𝓦𝓲𝓷𝓽𝓮𝓻
Spätestens jetzt merke ich, dass ich nicht mehr klar denken kann. Ich war angekettet und meine Arme, die immer noch nach oben hängen, schmerzten. Ich fror und war Müde. Als ich meine Beine bewegte, stöhnte ich schmerzerfüllt auf. Sie knacken und sind eiskalt. Mein Magen knurrte und mein Mund ist ausgetrocknet, was für mich hieß, dass ich seit Stunden vielleicht auch Tage hier drinnen bin. Von Mace habe ich seit einer Ewigkeit nichts mehr gehört, genau wie von den anderen nicht. Es ist so, als hätte man mich im Stich gelassen...
Ich schloss meine Augen, doch riss sie im selben Moment auf, als ich eine sanfte Stimme hörte. „Du bist so stark, mein Engel" eine Gestalt kommt auf mich zu. Ich sehe genau hin, bis ich ihr Gesicht erkennen konnte. „Mom?" hauchte ich und zog zu fest an den Ketten, was mich zischen ließ. Mom schaut noch oben und fuhr über die Ketten. „Mom, was machst du hier?" lächelte ich und rutschte auf meine Knie. Sie blickte mir in die Augen und neigt ihr Kopf zur Seite. „Du musst wegschauen" streift sie mein Haar zur Seite. Ich sehe sie verwirrt an. „Was meinst du, Mom?" meine Stimme wurde brüchiger und der sichtbare Atem, berührte meine kalte Nase.
„Er wird wieder aufhören" sofort kam mir dieses Szenario hoch und jetzt kommt mir der Gedanke wieder hoch, dass ich Rhysand angelogen hatte. Mein Vater war oft bei uns, auch wenn er nichts mit mir zutun haben wollte. Aber das zusagen, hätte mir wieder das Herz gebrochen. Ich wollte immer einen Vater. Einen Guten Vater. „Mom?" meine Augen vertiefen sich in ihre plötzlichen leblosen Augen. Sie sind eiskalt und trübe. „Du hättest Abtreiben sollen! Sie ist ein ekelhaftes Biest, welcher Vater wäre mit so etwas zufrieden?" brüllte Dad auf einmal. Mom drehte sich zu ihm und hält beschützerisch meine Hand und stellt sich vor mich. Dad hat einen Baseball schläger in der Hand.
Er kommt Mom näher, sowie auch mir. Seine Augen funkelten vor Wut und dringen in meine. „Du bist ein Nichtsnutz. Keiner wird dich jemals lieben können, außer deine tablettenabhängige Mutter! Du wärst tot erträglicher!" er schrie. Er schrie so laut, wie noch nie und Tränen kullerten meine Wangen entlang. Nein, bitte. Lass es aufhören. Plötzlich schubst er Mom beiseite und ich schrie nach ihr. Dad beugt sich zu mir runter. „Du und deine Mutter, ihr seid eine Schande die aufgeräumt werden muss. Ich werde es tun" er steht wieder auf und holte mit dem Schläger aus. Er traf mich, mehrmals. Es war nicht das erste mal, dass er mich schlug. Dad lässt mich oft leiden. „Derek!" schrie Moms zärtliche Stimme.
Wut geladen dreht er seinen Kopf zu ihr. „So ungeduldig, Schatz?" lachte er teuflisch und legt seinen Kopf in den Nacken. „Erst will ich dieses Gör fertig machen, dann bist du dran, Weib" als er seinen Satz beendet hatte, holte er wieder aus. Mein Körper schmerzte und ich war nicht fähig genug mich zu bewegen. Das einzige was ich spürte, waren meine nassen Wangen, die ich hatte da ich weinte und wimmerte vor schmerzen. Ich kann nicht mehr. Ich bin zu schwach. „Winter!" ertönt eine Stimme. Ich fühle die Wut meines Vaters auf mir. „Winter!" wurde die Stimme lauter. Mein Schluchzen kam erneut. Diese dunklen wütende Augen, die mich jedes Mal so ansahen, als wäre ich reines dreck. Als würde er mich nie gewollt haben.
„Winter!" die laute Stimme erreichte meine Ohren und ich schreckte auf. Meine Augen weit aufgerissen. Mein Puls war hochgeschossen. Ich blicke in grüne, leuchtende Augen. „Verdammt, Winter" Vincent packt nach meinem Gesicht und begutachtet mich. „Was haben sie mit dir gemacht?" hauchte er. Er schien von all dem nichts mitbekommen zu haben. „Wie lange bin ich hier?" war meine erste Frage und hörte, dass meine Kehle staubtrocken war. Er zuckte mit den Schultern. „Seit zehn Tage" antwortet jemand anderes, was mein Herz pulsieren lässt. Die Wut, der Hass gegenüber ihm, wurde größer. Er hat mich eingesperrt und mich dazu gebracht daran zu denken, wie zornig Dad immer war. Dad war ein Monster. Nein, Mace ist ein Monster!
Ich ignoriere ihn gekonnt, denn ich habe Angst. Mace hat mich zehn Tage alleine gelassen. Mich frieren, verhungern und verdursten lassen. Vincent schaut hinter seiner Schulter. Er spannte sich an. „Du Bastard, hast sie wirklich hier verrotten lassen?" Vincent steht auf und er schien soviel breiter auszusehen, als gerade eben. Mace zuckt gelassen die Schulter. „Ich wollte aber anscheinend ist sie noch nicht soweit" Mace Augen starren in meine. „Du wichser, was stimmt mit dir nicht?" Vincent stupst Mace auf die Brust.
„Merda, du siehst doch ihr geht es gut" er zeigt auf mich. Vincents Körper vibrierte. „Sie hat geschrieen, Mace" jetzt sehen mich alle Augenpaare an. Erst jetzt bemerkte ich, dass Rhysand am Türrahmen angelehnt ist. Seine Augen bohrten durch mich hindurch. „Wenn sie es nicht getan hätte, hätte ich euch wahrscheinlich noch geglaubt" meine Augenbrauen zog ich zusammen und wollte fragen, was er meinte. Doch Mace erklärte es mir schon. „Ich sagte, dass ich dich gehen lassen habe. Aber stimmt anscheinend nicht, was für ein Pech. Schade und jetzt kommt, sodass sie weiter vor sich halluzinieren kann" rollte Mace die Augen und hat anscheinend Probleme mit der Geduld.
Vincent schüttelt den Kopf. Er kommt auf mich zu und fummelt an den Ketten herum. „Vince, was soll die scheiße?" tritt Rhysand näher und hält ihn kurz davon ab. Vincent schubst ihn weg und sieht ihn dunkel an. „Bist du schwach geworden, Kumpel? Du kennst sie nicht" lachte Mace laut und brachte meine vorherigen Kopfschmerzen zum erscheinen. Vincent hielt inne. „Glaub mir, wenn ich sage, dass ich sie besser kenne, als es erlaubt wäre" aus einen unerklärlichen Grund, wusste ich das er nicht log. Stalkt er mich? Das wäre nämlich echt gruselig.
„Gott, Vincent" knurrte Rhysand und schlug seine flache Hand auf seiner Stirn. Am liebsten hätte ich etwas dazu kommentiert aber meine Stimme war nicht fähig zu sprechen und wenn, wüsste ich nicht was ich antworten sollte. „Ich nehme sie mit nach oben, mir egal, was ihr wollt" brummte Vince und ließ eine schwere Metallkette von meinem Handgelenk fallen. Ich keuchte auf, als mein Arm fiel. Ich hatte kein Gefühl mehr in meinen Armen, dass bemerkte ich ebenfalls nochmal als mein zweiter Arm fiel. Vincents Hände legten sich an meinem Körper und er sieht mich innig an, während er mich anlächelte und ich daran dachte, dass er ein schönes Lächeln hat.
Er wollte mich gerade hochheben, als Mace dazwischen kommt. „Scheiße, lass mich es machen" fauchte er und griff nach meinem Arm, doch um zu laufen hatte ich keine Kraft, weshalb er mich hochhob, als wären wir frisch verheiratet. „Ach, nun doch?" sprach Vincent und drohte ihm mit seinem Blick. „Lass gut sein, Vincent" verdrehte Mace die Augen und lief mit mir aus dem Keller. Seine Augen waren gerade aus gerichtet und ich erwischte mich dabei, wie ich ihn ansah. Ich betrachte seinen Kiefer, der gefährlich mahlte. „Warum machst du es mir so schwer?" hauchte er rau. Ich wusste nicht was er meinte und das sah er deutlich in meinem Gesicht, als er zu mir blickte. „Hättest du nicht geschrieen, hätte ich es wahrscheinlich geschafft dich alleine sterben zu lassen" er legt mich auf etwas warmen und setzte sich neben mich.
Mir wurde eine decke gebracht und auf mich ausgebreitet. Mace sitzt breitbeinig neben mich. Ich schenke ihm keine Beachtung und konzentrierte mich auf die Wärme, die mein Körper endlich nach Tagen wieder spürte. „Mace?" wisperte ich nach einigen Minuten. Sein Gesicht schweift zu mir und irgendwas wirkte anders in seinem Gesicht. „Ist es so wichtig für dich, mich umbringen zu wollen?" er atmete tief ein und schloss für einen Moment die Augen.
„Mehr als du denkst, La mia bella" sprach er.
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The Dark Night
RomanceMace & Winter »Mein Psychopath« Winter lebt in armen Verhältnissen, was sie dazu brachte die ein oder anderen Dinge zu klauen. Sie weiß, dass es falsch ist aber was sollte sie anderes tun? Mace dagegen, schwimmt in Geld. Doch auch er hat seine Fehl...