[22 - Wiedersehen]

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Kubo konzentriert sich weiterhin darauf, Nori nach bestem Können im Zaum zu halten. Wenn jetzt kein Wunder passiert, dann wird er eindeutig die Kontrolle verlieren und muss Nori bekämpfen. Und das wird nicht wieder gut zu machende Schäden anrichten.

"Nori, jetzt reiß dich endlich zusammen!", versucht es Kubo erneut. Er ist verzweifelt. So aussichtslos waren seine Chancen, Nori zu beruhigen, seit Jahren nicht mehr. Das letzte Mal... da hat sie drei ganze Clans ausgelöscht. Solch eine Katastrophe darf nicht noch einmal passieren...

"Lass uns eingreifen", meint Tobirama schließlich zu seinem Bruder. Hashirama ist einen Moment überrascht, dass Tobirama zustimmt, aber das lässt er sich nicht zweimal sagen und formt Handzeichen, um Nori mit seinem Mokuton zu fesseln.

„Mokuton: Jubaku no Jutsu."

Als Kubo das Einmischen der Senju bemerkt, ist er überrascht. Welchen Grund haben sie, ihm zu helfen?

Kubo spürt, wie Noris Widerstand weniger wird. Durch seine Ketten und Hashiramas Holzbalken, die sich um Nori geschlungen haben, ist ihre Bewegungsfreiheit weiter eingeschränkt. Dennoch ist es noch nicht vorbei.

Nori wehrt sich trotz allem noch merklich gegen die Fesseln. Noris dunkle Aura verformt sich. Ein Spektakel, das Kubo leider nicht zum ersten Mal erlebt. Wie Peitschen beginnt ihre Aura um sie herum zu schlagen. Kubo kann die um sie geschlungenen Ketten nicht länger aufrechterhalten und springt zurück, als Noris Aura auf ihn zuschnellt. Kubos Blick fällt auf einige Wachen, die noch immer da sind. "Räumt sofort das Gebäude!" Die Wachen hinterfragen das nicht und stürmen los, um der Anweisung zu folgen. Tobirama scheint mitzudenken und errichtet mit seiner Suiton-Technik um Nori herum eine Schutzwand aus Wasser, gegen die ihre peitschenähnlichen Angriffe nun schlagen. "Das wird nicht lange halten", warnt er Kubo und Hashirama, die verstehend nicken. Für gute zwanzig Sekunden schlagen Noris Peitschen aus Aura gegen das Wasser, bevor sie den Schutzwall schließlich durchbrechen.

"Nori, du hörst mich immer noch, oder? Du bist wütend, ich weiß. Aber du wolltest doch ebenfalls, dass sie keine Macht mehr über dich hat!" Tobirama und Hashirama wechseln einen Blick miteinander und Hashirama macht sich bereit, Nori mit seinem Mokuton erneut die Bewegungsfreiheit zu nehmen. Hashiramas Techniken bieten sich dazu deutlich besser an als Tobiramas, die mehr auf das direkte Verletzen ausgerichtet sind.

Was weder Kubo noch Hashirama wissen können, ist, dass Tobirama sich bereits einmal mit Nori über ihre Fähigkeit unterhalten hat.

Ihre Worte hat er nicht vergessen: "Ich wünsche mir nichts mehr, als so etwas nie wieder tun zu müssen."

Das ist also diese zerstörerische Kraft, von der er bisher nur Gerüchte gehört hat. "In Geschichten wird gerne etwas übertrieben, aber ich trage ein Monster in mir. Es ist kein Bijū, wie viele Leute vermuten. [...] Das, was ich in mir trage, ist stärker als ein Bijū. Aber auch schwerer zu bändigen."

Ein Monster, stärker als ein Bijū und schwerer zu bändigen? Er hat mit seinen Kanchi-Fähigkeiten bereits bei ihrer ersten Begegnung damals am Fluss gespürt, dass sie zwei Chakren in sich trägt.

"Holzfreisetzung: Vier-Pfosten-Gefängnis." Mit der Technik sperrt er Nori in einen Holzkäfig ein.

"Ist das schon mal passiert?", fragt Hashirama nach. Er nutzt die paar Momente, die sie hoffentlich haben, bevor Nori ausbricht. Kubo schweigt einen Moment, weiß aber, dass dies nicht der Zeitpunkt ist, um Geheimnisse zu haben. Dabei darf er eigentlich nichts davon erzählen...

"Ja." "Und wie hält man das auf?", will Hashirama wissen. "Shou hatte es meist geschafft, zu Nori durchzukommen", gibt Kubo zu. "Und wo ist er jetzt?" Die Frage macht für Kubo offensichtlich, dass die Senju nicht mitbekommen haben, was der Grund dafür ist, dass Nori jetzt die Kontrolle verloren hat. Tobiramas Blick sagt allerdings, dass er sofort verstanden hat, was los ist. Nicht umsonst hat Kubo in der Vergangenheitsform geredet.

"Und die anderen Optionen?", fragt Tobirama nach, obwohl er sich zumindest zwei auch ganz gut selbst denken kann. "Bewusstlosigkeit, sie toben lassen, bis ihr das Chakra ausgeht, oder... sie umbringen." "Verstehe", meint Tobirama und zückt sein Katana, woraufhin Hashirama ihm einen bösen Blick zuwirft. "Sonst gibt es keine Möglichkeiten mehr?", hakt Hashirama nach. "Nicht, dass ich wüsste."

"Aber mir fällt noch eine ein", ertönt eine bekannte Stimme und alle wenden ihre Blicke zu Madara und Izuna, die dazustoßen. "Da kommt man einmal zu spät und verpasst gleich das große Drama", seufzt Izuna.

"Eure Einmischung ist nicht notwendig", entgegnet Tobirama sofort. Im selben Moment bricht Nori aus dem Käfig, der sie einsperrte, und alle springen ein Stück zurück, als ihre Aura noch unkontrollierter als zuvor um Nori herumschlägt.

Izuna geht derweil näher auf Nori zu. "Bringen wir es schnell hinter uns." Sobald er ihre Aufmerksamkeit hat, lässt er sein Mangekyō Sharingan aufblitzen, was Nori schlagartig in ihren Bewegungen stoppen lässt. Sie steht einen Moment wie angewurzelt da, bevor ihr Körper anfängt zu zucken und sie in die Knie sinkt.

Kubo scheint irritiert. "Normalerweise haben Gen-Jutsu keine Wirkung auf sie..." "Was war das für eine Technik?", will auch Hashirama wissen. "Das Tsukuyomi", klärt Izuna sie auf. "Es ist absolut unmöglich, dieses Gen-Jutsu abzuwehren."

Madara wirft seinem Bruder daraufhin einen bösen Blick zu. "Würdest du aufhören, unsere Clan-Techniken auszuplaudern?" Izuna zuckt nur mit den Schultern. "Sonst was? Entreißt du mir die Augen?", entgegnet der Jüngere sarkastisch. "Vielleicht tue ich das", murrt Madara stumpf. "Versuch's doch."

"Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für sowas", merkt Hashirama an, der seinen Blick auf Nori gewendet hat, die sich nicht mehr rührt. Ihre düstere Aura ist verschwunden. Nur das leichte Zucken ihres Körpers lässt darauf schließen, dass sie noch am Leben ist.

"Was für eine interessante Show." Als er Masako Shijimis Stimme hört, dreht sich Kubo sofort um. Auch die Blicke der anderen fallen auf sie. "Das nennt ihr eine Show?", fragt Kubo, bemüht, die Ruhe zu bewahren. "Du solltest nicht immer so kleinlich sein, was meine Wortwahl angeht, mein lieber Kubo", lächelt Masako, als ob nichts Wildes passiert wäre. "Und ihr solltet draußen bleiben, weil es gefährlich ist", merkt er obendrein noch an. "Ihr habt das Monster ja bändigen können." Kubo ballt seine Hand zur Faust. Wäre sie nicht die Tochter des Feudalherren, würde er ihr ganz andere Dinge an den Kopf werfen.

Masako blickt sich in der Runde um.

"Ihr müsst die Oberhäupter des Senju-Clans und des Uchiha-Clans sein. Es ist mir eine Freude, solch hübsche Männer kennenzulernen."

Kubo erspart sich den Kommentar, dass solche Worte absolut unangebracht sind. Sie hört sowieso nicht auf ihn. Hashirama sieht einen Moment perplex über das Kompliment aus, während Madara das gekonnt überhört hat.

Izuna und Tobirama erfüllt derweil ein Gefühl von Unbehagen. Und für dieses Gefühl soll sich in Kürze eine Begründung finden. Masako Shijimi hat nämlich ganz andere Interessen, als nur die politische und militärische Lage des Feuerreiches - durch einen Waffenstillstand zwischen den Uchiha und Senju - zu stärken.

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