Kapitel 7

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Kapitel 7

Malia

Ich schaue Chris und Luna hinterher, wie sie die Wohnung gemeinsam verlassen, weil sie was zu essen besorgen möchten.

„Hast du es ihm gesagt?", fragt Justin mich. Ich schaue ihn lange an, ehe ich letztendlich den Kopf schüttele. Justin schnaubt fassungslos und fährt sich durch seine Haare.
„Gott, Malia. Wie kann das so schwer sein?"
„Es ist nicht so einfach jemanden zu verletzen!", sage ich verzweifelt und gehe auf ihn zu.
„Bei mir ist dir das wohl auch nicht schwer gefallen.", sagt er. Ich sage kurz nichts, weil es wieder undensibel ist, wie er von mir denkt.
„Das denkst du also, ja? Du denkst, dass es mir nicht schwer gefallen ist?", frage ich ihn und schaue ihm dabei fassungslos in die Augen. Er sagt kurze Zeit nichts, lehnt sich an den Türrahmen und verschränkt dabei die Arme vor der Brust.
„So hat es sich angefühlt, ja."
„So war es aber nicht. Es fiel mir alles andere als leicht, Justin. Es war jeden verdammten Tag schwer." Er schaut mir in die Augen und nickt bloß. Einfach nur ein stummes Nicken von seiner Seite aus.
„Okay.", sagt er. „Ich kann dir aber erst vertrauen, wenn der Typ weg ist. Du hast gesagt du bist nicht mit ihm zusammen, für mich sah das ganz anders aus." Ich seufze leise und komme ihm so nah, dass ich dicht vor ihm stehe.
„Ich habe nicht gelogen, Justin. Wir waren intim, ja. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Beziehung möchte. Wir sind offiziell nicht zusammen. Denkst du ich bin eine verdammte Lügnerin? Denkst du wirklich nur schlecht von mir?", frage ich ihn unf verziehe dsbri mein Gesicht. Falten bilfen sich überall, weil ich nicht verstehen kann, seit wann er so übrr mich denkt.
„Ich bin verletzt, Malia. Ich denke über alle schlecht, die mir mein Herz gebrochen haben.", sagt er eiskalt und rührt sich dabei keinen Zentimeter. Ich will sauer sein, weil er so schlechte Gedanken über mich hat, doch ich habe Verständnis für sein Verhalten. Ich verstehe ihn und ich bin nicht diejenige, die hier ein Aufstand machen sollte. Ich verstehe ihn und sollte ihm zeigen, dass ich ihn verstehen kann. Er soll spüren, dass ich ihn verstehe.

Ich lege meine Hand auf seine Wange und streichele sie. Wie hypnotisiert schaut er mich an und lässt dein Blick nicht mehr los.
„Ich verstehe dich, Justin. Ich würde dich auch verstehen, wenn du mich nicht willst. Ich würde verstehen, wenn du mich verabscheust aber ich weiß, dass du mich willst und du weißt, ich will dich. Du sollst nur verstehen, wenn ich heute erfahren würde, dass du von einer anderen ein Kind bekommen würdest, ich würde dasselbe wieder tun. Ich würde wieder abhauen, so wie damals. Es würde mir wieder schwer fallen, weil ich lieber abhaue als mich selber leiden zu sehen. Zu spüren, wie ich leise leide. Du bist abgehauen, als du das Gefühl hattest, du würdest dich zu Emily mehr hingezogen fühlen. Du hast mich auch verletzt. Ich habe dich verletzt. Wir verletzen uns gegenseitig, doch wir finden immer zueinander. Für mich ist es ein Zeichen. Ein Zeichen, dass wir zusammen gehören.", wispere ich und streife mit meinrm Daumen immer wieder über seine weiche Wange. „Ich werde mit ihm reden, versprochen. Selbst wenn es dauert, ich werde es tun, weil ich mich schon für dich entschieden habe." Justin wird weicher und entspannter.
„Ich habe dir damals schon gesagt, dass du die Frau sein wirst, die ich irgendwann heiraten werde. Ich werde keine andere finden. Entweder du oder ..."
„Keine.", beende ich seinen Satz.
„Genau.", haucht er. Ein Lächeln ziert meine Lippen. Mein Bauch kribbelt und ich bekomme Gänsehaut.
Ich habe ihn wieder,
und er hat mich wieder.
Wir haben uns wieder.

Ich lege meine Lippen auf seine und als ich seine Lippen spüre, schließe ich die Augen. Seine Hände spüre ich an meinen Hüften, die er näher an seinen Körper zieht. Seine Finger wandern dann unter mein Oberteil und fahren meine Wirbelsäule hoch.
Seine Finger verführen mich.
Seine Lippen betäuben mich.
Seine Seele vermisst mich.

Seine Finger streicheln meine Wange, ehe wir unsere Lippen voneinander lösen. Wir öffnen die Augen und schauen uns lächelnd an. Dann muss ich grinsen, weil er nicht anhört mich anzustarren.
„Warum guckst du so?", frage ich ihn.
„Du bist einfach so schön, keine Ahnung.", schmunzelt er.
„Keine Ahnung?", frage ich ihn.
„Keine Ahnung.", wiederholt er und drückt mir ein Kuss auf die Stirn. „Keine Ahnung wieso du so schön bist.", raunt er. Ich lächele ein wenig verlegen und vergrabe mein Gesicht in seiner Brust. Bevor ich darauf reagieren kann, vibriert mein Handy. Es ist eine Nachricht von Danny.

Danny: Ich hab ein Hotel gefunden. Ich schick dir gleich den Standort.

ich schaue mir den Standort an - ganz in der Nähe.
Ich schaue Justin an, natürlich weiß er sofort wer mir geschrieben hat.
,,Ich werde mit ihm sprechen.", sage ich. ,,Und danach komme ich zu dir und wir schauen einen Film, okay?" Er schaut mir lange in die Augen, ehe er mit dem Kopf nickt.
„Ich werde zuhause auf dich warten.", raunt er. Ich umfasse sein Gesicht und küsse sanft seine Lippen, bevor ich zu Danny gehe.

Ich klopfe an seiner Zimmertüre und als er öffnet, grinst er mich breit an. Er kneift mir in die Wangen, bevor er mich reinlässt.
„Hey, was soll das?", lache ich und reibe mir über die Wangen, in die er gekniffen hat.
„Du bist einfach süß.", grinst er. Ich merke wie ich ein Grinsen auf den Lippen habe, es vergeht mir aber, als ich zur Erkenntnis komme, dass ich mit ihm Klartext sprechen muss. „Ich hatte echt Glück mit dem Hotel, es sind fast alle in der Umgebung belegt.", sagt er und fährt sich durch die Haare.
„Danny, was sollte der Kuss vorhin?", konfrontiere ich ihn sofort, denn es ist ungewöhnlich, dass er mich vor all den Leute küsst. Vor allem vor den Leuten, die ich kenne. Vor allem dann, wenn wir kein Paar sind und ich ihm immer klargemacht habe, dass ich keine Beziehung möchte. Er fühlt sich überfallen, dass sehe ich in seinem Gesichtsausdruck.
„Ich habe nicht nachgedacht.", sagt er. „War froh dich zu sehen und dann kam es über mich.", sagt er und streicht sich über sein Nacken. Ich nicke verständlich und setze mich auf den Rand seines Bettes.
„Ich möchte keine Missverständnisse, Danny. Auch das was wir hatten.... Wir können das nicht mehr fortsetzen.", sage ich ernst und schaue ihm durchgehend in die Augen. Er kratzt sich über sein Kiefer und vielleicht wirkt er ein wenig enttäuscht. Da wir immer ein wenig mehr als nur Sex, und ich glaube, er hat immer mehr Gefühle für mich als ich für ihn. Vielleicht weil er nie jemanden lieben gelernt hat, wie ich Justin geliebt habe.

„Okay.", sagt er bloß und stemmt seine Hände in die Hüften. „Alles in Ordnung, du hast immer gesagt, dass du keine Beziehung möchtest. Ich lasse die Finger von dir." Ich bin plötzlich erleichtert, dass er es einfach akzeptiert. „Wegen dem Typen? Wie hieß er... Justin?", fragt er mich. Ich warte kurz, ehe ich eine Antwort dazu gebe.
„Ja..", flüstere ich und Danny setzt sich neben mich. „Es tut mir leid, ehrlich."
„Dir muss gar nichts Leid tun, Malia.", raunt er und legt seinen Arm um meine Schulter. „Heißt das, du willst hier bleiben?", fragt er vorsichtig. Ich schaue ihm in seine Augen, dann nicke ich.
„Ich weiß, dass du niemanden mehr hast und deswegen tut es mir noch mehr Leid.", sage ich seufzend und bin mit Schuldgefühlen überhäuft.
„Mach dir um mich keine Sorgen.", sagt er und zwingt sich ein Lächeln auf die Lippen. Dann nimmt er seinen Arm von mir und verschränkt seine Finger ineinander, die er dann anstarrt. „Ich bin froh, wenn du den richtigen Weg gehst und du am Ende glücklich bist. Du hast den Weg gewählt, also muss es der richtige Weg für dich sein.. Für euch.", sagt er so ehrlich und so verdammt liebevoll, dass ich das Gefühl habe, dass ich gleich zu flennen anfange. Ich lege meine Arme um seinen Nacken und umarme ihn sanft. Mein Kopf lege ich auf seine Schulter und meine Augen schließe ich.
„Danke.", flüstere ich und streichele ihm noch über den Rücken, ehe ich mich langsam von ihm löse. Anschließend stehe ich vom Bett auf und schaue zu ihm runter. „Ich fahre jetzt wieder. Wenn irgendwas ist, schreib mir." Er nickt und setzt dann ein Lächeln auf.
„Würde mich freuen, wenn du mir einiges in der Stadt zeigst, bevor ich abhaue." Ich nicke sofort.
„Natürlich.. gerne morgen.", sage ich lächelnd.
„Hört sich gut an.", sagt er, steht dann ebenfalls auf und hält mir seine Fausg entgegen. Grinsend drücke ich meine Faust an seine und dann verlasse ich sein Zimmer, um zu Justin zu fahren.

Ich stehe vor seinem Apartment und drücke auf die Klingel. Patricia öffnet die Türe, weshalb ich sie lächelnd umarme.
„Hallo meine Liebe.", begrüßt sie mich herzlich und lässt mich in die Wohnung.
„Hey.", hauche ich. „Wie läuft die Wohnungssuche?", frage ich sie.
„Nicht sonderlich gut.", sagt sie.
„Ich habe einen guten Immobilienmakler, vielleicjt frage ich ihn, wenn ich ihn morgen sehe."
„Hast du einen Käufer gefunden?", fragt sie mich.
„Er hat mir geschrieben, dass es wohl einen Interessenten gibt. Ich werde mich morgen mit ihm treffen." Sie nickt verständlich. Ich schaue mich in der Wohnung um, ehe ich ihr wieder in die Augen schaue. „Ist Justin nicht da?", frage ich sie. Sie schüttelt den Kopf.
„Er hat vor circa fünfzehn Minuten völlig aufgewühlt die Wohnung verlassen. Ich dachte irgendwas wegen dir.." Ich schüttele ahnungslos den Kopf und zücke mein Handy aus meiner Hosentasche.
„Es war alles gut..", flüstere ich und versuche ihn anzurufen, doch er geht nicht ran.

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