Kapitel 23

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Kapitel 23

Malia

Am nächsten Morgen sitze ich am Esstisch und versuche Justin zu erreichen, weil er die ganze Nacht nicht da gewesen ist. Ich mache mir Sorgen um ihn und versuche immer wieder ihn anzurufen, während ich mein Müsli esse. Die Mailbox geht ran.

„Ich mache Sorgen um dich, schreib mir wenigstens das alles in Ordnung ist, bevor ich gleich die ganze Stadt nach" Ich unterbreche mich selber im Wort, als Justin plötzlich vor dem Esstisch steht. Er starrt mich bloß an, während ich von meinem Platz aufspringe, zu ihm laufe und meine Arme um seinen Hals lege. Ich drücke ihn so fest es geht, spüre wie kalt er ist und wie er immer noch nach dem gestrigen Alkohol stinkt. Er berührt mich nicht aber er drückt mich auch nicht von sich. Weil er mich nicht berührt, löse ich mich von ihm und schaue ihm besorgt in die Augen.
„Möchtest du was trinken oder was essen? Soll ich dir vielleicht einen warmen Tee machen?" Er schüttelt den Kopf.
„Ich lege mich ins Bett und schlafe ein wenig." Ich nicke sofort und daraufhin verschwindet er im Gästezimmer. Verträumt schaue ich ihm hinterher und spiele nervös mit meinen Fingern. Bin ich ihm zu schnell um den Hals gefallen? Hätte ich noch ein wenig Abstand lassen sollen zwischen uns, damit der Streit von gestern Abend ruht? Doch so bin ich nicht ... ich bin nicht nachtragend und ich habe mich nach ihn gesehnt, obwohl wir uns gestritten haben. Er ist mir wichtig, dass steht über alles was zwischen uns passiert.

Es sind einige Stunden vergangen in denen ich Justin seine Ruhe gegeben habe. Ich laufe zum Gästezimmer, öffne leise die Türe und schaue zu ihm rüber. Es scheint, als wäre er genau in diesem Moment wa h geworden. Er reibt sich müde über seine Augen, während er in meine Richtung schaut. Ich betrete das Zimmer, schließe die Türe hinter mir und laufe zu ihm.  ich hebe die Decke an, krabbel drunter, doch bleibe mit Abstand zu ihm, bevor ich mich an ihn kuschel. Er schaut mir in die Augen - lange. Keiner von uns sagt was. Keiner von uns bewegt sich. Wir schauen uns bloß an. Dann rührt Justin sich und legt endlich seine Hand auf meine Wange. Es ist als würde diese Stelle jetzt brennen. Ich platziere meine Hand dabei auf seine und streichle mit dem Daumen über seine Fingerknöchel.

„Es tut mir leid ..", flüstert er. Ich schließe meine Augen und genieße seine Worte. Er entschuldigt sich so selten und wenn er es dann tut, dann fühlt es sich so ehrlich an. „Ich wollte dich nicht verletzen. Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Die Sachen die du zu mir gesagt hast ... es sind Sachen, die ich mir einfach nicht eingestehen möchte. Sie von dir zu hören ist das Schlimmste und gibt mir zu verstehen, dass da was nicht stimmt. Ich will es nicht hören, weil ich weiß, dass du Recht hast. Ich hab dich einfach nicht verdient, Malia. Ich habe deine liebevolle Art nicht verdient" Er sagt den letzten Satz so zerbrechlich, als wäre er kurz davor zu weinen. Schnell öffne ich meine Augen und lege meine Hand nun seine Wange.
„Red nicht so ein Quatsch ... Wir haben uns beide verdient. Wir kriegen das gemeinsam hin, okay?"
„Und wie? Ich bin seit dem ich ein Kind bin so. Es ist ein Teil von mir. Sag mir, wie soll ich das in den Griff bekommen?" Ich streichle seine Wange mit dem Daumen.
„Wir finden eine Lösung.", flüstere ich sicher. Er legt seine Hand nun beruhigt auf meine Taille und drückt mir ein Kuss auf die Stirn. Ich schließe meine Augen und schmiege mich dabei näher an seinen Körper. Ich genieße jede Sekunde in seiner Nähe.
Ich genieße es seine Frau sein zu können, mit all den Macken die er hat.

Als wir es dann später aus dem Bett geschafft haben und Hand in Hand das Zimmer verlassen, kommen Chris und Luna uns entgegen.
„Ach, seid ihr wieder Turteltäubchen?", fragt Luna ins grinsend. Ich grinse bloß und antworte ihr nicht, weil es wohl selbsterklärend ist.
„Wir sind den ganzen Tag unterwegs, ohne euch, kommt klar.", sagt Chris grinsend, während er in seine Sneakers schlüpft.
„Ich weiß nicht ob ich klarkommen werde. Ich vermisse dich jetzt schon", sagt Justin.
„Stell dich nicht so an.", erwidert Chris und zieht sich die Jacke drüber. Auch Luna zieht sich an und kurz darauf verlassen sie die Bude.
„Er macht ihr ein Heiratsantrag.", sagt Justin und als ich ihn ansehe, hat er ein breites Grinsen auf den Lippen. Ich öffne geschockt meine Lippen und dann zieren sich meine Lippen ebenfalls zu einem Grinsen.
„Oh mein Gott!", quetsche ich es voller Freude aus mir heraus.
„Hoffentlich trinken die vorher nicht so viel...", lacht Justin.
„Niemand kann uns übertrumpfen. Wirklich niemand.", sage ich.

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