Kaum klingelte die Schulglocke zum Schulschluss, stürmte eine total verschwitzte Stacy auf mich zu und warf mich mit sich zu Boden. Nun lag sie auf mir und rührte sich nicht vom Fleck.
"Stacy?", ich rüttelte an ihren Schultern, "Wärst du so nett und würdest von mir runter gehen?" Doch Stacy schüttelte den Kopf und schlang ihre Arme um mich.
"Du bist schneller zu Alena gesprintet, als dass du bei der ganzen Joggingrunden warst", bemerkte Aiden, der sich neben Lucien auf den Boden setzte und uns beide mit einem feinen Lächeln beobachtete.
"Da mussten wir auch joggen und nicht Alena davon abhalten wegzugehen", murrte meine Freundin müde in meinen Bauch hinein.
"Hey, ich habe guten Grund wegzugehen", räumte ich ein, "Ich will nach hause in mein Bett."
"Denkst du etwa ich nicht?", Stacy blitzte mich müde an, "Ich will auch nur noch schlafen. Vielleicht schlafe ich heute jedoch auf deinem Bauch und nicht auf meinem Bett. Das ist irgendwie viel bequemer" Hilfesuchend sah ich Lucien an, der seinen Blick fragend an Aiden wandte und meine Aufmerksamkeit somit auch auf ihn lenkte. Es kam mir fast so rüber, als ob Aiden von Lucien in unsere Freundesgruppe aufgenommen wurde, ohne mich oder Stacy zu fragen. Obwohl es der Zweiten sicher ziemlich am Arsch vorbei ging, was Mr. Shake so mit seinem Leben anfing, solange er sie nicht in den Wahnsinn trieb.
"Stacy. Aufstehen", befahl Aiden, hievte sich ohne Probleme hoch, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute abwartend auf das Gewicht auf meinem Bauch.
"Nö. Das kannst du nicht auch noch von mir verlangen", maulte meine Freundin, "Du hast mich schon fünfundzwanzig Sit-Dings machen lassen, das war genug", argumentierte sie und versuchte ihren Kopf noch weiter in meinem Bauch zu vergraben. Aidens Augenbrauen wanderten nach oben, dann wandte er seinen Blick auffordernd an Lucien. Dieser verdrehte seine Augen, stand aber dennoch auf und hob Stacy von mir runter auf seine Schulter. Ohne das Gewicht auf meinem Bauch atmete ich erleichtert durch und erfreute mich im Stillen über meine neu gewonnene Freiheit.
"Komm", Aiden hielt mir seine Hand hin, "Ich fahr dich nach Hause" Ohne zu nachzudenken griff ich nach seiner Hand und zuckte sofort zusammen. Erschrocken sah ich Aiden an. Dieser sah mich jedoch einfach fragend und auffordernd an, als ob er es nicht gefühlt hätte. Verwirrt liess ich mich von ihm hochziehen und befreite meine Hand augenblicklich von seiner.
"Fährst du mich auch nach hause Lucien?", fragte Stacy den Jungen, der sie trug. Dieser verdrehte die Augen, doch stimmte ihr zu. Gewinnend reckte meine Freundin ihre Faust in die Höhe und grinste mich an. "So kriegt man gratis Fahrten", dann wandte sie sich an Lucien, "Lass mich runter. Der Idiot hat mich nur ganz wenige Dinger machen lassen, ich kann schon gehen." Aiden neben mir schnaubte, doch aus dem Augenwinkel sah ich das amüsierte Schmunzeln, das seine Mundwinkel zierte.
"Gut so", Lucien liess Stacy zurück auf ihre eigenen Füsse, "Ansonsten hätte ich morgen Rückenschmerzen" Er grinste Stacy fies an, bekam einen entrüsteten Blick von ihr und einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. Gespielt verletzt zog er eine Schnute.
"Aua", meinte er und liess mich damit in schallendes Gelächter verfallen. Stacy und Lucien fielen mit ein, nur Aiden presste seine Lippen unzufrieden aufeinander, was ich einfach ignorierte.
*.+.*
"Na dann. Bis morgen", verabschiedete sich Lucien und verschwand in die Richtung von seinem Auto. Stacy neben mir weitete entsetzt die Augen.
"Muss ich dem jetzt nachsprinten?", jammerte sie.
"Wenn du nicht laufen möchtest...", beantwortete Aiden, der hinter mir auftauchte Stacys Frage. Diese Schnaubte und schenkte ihm einen missbilligenden Blick.
"Na schönen Dank aber auch", meinte sie ironisch. Aiden spielte mit und verbeugte sich gentlemanlike.
"Gern geschehen", entgegnete er mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht, bevor er Stacy mit seinen Augen deutete, dass Lucien schon weiter entfernt war. Stacy verdrehte die Augen und wandte sich mir zu.
"Viel Spass mit diesem Idiot, ich hoffe er geht dir weniger auf den Senkel", wünschte sie mir, umarmte mich kurz und hechtete dann, ohne auf ihr Umfeld Rücksicht zu nehmen, Lucien hinterher.
"Sag mal. Was ist heute mit dir los?", ich drehte mich zu Aiden um, um ihm die Frage zu stellen. Sofort landeten seine Augen auf meinen. Dunkelblau trifft auf giftgrün. Seine Lippen öffneten sich ein kleines Bisschen und die Bewegung fing meinen Blick ein. Er schien einmal zu schlucken, bevor er seine Lippen mit seiner Zunge befeuchtete und sich räusperte. Somit lenkte er meine Aufmerksamkeit von seinen Lippen fort.
"Besprechen wir das im Auto oder von mir aus bei dir, aber nicht hier", brachte er ein wenig heiser hervor, was etwas in mir zum vibrieren brachte. Ich ignorierte es und nickte, um mein Einverständnis zu zeigen.
"Klingt gut", Vor allem mit dieser Stimme. Schnell wischte ich diesen Gedanken fort, drehte mich auf meinem Absatz um und suchte den Parkplatz nach seinem Auto ab. Ein leises Lachen erklingt neben mir.
"Ich habe einen neuen Wagen", teilte mir mein persönlicher Fahrer mit und steuerte auf einen mattschwarzen Wagen zu dessen Marke ein galoppierendes Pferd darstellt.
"Stimmt. Geburtstag. Wie war der eigentlich noch so? Du konntest Alisha ja nicht flachlegen, wen hast du genommen?", wechselte ich das Thema von vorhin, als ich mich in den Beifahrersitz fallen lies und Aiden zu gleichen Zeit den Fahrersitz in Beschlag nahm.
Als wäre auch dieses Thema nicht angemessen presste Aiden angespannt seine Lippen zusammen und mahlte mit seinem Unterkiefer, was ich erst bemerkte, als ich mich fertig angeschnallt hatte. Sicherheit geht vor. Momentan bin ich aber skeptisch, von was die grössere Gefahr ausgeht. Aiden oder der Autounfallsmöglichkeit. "Dann eben nicht", flüsterte ich ein klein wenig enttäuscht, denn ich dachte wirklich, dass wir uns mittlerweile gut genug verstanden, um ehrlich miteinander ein Gespräch zu führen.Eine ganze Weile sassen wir still im Auto. Meine Augen hatte ich auf das Armaturenbrett vor mir gerichtet und meine Gedanken waren irgendwo. Auch Aiden hatte bis jetzt kein Wort gesagt. Er fuhr stillschweigend sein neues Auto und schien selbst auch in Gedanken zu sein.
"Ich habe aufgehört", brach er schliesslich das Schweigen zwischen uns, was mich aufschauen liess. Wir waren nur noch zwei Abbiegungen von unserem Haus entfernt. Verwirrt runzelte ich meine Stirn.
"Womit?", fragte ich nach.
"Mit dem rumschlafen. Auch Alisha bekommt von mir nichts mehr"
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Deins?! Auf gar keinen Fall!
WerewolfAlena Meissel, die Schwester von Alisha Meissel. Besser gesagt Zwillingsschwester und trotzdem sind sie völlig verschieden im Charakter. Alisha ist als die Oberbitch bekannt, wobei Alena zu den Normalen zählt. Aiden Shake der Alpha des Shadow-Lake...