Riversides

[6 - Macht]

"Ihr habt noch zwei Tage Zeit euch unser Angebot zu überlegen.

Sollte bis zu den Verhandlungen irgendeiner unserer Leute zu Schaden kommen, entscheiden wir, welcher Clan für das Feuerreich von größerer Bedeutung ist.", erklärt Nori finster und den Uchiha wird der Ernst der Lage bewusst.

Während Shou und Nori die Versammlung der Uchiha und auch deren Dorf verlassen, bleibt Kenzo dort, um noch einige Details zu klären.

"Hey, Nori. Was stellst du dir vor wie das Ganze weitergehen soll?"

Genannte blickt zu ihrem Leibwächter rüber.
"Willst du wissen was ich gerne für einen Ausgang hätte oder was realistisch gesehen passieren wird?", hackt diese monoton nach, da sie die ungenaue Frage so nicht beantworten kann.

"Letzteres."

"Mal überlegen.", grübelt Nori, während sie beide durch den Wald schlendern.

"Die Uchiha sind ziemlich direkt und uns gegenüber eher feindselig eingestellt, dafür sind sie durch ihr Kekkei Genkai relativ mächtig.
Sie werden das Angebot annehmen, um unmögliche Forderungen zu stellen, damit sie das bestmöglichste erreichen und ihre Macht weiter ausbauen.

Jedoch nehmen sie nur Deals an, die sich für sie auf kurz und lang lohnen. Sie haben keine freundschaftlichen Verhältnisse, sondern nur geschäftliche. Das zeigt wie skrupellos sie sind.

An irgendeinem Punkt werden sie versuchen hinterrücks die Kontrolle an sich zu reißen und gegen den Feudalherr rebellieren.

Das Oberhaupt der Senju dagegen ist naiv und wünscht sich im Gegensatz zu seinem eindeutig vorsichtigerem Bruder eine friedliche Einigung. Sie haben allerdings den Vorteil wirkliche Freundschaften zu haben. Uzumaki und Sarutobi. Legt man sich mit den Senju an, kommen die ihnen zur Hilfe. Hat man sie auf ihrer Seite, stehen auch ihre Kameraden hinter einem. Tobirama ist zwar etwas bedachter als sein Bruder, aber sie würden sich beide niemals gegen das Feuerreich stellen, um sich selbst zu berreichern.

Wenn wir uns also entscheiden müssten, würde ich eindeutig auf der Seite der Senju stehen. Wir würden ansonsten Aufstände riskieren und viel Gegenwind der Clans im Feuerreich kassieren. Dagegen wären die meisten froh die Uchiha loszuwerden."

"Ich dachte du hältst viel vom Sharingan. Und dennoch entscheidest du so?", fragt Shou nachdenklich.

"Natürlich.
Dojutsu sind beeindruckend, aber keinesfalls geeignet für ein harmonisches Zusammenleben.
Angeborene und erarbeitete Stärke zeigen die Kluft zwischen mächtig sein und mächtig sein wollen.
Wer sich hochkämpft, ist ein Vorbild.
Wer aber mit einer Erbanlange wie das Sharingan geboren wird, lernt früh nicht für seine Ziele, sondern die Erhaltung der Machtposition zu kämpfen. Solche Leute werden als arrogant angesehen. Sie haben nun mal andere Ansprüche."

"Und in welcher Gruppe siehst du uns?"

"Es gibt kein uns.
Du hast jeden Tag trainiert, obwohl man dir gesagt hat, du könntest es niemals schaffen so gut zu werden wie Kubo, der mit einer viel größeren Chakramenge geboren wurde.
Man hat ihm von Anfang an beigebracht er wäre etwas Besseres auf Grund seiner Stellung als Clanerbe.
Daher hast du das für bestmöglichste für dich gekämpft. Er dagegen nur für seinen vorherbestimmten Weg.

Und Kenzo wurde zwar mit einem außergewöhnlichem IQ geboren, doch wurde er unter Druck gesetzt bis er diesen voll ausschöpfen konnte.
Druck lastet auf jedem, der ein Ziel hat, egal wie er geboren wurde."

"Und als was siehst du dich?"

"Na was denkst denn du?"
"Wenn ichs wüsste, würde ich nicht fragen."

"Naja...", meint Nori zögerlich.

"Meine Anlagen wurden mir gleich nach meiner Geburt anerkannt. Du weißt allerdings genau, dass wir darüber nicht sprechen dürfen, also hör auf mit den Psychofallen."

"So siehst du das also?", hackt er nach und Nori nickt.
"Man kann den Leuten nur vor den Kopf schauen. Vielleicht siehst du das anders. Vielleicht ist es allerdings auch Absicht, dass du mir Fragen wie diese stellst. Ich lasse mich aber nicht manipulieren."

"Verstehe."
"Ich denke nicht, dass irgendwer wirklich etwas versteht."

"Und worüber hast du gestern Abend mit dem Senju geredet?", fragt Shou, woraufhin Nori stehenbleibt und mit großen Augen aufblickt.

"Ich habe Kubo nichts erzählt, aber ich warne dich vorsichtig zu sein.", erklärt er streng.

"War ich das jemals nicht?"
"Ich kann dir nicht in den Kopf schauen."
"Ich sollte echt aufhören dir solche Sprüche beizubringen."

"Halte dich trotzdem von dem Senju fern. Ich habe bei ihm ein ungutes Gefühl.", warnt Shou.

"Ich bei dir auch, trotzdem latscht du immer noch hinter mir her."

Als Shou Miyamoto aufzischt, hält sie es zunächst für eine scherzhafte Reaktion auf ihren Kommentar, doch dann muss sie bereits ausweichen, da ein Katana nur knapp an ihr vorbeizischt.

Sie blickt sich beobachtend um.
"Ein Hinterhalt?"
Sie sieht zu Shou, der sich an einem Baum anlehnt und versucht seine blutende Wunde zuzudrücken.

"Bring dich in Sicherheit.", murmelt er, doch gelangt dieser Kommentar bereits nicht mehr an ihre Ohren.

Shou hebt zwar noch die Hände, um ein Fingerzeichen zu formen, doch da wird er bereits von dem finsteren Chakra, welches in Nori schlummert, umgeworfen.
Deswegen ist Kubo normalerweise auch immer dabei.
Wer hätte  denn ahnen können, dass sie genau jetzt ausflippt?

"Nori, es ist alles gut! Hörst du mich?!"

So sehr er versucht zu schreien, er dringt nicht zu ihr durch, doch einen Moment darauf, zieht ihn eine Person zur Seite.

"Lass mich runter, ich..."

Er sieht den Mann an. Es ist kein anderer als das Oberhaupt der Senju, von dem ein Doppelgänger bei Nori steht und Holzbalken um sie schlingen lässt, um sie an Ort und Stelle festzuhalten.

"Lass sie sofort runter!", als er den Senju angreift, verwandelt er sich in Holz und Shou stellt fest, dass dies wohl nicht der echte Hashirama Senju gewesen sein muss.
Als er gerade auf den, den er für den echten hält, losgehen will, merkt er, dass Nori aufhört zu schreien und sich ihr düsteres Chakra langsam zurückzieht.
Mit seinen Kanchi-Fähigkeiten erkennt er schnell, dass das Chakra offensichtlich durch das Holz abgesaugt und in den Boden geleitet wurde. Was ist das für eine Technik?

Es sieht so als verliere Nori ihr Bewusstsein, woraufhin sie sanft auf den Boden sinkt.

Als Shou panisch die Augen aufreißt, sieht er Nori böse an.
"Das war ein Genjutsu!", ruft er aufgewühlt und sie nickt stumm.

"Man merkt, dass du kein natürliches Talent besitzt.", kommentiert sie uninteressiert.

"Erkennst du jetzt den Unterschied zwischen Senju und Uchiha? Während du unter dem Genjutsu bist, könnte sonst was geschehen. Sie können dich nach Belieben manipulieren.
Die Senju sind dafür gemeinsam stärker. Sie verlassen sich aufeinander.

Und genau deswegen habe ich so ein Interesse an ihnen.
Allerdings könnte ich auch nur dich manipulieren wollen.
Wie dem auch sei.
Wage es dich Kubo ein Sterbenswort zu erzählen und viel Schlimmeres wird dir geschehen als das, was du gerade erlebt hast.
Wir wissen beide, dass das keine leere Drohung ist, ich hab die Macht und die Arroganz dazu nämlich. Verstanden?"

"Ja.", murmelt der Andere überfordert und Nori legt ein Lächeln auf, bevor sie sich wieder nach vorne dreht.

"Es ist Zeit für uns wieder Richtung Camp aufzubrechen, Kenzo und Kubo sollten sich so langsam beide auf den Weg machen. Wir wollen ja nicht, dass sie dem Feudalherren stecken, dass wir Umwege machen.

Schließlich hast du deinen ganzen Erfolg mir zu verdanken.
Du hast das Zeug mich aufzuhalten. Gäbe es mich nicht, hättest du keine Lebensberechtigung.
Dein einziger Job ist es mich zu schützen. Nur dafür bist du geboren worden."