[1 - Ankunft]

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Auf Befehl des Feudalherren wurde Nori Miyamoto mit drei Begleitern entsandt, um den ewigen Konflikt zwischen Senju und Uchiha - koste es, was es wolle - zu beenden.

Im Senju-Clan herrscht an diesem Morgen reges Treiben, schließlich erwarten sie nicht jeden Tag Gesandte des Feudalherren. Sogar für einen der stärksten Clans des Feuerreiches ist dies ein besonderes Ereignis, denn sie können sich zwar mit jedem anderen Clan messen, aber falls man es sich mit dem Feudalherren verspasst, hat man bald eine ganze Armee als Gegner. Noch schlimmer, die meisten Clans - wie auch die Senju - haben seit Jahrhunderten ein Abkommen mit der Herrscherfamilie. Dieses zu brechen wäre wie sich mit allen Clans des Reiches auf einmal anzulegen.

Und da in dem offiziellen Schreiben kein expliziter Grund für diesen Besuch genannt wurde, musste für alle Eventualitäten vorgesorgt werden.

Während Hashirama ziemlich aufgeregt über diesen Besuch ist und auf ein nettes Plauderstündchen hofft, zweifelt Tobirama an diesem Schreiben.

Um die Echtheit macht er sich gar keine Sorgen, mehr um die tiefere Bedeutung.
Der Feudalherr würde niemanden schicken, wenn es nicht etwas wichtiges gäbe, dass seine Aufmerksamkeit weckt. Nur ist seines Wissensstandes nach in letzter Zeit nichts erwähnenswertes geschehen.

Was also hat er verpasst?
Bahnt sich ein Krieg mit einem der anderen Reiche an oder mischt sich der Feudalherr doch nur aus Eigeninteresse in ihre Clan-Angelegenheiten ein? Zuvor ist so etwas zwar noch nie vorgekommen, doch Tobirama lässt das Gefühl nicht los, dass sie ein Problem erwartet.

"Sie sind da, Bruder.", teilt Tobirama dem Oberhaupt der Senju mit als er die starken Chakren spürt, die sich ihnen mit hohem Tempo nähern. Dass ausgebildete Shinobi geschickt werden, war zwar klar, doch macht er gerade nur vier Chakren aus. Nur keine schwachen. Könnte er sich nicht auf seine Kanchi-Fähigkeiten verlassen, würde er sich kaum vorstellen können, dass diese gewaltige Chakramenge nur von vier Leute herstammt.

Tobirama sieht keine rosige Zukunft auf sie zukommen, falls Hashirama sie mit seiner manchmal recht übereifrigen Art irgendwie verärgern sollte.
Auch wenn er sich einen friedlichen Verlauf erhofft, ebenso wie etwas Verständnis, gute Neuigkeiten und keine unnötigen Probleme, ist er auf alles vorbereitet. Man kann schließlich nie wissen, wie die Interaktion verlaufen wird.

"Versuch nicht so ein grimmiges Gesicht zu ziehen, wenn wir sie begrüßen.", merkt Hashirama grinsend an, was Tobiramas Miene nur noch bitterer aussehen lässt. Er stimmt dem zwar nur gerne zu, doch will er die Augen offen halten und keine Freundschaften schließen.

Gemeinsam gehen die beiden Brüder aus dem Haus und machen sich bereit ihre Besucher zu empfangen.

Doch nicht nur ihr Oberhaupt und sein Bruder stehen draußen bereit, sondern beinahe alle Mitglieder des Senju-Clans stehen außerhalb ihrer Häuser, um dabei zu sein, wenn die Leute des Feudalherren eintreffen.

Die Männer stehen auf Tobiramas Anweisung hin allseits bereit einzugreifen, doch solange nichts passiert, reicht es, wenn sie den Eindruck eines mächtigen Clans vermitteln.
Die Frauen tuscheln gespannt darüber, ob die starken Shinobi, die sie erwarten, auch gebildet sind und wie lange sie bleiben werden.

Und die Kinder wurden von ihren Müttern in die allerfeinsten Kimonos gesteckt. Einige von ihnen tollen herum, andere sehen sich gespannt um, da sie es kaum erwarten können Leute von außerhalb zu sehen. Es kommen zwar hin und wieder Shinobi anderer Clans zu Besuch, doch vor allem für die Jungen ist die Vorstellung alleine solche mächtigen Krieger zu sehen ein wahrer Motivationsschub selbst fleißig zu trainieren.

Selbstverständlich ertönen weder Fanfaren, noch stampft eine Armee in das Dorf ein. Und niemand trägt einen Banner mit dem Zeichen des Feudalherren durch die Gegend.

Aber es ist trotz allem offensichtlich, dass diese vier keine Amateure sind.
Als sie wie aus dem nichts inmitten der Leute auftauchen, spannt sich die Atmosphäre von einem Moment auf den nächsten noch weiter an. Sogar das Atmen fällt einigen für den Moment schwer.
Man brauch keine Kanchi-Fähigkeiten und auch kein Byakugan zu besitzen, um zu spüren, was für starke Chakren von ihnen ausgehen.

Jeder der vierköpfigen Gruppe trägt um die Hüfte ein Tuch mit dem Wappen des Feuerreiches.
Drei Männer und eine Frau.

Und während die meisten noch dabei sind sich von dieser Chakrawelle zu beruhigen, erkennt Tobirama genau, dass zwei dieser drei Männer absichtlich so viel ihres Chakras maximiert haben. Währenddessen scheint der Dritte auf Tobirama nur vorsichtig zu sein, er konzentriert sein Chakra gezielt auf sein Beine, vielleicht um im Falle eines Angriffs schnell reagieren zu können.

Nur bei der Frau kann er nichts auffälliges spüren. Auch wenn sie gerade in einem hohen Tempo aufgetaucht sind, spürt man bei ihr nichts davon, dass sie gerade noch ein solches Jutsu angewendet hat. Weder scheint sie einen Kampf zu erwarten, noch Chakra angesammelt zu haben, um Kanchi-Fähigkeiten, ein Kekkai Genkai oder sonst etwas zu aktivieren. Angesichts der Tatsache, dass ihre Begleiter quasi den Eindruck erwecken kämpfen zu wollen, scheint sie dagegen die Ruhe selbst zu sein.

Ist dies Show, damit sie für schwächer gehalten wird?

"Es ehrt uns sie empfangen zu dürfen.", startet Hashirama freundlich, doch trotzdem ziemlich ernst für seine Verhältnisse. Eine so erdrückende Atmosphäre hätte selbst er nicht gleich zu Beginn erwartet, doch ist es auch nachvollziehbar, dass sie im Namen des Feudalherren ihre Macht präsentieren. Doch ist es Hashirama nicht entgangen wie sogar sein Bruder eben kurz davor war automatisch nach einer Waffe zu greifen.

"Ein solcher Empfang wäre nicht nötig gewesen.", erwidert die Frau höflich lächelnd, was jedoch eindeutig nicht zu der herrschenden Atmosphäre passt.
Das erkennt sie allerdings selbst recht schnell und dreht sich auf der Stelle zu ihren Leuten um.

Die Senju mit Kanchi-Fähigkeiten machen reflexartig einen Schritt zurück als ein düsteres Chakra in der Kunoichi auflodert. Offensichtlich schüchtert dieses nicht nur einige der Senju ein, sondern sogar die Leute des Feudalherren. Dabei erkennt Tobirama genau, dass ihr Chakra das der beiden in dem Moment keinesfalls übertrifft. Es ist nur anders.

"Wir sind nicht hier, um Ärger zu machen.", meint sie mit einem strengen Blick, woraufhin sich ihre beiden Begleiter nach kurzem Zögern entspannen und so wird auch die Atmosphäre etwas weniger angespannt.

Jedermann, der den Hauch einer Ahnung hat, was da gerade passiert ist, weiß, dass sie das Sagen hat. Und Tobirama geht in diesem Moment der Erkenntnis ein einziger Satz durch den Kopf, der das ganze ziemlich passend beschreibt.
Sie trägt das Chakra eines Monsters in sich.

"Wie unhöflich, wir haben uns noch gar nicht richtig vorgestellt.", meint die Kunoichi als sie sich wieder zum Oberhaupt der Senju umdreht.

"Mein Name lautet Nori Miyamoto.
Dies sind Shou, Kubo und Kenzo.
Shou und Kubo stammen ebenfalls vom Miyamoto-Clan ab, der seit Ewigkeiten dem Feuerreich dient. Wir stammen also aus einer sehr treuen Familie, deswegen passen die beiden auch immer gut auf mich auf.
Ach und Kenzo hier ist eine Leihgabe, er ist wirklich ein Genie und sogar der Lehrling des Beraters des Feudalherren. Es wäre also eine Schande, wenn ich ihn nicht unbeschadet zurückbringen würde.

Und da wir leider noch nicht genau wissen wie lange wir bleiben, bereitet es ihnen also hoffentlich keine zu großen Umstände uns einige Nächte zu beherbergen."

"Natürlich nicht.", entgegnet Hashirama zwar immer noch lächelnd, doch ist auch ihm eindeutig klar, dass dies mehr als nur ein Kaffeekränzchen wird.
Auch Tobiramas Sorge Hashirama könnte diese Leute verärgern, hat sich als unnötig erwiesen. Oder zumindest hat er nun ganz andere Probleme.

"Wie wäre es, wenn wir uns drinnen weiter unterhalten?", schlägt Nori vor, da sie schließlich vom ganzen Senju-Clan beobachtet werden und da es keiner wagen würde ihr zu widersprechen, lädt Hashirama sie somit ins Senju-Anwesen ein. Auch, um unbeabsichtigte Aktionen zu vermeiden. Er hält es für unwahrscheinlicher, dass an einem Konferenztisch gekämpft wird als hier draußen bei all den angespannten Leuten.

Und trotz diesem holprigen Start kann das Oberhaupt nur hoffen, dass sich noch alles zum Besseren wendet. Schließlich haben sie schon so einiges überstanden und Nori wirkt auf ihn als könne man friedlich mit ihr reden.

RiversidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt