[12 - Ziele]

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"Du wirst Nori niemals dazu bringen dir zu vertrauen."
"Welch lächerliche Worte."
"Ich verstehe tatsächlich nicht, wie man so ignorant der Wirklichkeit gegenüber sein kann!"
"Wir sollten akzeptieren, dass wir uns beide nicht gegenseitig verstehen."Shou verschwindet daraufhin, um sich abzureagieren.


Der Tag verläuft ansonsten ohne weitere Schwierigkeiten.Jedoch geht Nori die Nachricht des Uchihas nicht aus dem Kopf.

Ich habe dich wiedererkannt. Bevor ich es in Betracht ziehe mit euch oder den Senju zu verhandeln, will ich wissen, was dich erneut hierher treibt.

Es war ihr klar, dass sie wiedererkannt werden würde. Und es stimmt sie positiv, dass Shou und Kubo davon noch nichts ahnen. Denn als sie damals von Hashirama und Madara aus dem Fluss gerettet wurde, hat sie nicht versucht sich zu ertränken.
Die Wahrheit konnte sie nur nicht sagen, weshalb das ihr einziger Einfall war. Denn eigentlich hatte sie an diesem Tag, nur einige Stunden zuvor, die Kontrolle über ihren eigenen Körper verloren und in Rage die drei Clans niedergemetzelt, die Tobirama Senju angesprochen hatte.
Sie war das nicht ganz alleine.

Shou und Kubo waren damals schon seit einem Jahr an ihrer Seite. Das war auch das erste und letzte Mal, dass sie Nori nicht unter Kontrolle halten konnten.
Nori verdrängt die aufkommenden Erinnerungen an die Zeit um den Vorfall herum und rappelt sich auf.


Es ist schon mitten in der Nacht. Da sie Shous Silhouette am Lagerfeuer sieht, haben die beiden ihre Nachtwache bereits gewechselt. Demnach sollten Kubo und Kenzo schlafen.
Sollte sie verschwinden? Shou ist nicht allzu schwer auszutricksen. Jedoch ist ihr nicht so ganz danach, nachdem sie ihn heute unabsichtlich davon gejagt hat.


Sie setzt sich ins Gras und blickt zum hell scheinenden Mond herauf. Das Leuchten der Sterne ist schön.
Doch obwohl die Sterne so hell leuchten, haben sie keine Chance den riesigen Mond zu verdrängen. Sie sind von ihrer Menge her überlegen und würde man sie vereinen, würden sie dem Mond die Stirn bieten können, doch alleine ist jeder dieser Sterne nur ein winziges Funkeln. Ein Funkeln, das nur Aufmerksamkeit erlangt, indem es heller scheint als jedes Andere. Ansonsten ist es wie alle anderen nur ein unbedeutender Fleck, der niemals mehr sein kann.
Die Sterne kann sie zwar nicht vereinen, doch das Feuerreich sehr wohl. Und wenn sie all diese kleinen Lichter zu einem zusammenfügt, wird es heller leuchten als das des Mondes. Genau das ist ihre Intention. Das ist, was sie all die Jahre angetrieben hat. Und wenn sie die Senju und Uchiha, die weitaus heller leuchten, dazu bringen kann einen Waffenstillstand zu schließen, kommt sie ihrem Ziel den Feudalherren von seinem hohen Ross runter zu holen, einen bedeutenden Schritt näher. Dafür braucht sie allerdings die gebündelte Kraft aller, die sie zusammenbringen kann.


Eine kühle Briese weht und Nori holt tief Luft. Zumindest, wenn sie es so lange schafft.
Zwar hat Kubo ihr gegenüber behauptet Shou hätte nichts über den gefolterten Attentäter herausfinden können, aber das ist eigentlich auch ziemlich egal. Er wird sowieso nur irgendeine Lügengeschichte erzählt haben.


Das eigentliche Ziel ist nämlich immer sie. Das verfluchte älteste Kind, damit der zweiten Tochter des Feudalherren als Erbin des Feuerreichs nichts mehr im Weg steht.
Und auch wenn Nori gar kein Interesse an dieser Verantwortung hat - auch wenn sie ihr eigentlich zustehen würde - fürchtet man sich davor, dass sie sich mit ihrer gewaltigen Kraft irgendwann gegen das Reich stellt. Nur hat es seit je her nie jemand geschafft sie umbringen.
So hat sie beschlossen nicht nur den Feudalherren zu stürzen, sondern das ganze System abzuschaffen. Die Leute im Feuerreich sollten für sich selbst einstehen und diese manipulierte Unterdrückung zu beenden. Denn außer ihr ist niemand dazu in der Lage die Leute zusammenzubringen. Und sobald sie dies geschafft hat, muss sie nur noch die gesamte Wahrheit über die Machenschaften des Feudalherren aufdecken.

Wenn sich alle mächtigen Clans des Feuerreichs zusammenschließen, wird dem niemand etwas entgegenstellen können. Und dass sie ihr alle helfen werden, ist sicher. Sie weiß nämlich, was innerhalb dieses Landes alles an Ungerechtigkeiten vor sich geht.

Sie weiß wie der Feudalherr des Feuerreichs die Clans dazu manipuliert einander weiter zu bekriegen, damit sie auf seine Hilfe angewiesen sind und eben nicht auf die Idee kommen ihn jemals infrage zu stellen.
Da der Altersdurchschnitt nur bei 30 Jahren liegt und Kinder, sobald sie das Laufen lernen eine Waffe in die Hand kriegen, haben die Shinobi des Landes ihr Leben lang keine Zeit sich über etwas anderes Gedanken zu machen als töten oder getötet werden. Und wenn es danach aussieht als würde sich an dieser seit Jahrhunderten bestehenden Ordnung etwas verändern, wird nachgeholfen.


Nicht nur der jetzige, auch die vergangenen Feudalherren haben Clans in fremdem Namen angeheuert, um die Clans zu vernichten, die der sogenannten Ordnung ein Dorn im Auge sind. Da vor allem kleinere Clans am Abgrund ihrer Existenz stehen, brauchen viele die Ressourcen, die ihnen bei einem Sieg zur Verfügung gestellt werden, um ihre Familien zu ernähren und sind leicht käuflich. Die Absicht ist oft nicht einmal das Gewinnen selbst. Es reicht, wenn ein Teil eines Clans vernichtet wird, wodurch die Gesamtkraft kleiner wird. Oder wenn kurz vor einem Waffenstillstand Misstrauen geschürt wird, dass eine der beiden Parteien sich nicht an die Abmachung hält.

Und all das, um die Macht der feudalen Familie weiter zu erhalten.
Genau das ist es, was Nori so stört. Das Reich und seine Menschen hätten sich viel weiter entwickeln können, wenn man sich nicht vor Veränderungen fürchten würde. Wenn ihr Vater, ihr Großvater und alle zuvor nicht solche Egoisten gewesen wären, die nur ihren eigenen Vorteil im Sinn hatten.

Doch durch das Ausnutzen seines Status hat ihr Vater einen gewaltigen Fehler begangen. Nur weil alle denken, dass er ein gütiger Feudalherr ist, ist ihre Mutter auf ihn hereingefallen. Und nur deshalb wurde Nori überhaupt zur Welt gebracht.
Sich an Noris Mutter zu vergreifen war der erste Fehler, der Nori zu der gemacht hat, die sie heute ist.
Sie weiß, dass sie nicht die gesamte Welt revolutionieren kann, doch irgendwer muss den ersten Schritt in die richtige Richtung machen.

RiversidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt