßen hatte.

Ich wusste, dass alles real war.

Ein Albtraum.

Ein realer Albtraum.

Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber das war genug Zeit. 

Sobald der Pfiff verstummt war, stürzten sich die Styryo-Dämonen auf die Wachen, Kellner und Adeligen.

Sie hatten nur einen Gedanken im Sinn. Töten.

Hinter mir wurden die angsterfüllten Schreie lauter. Meine Brust zog sich zusammen.

Ich stand nur da und sah zu, wie meine Freundin ein schweres Trauma erlitt und die Leute, die ich eigentlich beschützen sollte, von gruseligen Monstern attackiert wurden. Unfähig mich zu bewegen.

Schuldgefühle schnürten mir die Luft ab, weil ich genau wusste, dass das alles nur meinetwegen passierte. Nur meinetwegen.

Ich wollte mich zusammenrollen und in einer Ecke so lange weinen, bis mir schlecht wurde oder ich in Ohnmacht fiel.

Aber ich musste jetzt stark sein.

Ich hatte es zwar nicht ausgesprochen, aber dennoch hatte ich Jasmine ein Versprechen gegeben. 

Ich hatte mir selbst ein Versprechen gegeben.

Die Schattenmagierin würde nicht noch länger meinetwegen leiden.

Und es gab nur einen Weg, das zu erreichen. Den Mann töten.

Naja, eigentlich war Mann der falsche Ausdruck, um ihn zu beschreiben.

Es war zwar definitiv ein Mensch, aber es lag nichts in seinen Bewegungen, kein Funke in seinen Augen, keine Gefühlsregung in seinem Gesicht, das ihn auch nur annähernd menschlich erscheinen ließ.

Wer war das nur?

Und wieso reagierte Jasmine so heftig auf seine Präsenz? War da irgendetwas vorgefallen zwischen ihr und... diesem Mann?

Ich konnte zwar gut verstehen, dass der Kerl mehr als angsteinflößend sein konnte, aber so schrecklich war es eigentlich nicht.

Er war schließlich nur ein einfacher Zirkusclown.

Doch ich sollte vermutlich nicht hinterfragen, wieso meine Freundin Angst vor einem Clown hatte, wo sie doch selbst so viele Schlachten geschlagen hatte, so viele Horrorszenarien gesehen ohne mit der Wimper zu zucken, so viele Leichen und Monster einfach belächelt.

MIRROR ~ what you really fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt