Zur Erleichterung von uns allen klingelte die Schulglocke und signalisierte somit, dass der Schultag und diese ewige Folter namens Schulsport ein Ende nimmt.
"Alena!!!", schrie Stacy von der anderen Seite der Halle, während unsere Klassenkameraden, sowie Herr Maien die Sporthalle verliessen. Ich drehte mich um und sah wie Stacy auf dem Rücken lag und die Hände nach mir ausstreckte.
"Denkst du ich trage dich?", rief ich durch die ganze Halle, worauf Lucien neben mir auflachte. Stacy setzte ihren besten Welpenblick auf. Der brachte sie oftmals weiter, doch bei mir hatte der noch nie Anklang gefunden.
"Jetzt hör schon auf. Das kannst du dir abschminken" Ich ging auf meine beste Freundin zu und hörte wie Lucien mir folgt.
"Komm schon", wimmerte Stacy, "Alle meine Muskeln schmerzen. Ohne Ausnahme! Dieser Typ hatte überhaupt kein Erbarmen, ich dachte, ich falle in Ohnmacht. Das ganze Blut ist mir in den Kopf geschossen. Stell dir vor, ich konnte ihn nicht einmal mehr beleidigen!" Wieder setzte sie diesen bettelnden Blick auf und sah mich an. "Biiiiiiiiiitte." Sie faltete ihre Hände vor der Brust, doch meine einzige Reaktion war das hochziehen meiner Augenbrauen. Stacy schien es kapiert zu haben, dass sie bei mir keine Chance hat, also nahm sie Lucien ins Visier. Dieser holte hörbar frische Luft in seine Lungen.
"Nur weil ich neu bin?", fragte er gespielt gekränkt, worauf Stacy nickte. Ein Seufzten verliess den Mund des Opfers, bevor er sich zu ihr hinunterbeugt und ihr aufhalf. Grosser Fehler mein Freund. Kaum stand dieses riesige Baby, da sprang sie Lucien auf den Rücken, sodass er sie Huckepack nehmen musste. Stacy kann nervig sein, aber dumm ist sie nicht.
"Ihr wisst schon, dass ich nicht in die Mädchenumkleide darf oder?", fragte Lucien ein wenig verwirrt, dass er jetzt ein Mädchen an seinem Rücken hängen hat. Ihr Gewicht schien ihm nichts auszumachen. Stacy nickte einfach.
"Jaja, geh einfach vor die Tür. Die restlichen zwei Meter kann mich Alena schleifen." Missbilligend schnalzte ich mit der Zunge.
"Du musst nicht so tun!", rief meine Freundin empört, "Es ist nicht meine Schuld, dass dieser Lehrer dachte, er macht mal den Besten und die Schlechteste in eine Gruppe. Das kann ja bei allen anderen Fächer gut herauskommen, doch im Sport bin und bleibe ich eine Niete. Und das sogar gerne."
Tja, Stacy machte sich mal so gar nichts daraus, welche Note sie in Sport hat. Sie meinte immer, dass sie sowieso in einem Büro arbeiten würde, welches einen Fahrstuhl besitzt.
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"Och nö", stöhnte Stacy mitten in der Tür zum Schulparkplatz und blieb stehen. Natürlich hielten auch ich und Lucien an. Was für Freunde wären wir denn, wenn nicht? Schlechte. Das sind wir auf gar keinen Fall. Mit hochgezogenen Augenbrauen drehten wir uns um.
"Ich muss noch nachhause laufen", teilt meine komplett kaputte Freundin uns mit. Sie kann gar nicht mehr.
"Ich könnte dich fahren, wenn du das annehmen würdest", bot Lucien an, bevor ich sagen konnte, dass ich auch zur Schule spaziert bin, um die Aufmerksamkeit nicht auf das neue Auto zu lenken, welches mein Vater mir in den Ferien gekauft hat, da er meinen alten Wagen unserer Oma geschenkt hat. Komisch, ich weiss.
"Wirklich? Ich muss aber in die Richtung" Mit dem Arm deutete sie schlapp in eine Richtung, in welcher ihr Zuhause in etwa lag.
"Ich muss da auch hin. Und auch wenn nicht, ich würde dich fahren. Du hast es sogar geschafft, dass ich dich getragen habe, also wieso nicht." Stacy strahlte ihn an, bevor sie sich grinsend an mich wendet.
"Wir haben den richtigen für unsere Freundesgruppe ausgesucht", ohne ein weiteres Wort von Verabschiedung zog Stacy unser neues Mitglied unserer Freundesgruppe mit sich in Richtung Parkplätze.
"Bis Morgen", rief mir Lucien noch zu, bevor die beiden aus meinem Blickfeld verschwanden. Grinsend schüttelte ich den Kopf und drehte mich zum gehen. Genau in diesem Moment packte mich jemand am Arm und drehte mich zu sich um.
"Bist du zu Fuss?", fragte Aiden mich, während er mich aufmerksam musterte. Ich nickte nur, woraufhin er grinste.
"Ich kann dich fahren. Muss sowieso etwas mit deiner Schwester machen. Du kannst auch mitmachen", bot er mir gleich zwei Dinge auf einmal an.
"Nein danke, dann gehe ich lieber zu Fuss um euch nicht zuhören zu müssen." Ich lächelte ihn zuckersüss an und wandte mich wieder zum Gehen, doch er hielt mich noch immer fest.
"Sonst warst du doch auch immer zuhause und wenn du in den Pool gehst, dass hörst du uns nicht." Da hatte er Recht. Alishas Zimmer befindet sich sowie meines im obersten Stockwerk. Der Pool und die Sauna hingegen im Erdgeschoss und dem Keller.
"Na gut", gab ich nach und liess ihn mich zu seinem matt schwarzen Porsche ziehen. Ich habe keine Ahnung von diesen Namen und Zahlen, die diese Autos immer bekommen, aber wenigstens kann ich die Marke erkennen.
Ganz Gentleman like, hielt mir Aiden die Tür zum Beifahrersitz auf und liess mich einsteigen, bevor er diese vorsichtig zuschlägt und sich auf den Fahrersitz begibt. Zugegeben, sein Wogen ist toll. Die Sitze sind bequem und den Raum, der deinen Füssen zur Verfügung steht ist sehr zuvorkommend. Das einzige, was mich ein wenig stört ist dieses viel zu tiefe Dach.
"Wie findest du den Neuen?", fragte Aiden, während er ausparkierte und seinen Wagen auf die Hauptstrasse manövrierte. Wir fuhren genau in die gegenübergelegene Richtung von Stacys Zuhause.
"Nett, lustig und sonst so alles, was du nicht bieten kannst, kann er bieten." Ich spielte mit seinem Ego. Das tat ich oft, wenn er mich nachhause fuhr. Es machte einfach zu viel Spass um es sein zu lassen.
"Nerdy. Ich kann dir alles geben, was du dir wünschst und noch mehr", entgegnete er mit verführerischer Stimme und musterte mich mit einem lüsternen Blick kurz von der Seite, bevor er seine Augen wieder auf die Strasse fixierte.
"Danke nein, ich verzichte", entschied ich, worauf er kurz auflachte.
"Das hast du in so etwa vor nicht einmal fünf Minuten auch schon gesagt. Zwar zu etwas anderem, doch schlussendlich hast du es angenommen." Auf seinen Lippen zeichnete sich ein selbstgefälliges Grinsen ab. Ich gab ein verächtliches Schnauben von mir.
"Dein Ego hat keine Grenzen", stellte ich überflüssigerweise wieder einmal fest.
"Nein, Nerdy hat es nicht, aber du hast Grenzen, an welche ich dich eines Tages treiben werde, egal wie oft du dich weigerst." Im nächsten Moment hielt er den Wagen vor unserer Garage.
"Danke fürs fahren und startet bitte erst, wenn ich im Pool bin", erinnerte ich diesen perversen Typen. Ich ging ins Haus und lies die Tür dabei offen. Aiden wird sie schliessen. Im Eingang traf ich auf Alisha.
"Hey", flötete sie.
"Hey" Ich umarmte meinen Zwilling schnell.
"Ist Aiden auch da?", fragte sie neugierig und hoffnungsvoll. Worauf ich nickte und die Treppe so schnell wie möglich versuchte zu erklimmen, um der nächsten Frage auszuweichen. Die kam immer. Nur sind diese Treppen einfach endlos und meine Zwillingsschwester eben meine Zwillingsschwester.
"Bist du noch Jungfrau?", rief sie so laut, dass unser Vater sie vielleicht schon gehört hatte. Doch ich musste ihr nicht mehr Antworten, denn Aiden kam zur Tür herein und übernahm.
"Ja, ist sie. Sie hat sich wieder geweigert" Er zog Alisha mit dem Arsch zu sich und fing an ihren Hals zu küssen.
"Ich sagte warten, bis ich im Pool bin und geht verdammt nochmal in ein Zimmer. Euch zu hören ist schon genug", unterbrach ich die beiden angeekelt und stürmte hoch um meinen Bikini anzuziehen. Ich hoffte, dass sie auf mich gehört haben und sich wirklich in ihr Zimmer zurückgezogen haben.
Auf mich wartete jetzt nämlich der Pool und das Wassergeplätscher. Ich brauchte keine anderen Geräusche in meinen Ohren.
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Deins?! Auf gar keinen Fall!
WerewolfAlena Meissel, die Schwester von Alisha Meissel. Besser gesagt Zwillingsschwester und trotzdem sind sie völlig verschieden im Charakter. Alisha ist als die Oberbitch bekannt, wobei Alena zu den Normalen zählt. Aiden Shake der Alpha des Shadow-Lake...