"Auf Aidens Party?!", schrie Stacy entgeistert, "Was glaubt der denn, dass ich ihm ein superteures Geschenk kaufen werde, nur weil er Geburtstag hat?!"
Ja, wir alle erinnern uns an meine To do-Liste, richtig? Ich versuche mich gerade am ersten von vieren. Lucien ist noch nicht aufgetaucht, aber Stacy konnte ich schonmal einweihen.
"Freust du dich oder nicht?", fragte ich sie verunsichert, denn sie war schon fast so weiss wie die Leinwand in unserem Schulzimmer es ist.
"Klar freue ich mich", quickte mein Gegenüber, bevor sie wieder leise wurde und mich mit schräg geneigtem Kopf und einem unsicheren Blick ansah.
"Ich weiss einfach nicht so recht, was ich diesem Arschloch zum Geburtstag schenken soll", gab sie kleinlaut zu, "Ich kann ihm keine Rolex kaufen." Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich meine beste Freundin an.
"Wie wäre es, wenn du deinen Bruder ein Überraschungspacket verpacken lässt. Vielleicht gefüllt mit Mehl, rohen Eiern oder so und sobald das Arschloch das Geschenk öffnet, kriegt er ein Peeling?", flüstere ich in ihr Ohr, sodass es niemand anderes mitbekommen konnte. Auf Stacys Gesicht erschien sofort ein breites, böses Grinsen.
"Alena, du bist genial!", meinte sie und ich grinste sie von einem Ohr zum anderen an, warf meine Haare über meine Schulter und antwortete überheblich: "Ich weiss." Wir beide fingen an zu lachen, bis ich plötzlich eine Hand vor Augen hatte.
"Hä?", hörte ich Stacy vor mir fragen, "Wer zum Kuckuck hält mir die Augen zu? Ich habe schon genug geschlafen, aber wenn die noch länger auf meinen Augen bleibt, schlafe ich garantiert wieder ein und ich sage dir, wer auch immer du bist, ich bin schwer." Ein männliches Lachen erreichte meine Ohren.
"Du bist wirklich schwer, zum Glück bin ich jedoch stark genug um dich zu tragen."
"Lucien?", kam es aus meinem und Stacys Mund gleichzeitig.
"Jap" Der Übeltäter nahm seine Hände von unseren Augen und nun sah ich auch, dass er sich zwischen mich und meine Freundin gestellt hatte.
"Du hättest mich auch ruhig zum Unterricht tragen können", schmollte Stacy drauflos. Lucien kräuselte seine Stirn.
"Du hast doch noch gar nicht geschlafen?", verteidigte er sich verwirrt. Ich grinste meine Freunde nur dumm an, als sie anfingen sich zu streiten, darüber, ob Lucien Stacy jetzt zum Unterricht tragen sollte und warum. Es ist schon schön zwei bekloppte Freunde zu haben, dann fühlt man sich nicht alleine so bekloppt.
"Du musst mich in den Unterricht tragen, sonst darfst du nicht mit auf die Party", zeterte da Stacy und erntete darauf einen verstörten Blick von Lucien.
"Welche Party?" Hilfesuchend sah er mich an.
"Die Geburtstagsparty von Aiden", klärte Stacy ihn da auch schon auf. Luciens Brauen wanderten ruckzuck nach oben.
"Und wieso sollte ich auf seine Party gehen wollen?", fragte er Stacy und sah sie herausfordernd an. Diese verzog ihren Mund zu einem Schmollmund.
"Weil da zwei", sie hackte ihren Arm bei mir ein, "sehr nette und einsame Mädchen ganz auf sich selbst gestellt wären, wenn du nicht dabei bist, um sie zu beschützen." Diese Erklärung war lächerlich. Das fand anscheinend nicht nur ich, denn schon lachte Lucien auf.
"Das Einzige wovor ich dich vielleicht beschützen sollte ist Sport. Bei allem anderen seid ihr sehr selbstständig und wisst, was ihr dürft und was nicht", grinste er Stacy siegessicher an. Diese liess ihren Arm aus meinem gleiten und sah geschlagen zu Boden.
"Na gut. Dann eben die Wahrheit", murmelte sie. Sie richtete sich auf und sah Lucien fest in die Augen. "Die Wahrheit ist, dass du unser Freund bist und wir dich nicht allein bei dir Zuhause in Sicherheit wissen wollen, sondern an unserer Seite, damit wir gemeinsam feiern können. Wir müssen nicht Aidens Geburtstag feiern, aber mein Geschenk an ihn." Zum Schluss zwinkerte sie mir verschwörerisch zu, woraufhin sich wieder eine Falte auf Luciens Stirn bildete.
"Und was ist das für ein Geschenk?", fragte er vorsichtig. Stacy jedoch zuckte mit den Schulter.
"Tja, das wirst du nur zu sehen bekommen, wenn du auf die Party kommst, richtig Alena?" Ich nickte energisch um Stacy Recht zu geben und grinste spitzbübisch. Da kam mir die Bedingung wieder in den Sinn.
"Du darfst dich einfach an keine Mädchen ranmachen. Das ist Aidens Bedingung, dass du auf seine Party darfst" Geschockt sah mich Stacy an, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrach.
"Das ist seine Bedingung?", fragte mich nun auch Lucien belustigt. Ich zuckte mit den Achseln.
"Fragt mich nicht, wieso. Ich habe auch keinen blassen Schimmer, welches Pferd meine Schwester da geritten hat", verteidigte ich mich. Stacy grinste, doch schon erlosch es und Ekel kam anstelle von Belustigung.
"Er kam zu dir nachdem sie...", ich nickte nur. Ihr Mund verzog sich.
"Hast du es wieder gehört?", fragte sie mitfühlend und seufzte erleichtert auf, als ich meinen Kopf schüttelte.
"Gott sei dank. Auf eine Therapie Session habe ich nämlich keinen Bock" Für eine kleine Weile nickten wie alle drei schweigend unsere Köpfe. Bis Lucien die Stille schliesslich unterbrach.
"Okay, Themenwechsel. Jetzt steht unser Nach den Ferien Mathetest an. Denk ihr, ihr werdet bestehen?" Ernsthaft interessiert sah er uns an. Wir beide starrten ihn bewegungslos an, als hätte er gerade Voldemort aus seinem Grab geholt und wie Frankenstein wiederbelebt. Ein wenig irritiert sah sich der neue Schüler vor uns um, bevor sein Blick wieder uns traf.
"Habe ich etwas Falsches gesagt?", fragte Lucien nun ein wenig besorgt, woraufhin ich und Stacy wie hypnotisiert unsere Köpfe nickten. Er öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch wieder unentschieden. Schlussendlich sagte er doch noch etwas.
"Und was war das Falsche?", fragte er total langsam, verunsichert und vorsichtig. Stacy und ich schnappten nach Luft, sahen uns an und einigten uns telepathisch darauf, dass ich ihm das erkläre.
"Wir werden es nicht sagen, denn es ist, wie gesagt, falsch. Den Test den du meinst ist der NFMathetest. Den Atem den ganzen Namen zu sagen kannst du dir für die Prüfung sparen, denn sonst überlebst du die nicht", erklärte ich todernst worauf Luciens Augen kugelrund wurden.
"So schlimm?", fragte er im Flüsterton. Ich nickte. Lucien sah sehr beängstigt aus und schaute von mir zu Stacy und wieder zurück. Da schnalzte Stacy mit der Zunge und meinte.
"Er ist schlimm, ja, jedoch um einiges weiniger schlimm als der Sportunterricht und die Stühle sind bequem. Das Einzige unbequeme ist, dass du ständig von der Mathelehrerin Ms. Clark beobachtet wirst. Jedenfalls fühlt es sich für mich immer so an", sie blickte mich vorwurfsvoll an, "Ich glaube daran, dass wir alle drei durchkommen, ansonsten begehe ich eine Straftat und gehe freiwillig ins Gefängnis, da habe ich wenigstens keinen Aiden als Sportpartner." Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand im Schulhaus. Keine zwei Sekunden später klingelte die Schulglocke.
"Die hat ein Timing", bemerkte Lucien erstaunt.
"Jep, das hat sie", ich drehte mich zu ihm und hielt ihm meinen Arm hin, "Wollen wir? Unserem Untergang entgegen mit Würde?" Grinsend ergriff Lucien meinen Arm ganz Ladylike.
"Sicherlich." Und so näherten wir uns dem nahenden NFMathetest. Sehr gefährlich!!!
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Deins?! Auf gar keinen Fall!
WerewolfAlena Meissel, die Schwester von Alisha Meissel. Besser gesagt Zwillingsschwester und trotzdem sind sie völlig verschieden im Charakter. Alisha ist als die Oberbitch bekannt, wobei Alena zu den Normalen zählt. Aiden Shake der Alpha des Shadow-Lake...