„Da sind sie ja!"
„Prom King und Queen!"
„Nochmal Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden!"
Chrissy und Jason begrüßten uns liebevoll, als Billy und ich aus seinem Auto stiegen. Fröhlich umarmte Chrissy mich und ich drückte mich fest an sie. Als wir voneinander abließen, strahlte sie mich an. Chrissy hatte so ziemlich die schönste Ausstrahlung, die ich je gesehen hatte. Ich fühlte mich, als könnte ich alles schaffen, wenn sie dabei war. Sie war immer positiv, offen, liebevoll und hilfsbereit. Und jetzt, da ich ihr Lächeln sehen konnte, verzauberte sie mich nur noch mehr. Chrissy hatte ein wunderschönes, breites Lächeln, beinahe leuchtende grüne Augen und ihre roten Haare trug sie immer im Pferdeschwanz mit einem sanften Pony und Schleife am Zopf. Sie und Jason waren das perfekte Paar, denn auch er sah makellos aus. Er sah aus wie der nette Junge von nebenan mit seinem perfekten Lächeln und sportlichen Körperbau. Deswegen wunderte es mich, dass Billy und ich Abschlussball König und Königin geworden sind.
Chrissy und ich gingen, Arm in Arm eingehakt, über den Parkplatz voraus und für einen Augenblick war sie auffallend ruhig. Nachdenklich sah sie in die Leere und schien ihre Gedanken erst sammeln zu müssen.
„Dottie.", begann sie schließlich und räusperte sich. Ihre grünen Augen sahen in die meinen und sie grinste. Ich wusste, was kommen würde und sie wusste ganz genau, was ich antworten würde.
„Nein!", sagte ich sofort. „Kommt nicht infrage!"
Chrissy kicherte und sah mich flehend an. „Bitte, bitte, bitte!"
„N-E-I-N. Nein."
„Versuch es doch zumindest! Du bist ein Naturtalent!"
Ich seufzte laut. „Chrissy..."
„Außerdem hast du mir erzählt, dass du schon einmal ein Cheerleader warst, also wo liegt das Problem?", argumentierte sie und ich musste zugeben, dass sie theoretisch recht hatte. Cheerleading hatte mir wirklich Spaß gemacht und es gab tatsächlich nichts, was dagegen sprach... bis auf meinen Stolz. Meine gesamte Beziehung mit Billy war schon Klischee genug. Es begann mit einer Wette, wir konnten uns nicht sonderlich leiden, er war Sportler und gutaussehend, ich war blind und meist ein Außenseiter, wir verlieben uns plötzlich doch, werden beliebt und zu Abschlussball König und Königin gewählt und jetzt sollte ich auch noch dem Cheerleading Team beitreten? Geht's noch?
Hartnäckig schüttelte ich den Kopf. „Chrissy ich..."
„Ich mach dir einen Vorschlag."
Ich horchte auf und sah Chrissy wieder an. Sie seufzte und lächelte.
„Das Schuljahr ist so gut wie vorbei, also lohnt es sich jetzt sowieso nicht mehr, aber... Versuch doch nach den Sommerferien zumindest an den Try-Outs teilzunehmen. Außerdem hast du im Sommer somit genügend Bedenkzeit."
Ich musste grinsen und seufzte geschlagen. „Ja... Gut, meinetwegen."
Chrissy klatschte in die Hände und hüpfte auf der Stelle.
„Aber! Ich werde es mir noch überlegen, das ist kein Versprechen!"
Sie nickte heftig und lachte. Sie steckte mich damit an und zusammen betraten wir das Schulgebäude. Das Gewusel war heute noch schlimmer als sonst, da sich nun alle zum ersten Mal wiedersahen, nach dem Abschlussball am Samstag. An diesem Abend war so viel passiert und natürlich musste der neuste Klatsch und Tratsch sofort verbreitet werden. Gleichgültig liefen Chrissy und ich an all dem Getuschel vorbei. Von Zeit zu Zeit gratulierten mir ein paar Mitschüler zu meinem offiziellen „Status" als Abschlussball Königin, beziehungsweise „Prom Queen". Mittlerweile war mein von ihnen gegebener Spitzname „Psychic Witch" keine Beleidigung mehr, sondern ein Titel, der erstrebenswert zu sein schien. Die High School war seltsam und all das entwickelte sich schneller, als ich gucken konnte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich war mir ziemlich sicher, dass all das nur geschah, weil ich mit Billy zusammen und mit Chrissy und Jason befreundet war, ansonsten wäre ich ein Freak geblieben. Jedoch wollte ich mich nicht über diese Veränderungen beklagen, da es mir so um Einiges besser ging, als zuvor. Was die ganze Situation jedoch noch besser machte, war Staceys Reaktion, als sie sah wie Billy und ich gekrönt wurden. Wenn Blicke töten könnten. Schon seitdem ich mit Billy zusammen war, hörte ich sie mit ihren Lästerschwestern tuscheln, doch seitdem ich sehen konnte, wurde mir bewusst, wie angefressen sie wirklich war. Und ich habe es geliebt. Das war dafür, dass du mir ein Bein stellen wolltest, Stacey! Selbstzufrieden lief ich mit Chrissy an meiner Seite an Stacey vorbei und zwinkerte ihr zu. Sie verzog nur das Gesicht und musterte mich von oben bis unten. Chrissy und ich grinsten uns an und gingen gut gelaunt weiter.
Mit einem Mal riss mich eine Hand auf meiner linken Schulter aus den Gedanken. Es war Alex, die sich ebenfalls einhakte und uns von nun an Gesellschaft leistete.
„Na, Prom Queen? Wie fühlt es sich an?", fragte Alex schließlich und grinste mich an. Chrissy, auf meiner anderen Seite, grinste ebenfalls.
„Fühlt sich besser an, als Psychic Witch, um ehrlich zu sein."
„Das glaube ich dir sofort."
„Und, Alex? Auf welche Uni wirst du nun gehen? Hast du dich schon entschieden?", fragte Chrissy neugierig.
Alex schnaubte belustigt und räusperte sich. „Es hat wirklich lange gedauert, bis ich mich entscheiden konnte, aber die NYU bietet genau das an, was ich machen möchte. Sie ist vielleicht weit weg, aber lieber so, als dass ich meine Träume nicht verwirklichen kann."
„Und was genau möchtest du studieren?"
„Archäologie zusammen mit Biologie und Ägyptologie. Und Betsy wird tatsächlich Astronomie und Physik studieren!"
Beeindruckt zog Chrissy die Augenbrauen hoch. Noch eine Weile unterhielten sie sich über die NYU, wo Alex und Betsy wohnen würden und ihre Studiengänge, doch ich hatte schon längst abgeschaltet. Natürlich freute ich mich für Alex und Betsy, dass sie ihre Träume verwirklichen konnten, schließlich hatten sie so hart dafür gearbeitet. Nichts wollte ich mehr, als dass die beiden, besonders Alex, glücklich werden. Doch graute es mir vor dem Tag, an dem ich mich von Alex verabschieden musste. Ich wollte sie einfach nicht gehen lassen, schließlich war sie diejenige, die mir stets Halt gab und mich immer unterstützte. Klar, mein Verhältnis zu Francesca war nun weitaus besser, als es zuvor war, jedoch mied sie mich so oft sie konnte und wollte partout nicht mit mir darüber reden, was zwischen uns vorgefallen war. Sie hatte sich nie für ihr Verhalten entschuldigt, geschweige denn versucht, reinen Tisch zu machen. Auch meine Versuche scheiterten, da sie sofort abblockte und somit habe ich es einfach sein lassen. Zumindest blieben mir noch Hailey und Gwendolyn, die kleinen Flummibälle. Doch niemand könnte jemals Alex ersetzen und es fiel mir schwer, loszulassen. Wir hatten nur noch diesen letzten Sommer zusammen und der würde unvergesslich werden.
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Ich bin Dottie || Billy & Eddie Stranger Things Fanfiction
FanfictionDottie hat tatsächlich Superkräfte, aber nur wenige wissen davon. Die meisten denken, ihre Superkraft sei zu laufen und sich zu verhalten wie jeder andere, obwohl sie blind ist. Aber nur ihre Freunde und ihre Familie wissen, was für Kräfte sie wirk...