[16 - Hinterhalt]

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Auch wenn Nori noch etwas loswerden wollte, verschwindet sie bevor jemand um die Ecke tritt.
"Ich wollte sagen hier steckst du, aber jetzt frag ich mich eher warum-"
"Komm zum Punkt"
"Jemand verlangt dich zu sprechen."
Izuna soll Madara entschuldigen, damit die Abwesenheit des Oberhauptes nicht ganz so unhöflich rüberkommt.

Nachdem Kubo und Kenzo zurückgekehrt sind, verabschiedet sich die Gruppe. Dass Madara verschwunden ist, scheint sie zu Izunas Glück wenig zu interessieren.

So kehren sie zu ihrem Lager zurück und legen sich hin.
Kubo ermahnt Shou noch mal ausdrücklich ein Auge auf Nori zu haben, bevor er auf Grund des Schlafmittels, das sie ihm untergemischt hat, ins Reich der Träume fällt.
Im Nachhinein gesehen war sie Aktion ein wenig unnötig, aber sie konnte ja nicht damit rechnen, dass das Gespräch mit Madara so schnell und einfach von der Bühne geht.

Erst als alle am nächsten Morgen gemeinsam beim Essen sitzen, erwartet sie eine Neuigkeit.
Als ein Falke auf Kenzos Arm landet, nimmt er die Nachricht des Vogels entgegen.
Nori würden zich sinnvollere Wege einfallen Nachrichten zu übermitteln, aber ist es effektiv. Ja, die Vögel können immer noch vom Himmel geholt und gebraten werden. Oder die Nachrichten werden abgefangen, ersetzt oder gefälscht... aber zu ihrem Pech ist das gar nicht so einfach.

Nori beschäftigt sich schon seit Jahren damit, aber der Feudalherr bzw. seine klugen Köpfe lassen sich immer wieder neue Geheimschriften, Codewörter, verschlüsselte Botschaften und Erkennungsmerkmale einfallen. Dementsprechend war es sogar für Nori bisher unmöglich das ganze zu knacken, was aber vor allem daran liegt, dass jeglicher Austausch über Kubo läuft.

Shou und Vögel verstehen sich scheinbar einfach nicht. Aus irgendeinem Grund picken die ihm immer auf dem Kopf herum, weshalb er sich von den Tieren fernhält.

Und jetzt wo Kenzo dabei ist, hat der bestimmt auch nochmal ganz eigenes Insider Wissen übers Nachrichten ver- und entschlüsseln.
In dem Sinne versucht Nori gar nicht erst von sich aus drauf zu kommen.

Nach dem Lesen vernichtet Kenzo den Zettel gleich.
"Der Ort für die Verhandlung steht fest", verkündet Kenzo.
"Na endlich", seufzt Nori. "Ich bin den Wald langsam leid."

"Also teilen wir uns auf?", will Shou wissen. Immerhin müssen sie den Senju und Uchiha den Ort mündlich vortragen, um zu garantieren, dass die Nachricht auch wirklich korrekt ankommt.

"Meinetwegen", meint Kubo schließlich. "Dann geh ich mit Nori zu den Senju. Wagt es euch nicht, euch bei den Uchiha wieder ablenken zu lassen."

Shou und Kenzo nicken stumm.
Kenzo gibt Kubo eine Wegbeschreibung zu dem besagten Ort.
Es gibt so einige Formulierungen in der Beschreibung, die Nori nicht geläufig sind, weshalb sie nach der Hälfte abschaltet. Dass die Anderen sich mit Absicht kompliziert ausdrücken ist nichts neues für sie. Man will verhindern, dass sie irgendwas ungeplantes abzieht und dafür verheimlicht man ihr all das Wissen, das nicht zwingend notwendig ist.

Schließlich machen sie sich auf und wie erwartet verläuft der Weg für Nori und Kubo ziemlich schweigsam. Auf der Mitte einer Lichtung bleiben sie stehen.

"Kubo?"
"Ich habe es bemerkt."

Die beiden stellen sich Rücken an Rücken und warten ab bis die Gruppe Verfolger aus ihren Verstecken tritt und die beiden umzingeln.

"Ihr habt uns früher entdeckt als erwartet", spricht einer zu ihnen und Nori verdreht die Augen.
"Wahrscheinlich, weil ihr untalentierter seid als erwartet."

"Halt dich zurück", murrt Kubo, was Nori allerdings gekonnt überhört.

"Ihr seid in der Unterzahl. Wenn du uns Nori Miyamoto übergibst, lassen wir dich davonkommen."
"So gerne ich sie manchmal auch loswerden würde, kann ich das leider nicht machen", entgegnet Kubo.
"Wow, wie nett von dir", wirft Nori sarkastisch ein.

"Bedauerlich."

"Ja, sehr bedauerlich, dass euch eure Leben so wenig wert sind. Auch wenn ihr eure Eltern nicht ausstehen könnt, sollte in seinen Tod zu laufen nicht der Weg sein damit umzugehen", erwidert Nori gereizt, bevor im nächsten Moment zwei der Gegner scheinbar einfach aus dem nichts umkippen.

"Eure Defensive ist auch bedauerlich."
"Wann habt ihr..."

"Ich hab gesagt halt dich zurück", murrt Kubo und Nori verdreht die Augen. Sie kann nicht oft genug sagen wie sehr sie auf seine Übergenauigkeit pfeift.

"Wenn du nicht schnell genug bist, muss ich mich eben selbst verteidigen."

Da Kubo ihr Geschwafel langsam auf die Nerven geht und er genau weiß, dass Diskussionen mit Nori schier aussichtslos sind, da sie immer das letzte Wort haben muss, zückt er sein Kurzschwert und kümmert sich um die nun auf Befehl desjenigen, der gerade mit ihnen geredet hat, angreifenden Gegner.

Und da er ernst macht, damit sie nicht noch länger aufgehalten werden - und damit Nori sich nicht aufgefordert fühlt zu "helfen" - sind sie ziemlich schnell und mit viel Blutvergießen erledigt.

Mit den Typen, der der Anführer der Gruppe zu sein scheint liefert er sich dann einen 1 gegen 1 Kampf, bevor Kubo dem anderen gezielt ein Bein abschlagen kann. Bevor er verbluten kann, hat Kubo allerdings noch eine Frage.

"Wieso hat man euch auf Nori angesetzt?"
"Das nehme ich mit ins Grab."
"Nichts leichter als das."

Als Kubo sein Schwert hebt um dem Anderen sein Ende zu bereiten, hält Nori ihn auf, indem sie ihm dieses aus der Hand schlägt. Das Kurzschwert fliegt über die Wiese, bevor es mit einem dumpfen Knall aufschlägt.

"Was soll das?", fragt Kubo gereizt.
Ohne eine Antwort, aber dafür mit einem fest entschlossenem Blick dreht sich Nori zu dem leidenden Mann um.
"Das passiert wohl, wenn man einem Fußsoldaten zu viel Verantwortung aufbürdet. Habt ihr nh Münze geworfen oder ist dein Boss genau so ein Idiot wie du?"
"Wen nennst du hier einen Fußsoldaten? Ich bin immer hin unter den Top 5 unserer Leute."

"Du warst", merkt Nori knapp an. "Ich hoffe du warst der fünft größte Idiot, dann sollte es für Shou nämlich ein Kinderspiel sein aus deinen Kollegen mehr Informationen zu kriegen."

Als Nori sich von ihm wegdreht, durchsticht Kubo ihm schließlich die Kehle.

"Woher weißt du, dass Shou und Kenzo ebenfalls angegriffen werden?", will Kubo wissen.
"Ich dachte, du bist hier der Schlaue. Es liegt doch auf der Hand, dass sie sich aufgeteilt haben, weil sie niemals vorher einschätzen konnten, wer zu den Uchiha und wer zu den Senju geht. Man teilt sich auf, versucht einen Kampf mit so einer leeren Drohung zu vermeiden und am aller schlimmsten... man unterschätzt uns gewaltig. Beim nächsten Mal sollen sich die vier Stärksten gefälligst gemeinsam hier her trauen. So eine schlampige Arbeit, nicht mal einen Treffer konnten sie erzielen."

"Klingt fast so, als hättest du gewollt, dass ich getroffen werden", murrt Kubo.
"Ein Problem hätte ich damit nicht gehabt."

Die beiden kennen sich zwar bereits seit Jahren, schenken sich aber nichts.
Und weil sie sich so wenig abkönnen, zeigen sie dies auch ganz offen. Ansonsten hätten beide den Frust nicht über Jahre mit sich tragen können.
Doch durch diese offen dargestellte Abneigung konnten sie einander so weit in die Eingeweide sehen, dass sie diese privaten Gefühle von all den anderen Dingen abgrenzen können.

So tritt gleich darauf wieder Stille zwischen ihnen ein. Keiner interessiert sich dafür wie es dem anderen danach geht. Es zählen nur Fakten. Und sentimentales Gerede würde sie beide nicht voran bringen. Sie wollen immer hin keine Freunde werden, sondern nur ihre Arbeit verrichten.

RiversidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt