𝓓𝓻𝓮𝓲

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𝓦𝓲𝓷𝓽𝓮𝓻

Ich spüre, wie meine Beine schlapper werden. Meine Lunge brannte und mein Mund trocknete aus. Am liebsten würde ich genau jetzt aufgeben und zu Boden fallen aber wenn ich das tue, haben sie mich. Mittlerweile war ich in einem Wald. Die lauten Stimmen, der Polizisten verfolgen mich und wurden nicht leiser. Mir werden viele Drohungen am Kopf geworfen aber ich reagierte nicht darauf. Wenn ich reden würde, würden sie wissen wo ich ungefähr wäre.

Als ich kurz, über meine Schulter schaue, falle ich über eine große Wurzel von einem Baum. Zischend krallte ich meine Finger in der Erde. Mit aller Kraft stemmte ich mich wieder auf meine Arme, doch ich knicke zurück. Verdammt!. Erneut versuche ich mein Glück aber ich war zu schwach. Ich hatte keine Kraft mehr. Also hieß es jetzt aufgeben? Nein, ich kann nicht aufgeben. Niemals. Mittlerweile spüre ich meine Beine kaum noch, weshalb es schwierig ist aufzustehen. Ich ließ die Erde zwischen meinen Fingern los und drücke mich erneut hoch.

Nun stehe ich mit wackligen Beinen und schaue nach hinten. Ich beobachte die Taschenlampen, die nach mir suchten. Anschließend lasse ich einen Seufzer aus meiner Kehle und machte einen Schritt nach vorne, um wieder zu rennen. Plötzlich schrie ich auf und mir wird ein Tuch vor meiner Nase gehalten. Langsam wurde mir schwindelig und alles um mich herum drehte sich. Ich versuche mich von dieser Person wegzudrücken, doch die Hände krallten sich in meiner Taille. Ist das jetzt mein Ende? 

Nach wenigen Sekunden wird alles um mich herum schwarz und ich fiel um. Das einzige was ich hörte, waren verschiedene tiefe Stimmen und ein heulender Motor.

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Qualvoll stöhnte ich auf und runzelte meine Stirn. Scheiße, alles an mir tut weh. Mein Kopf war im Nacken gelegt und meine Augen immer noch verschlossen. Doch ich entschied mich dazu, sie zu öffnen. Es war hell im Raum. Grelles Licht und graue Wände. Das einzige was im Raum stand ein Stuhl auf dem ich sitze. Was passiert hier? Wo bin ich?

Ich wollte meine Hände, über mein Gesicht fahren, bis ich merkte das ich sie nicht bewegen konnte. Langsam stieg in mir die Panik auf und mein Herz schlug schneller. Ich riss an meinen Handgelenken, doch sie lösen sich nicht. Fuck! Welcher Psycho hat mich entführt?!

Trotz nach einigen Minuten, löst sich das Seil an meinen Handgelenken nicht. Auf einmal ertönt ein schweres schieben und quietschen einer Metalltür. Meine Augen schweifen zu dieser Tür. Ich war fixiert darauf, wer diesen Raum betritt. Ein großer, breiter Mann. Sein Hemd ist schwarz und oben sind drei Knöpfe aufgeknöpft, sodass ich sein Tattoo an seiner Brust betrachten kann. Die Ärmel, des Hemdes waren hochgekrempelt und mir kommt plötzlich die Galle hoch. Denn als ich in sein Gesicht sehe, wurde ich mit kalten Augen bemustert. Graue, düstere Augen.

Er machte mir Angst, große Angst. Dieser Mann kommt einige Schritte auf mich zu und beugt sich zu mir hinunter. „Gut geschlafen?" grinste er breit und mir schoss sofort die Wut hoch. Dieses Arschloch hat mich betäubt! Am liebsten würde ich das grinsen aus seiner fiesen und glatten Visage rausschlagen. Meine Augen funkelten ihn vor Wut an. Anscheinend amüsiert ihn das und das lässt mich weiter in mir brodeln. „Das nehme ich dann mal als ein Nein" richtet er sich wieder auf. Er verschränkt seine Arme vor seiner harten Brust.

Als ich mein Blick hinter ihm schweifen lassen, erkenne ich zwei weitere Männer, die genauso attraktiv wie der vor mir war. Sie waren alle tätowiert und dennoch sahen sie alle unterschiedlich aus. Der rechte, der an der Tür steht hat stechend grüne Augen und dunkelblondes Haar. Er war ebenso groß und man erkennt, dass er viel trainiert. Seine Ausstrahlung war nicht so eiskalt, wie von dem der mich gerade dumm angegrinst hatte. Blondie hat ein dunkel blaues Hemd an und eine schwarze Hose. Sie alle haben eine schwarze Hose an.

Die Augen von dem anderen waren bedeutungslos kalt. Sie sind dunkel braun, dunkler als meine. Die Haare von ihm sind nicht gemacht und schwarz. Das weiße Hemd, schmeichelt sein Oberkörper. Er schenkte niemanden hier Beachtung und tippt nur auf seinen Telefon rum. Unfreundlich! Wird man schon entführt, dann wird man auch noch ignoriert. Null Sterne Bewertung.

Als ich wieder zu meinem gegenüber schaue, erkenne ich sein markantes Gesicht, das mich intensiv bemustert. Die Kühlen Augen starren in meine. Er verengt die Augen, was ich ihm nach tat. „Hast du Angst?" ertönte die tiefe und rauchige Stimme von ihm. „Nein" log ich. Innerlich sterbe ich vor Angst, aber die Genugtuung gebe ich ihm nicht. Blondie schmunzelte und schüttelt amüsiert seinen Kopf. „Falsche Antwort, La mia bella" blieb seine Miene hart und ausdruckslos.

Ich zucke unbekümmert meine Schultern. „Wer seid ihr und was soll ich hier?" sprach ich zickig. Es war mir egal, dass sie mir Angst machten. Ich will hier nicht sein. „Ich dulde keine frechen Bemerkungen, schonmal nicht von einer Frau" stützt er sich plötzlich an der Stuhl Lehne. Sein Gesicht nah an meinen. „Und ich keine frauenfeindlichen Sprüche" spuckte ich wütend in sein Gesicht. Er lachte rau auf und jagte somit einen dunklen Schauer, über meinen Rücken. „Ich habe euch zuvor noch nie gesehen, also was wollt ihr von mir?" ich spüre sein Atem an meinem Gesicht. Eine Mischung aus Minze und Frucht.

Seine Augen schauen irritiert in meine. „Du bist vorhin uns vor das Auto gesprungen und hast uns deine Mittelfinger gezeigt, die ich am liebsten abschneiden würde" drohte er mir mit rauer Stimme. Oh, das sind die? Warum nehmen die das denn so persönlich? Ich verdrehte meine Augen. „Dafür habt ihr mich entführt?" fragte ich belustigt. Was ein Kindergarten.

Der, der gerade noch auf seinen Handy getippt hatte, steckte sein Handy in die Hosentasche und kommt auf mich zu. „Hat man dir keine Manieren beigebracht, liebes? Wo waren deine Eltern, als du deine Erziehung bekommen solltest?" knurrte er boshaft in meinem Gesicht. Meine Augen weiteten sich und jetzt war ich mir unsicher, vor wem ich an meisten Angst hatte. „Tja, mein Vater ist abgehauen, nachdem ich geboren wurde und meine Mutter ist seit mein fünfzehntes Lebensjahr todkrank gewesen und ist heute gestorben, also keine Ahnung, wo sind denn meine Manieren? Anscheinend hast du ja auch keine" in mir sprudelt es nur vor Hass zu den dreien.

Noch nie hatte ich so schnell für jemanden empfunden, und es war reiner Hass gegenüber sie. Der Typ war plötzlich still und schaut mich nur misstrauisch an. „Na, hat es dir die Sprache verschlagen, ‚liebes'?" betonte ich den Spitzname an ihm besonders giftig. Er knirschte mit den Zähnen und ich stellte mich schon darauf ein, gleich seine Hand an meiner Wange zu spüren. Doch er läuft aus der Metalltür. Die anderen beiden, betrachten mich nicht mehr und folgen ihm. Und jetzt bin ich alleine in diesem unwillkommenen Raum.

The Dark NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt